Pressemitteilung

Kunstprojekt „Friedensfeier“ zum 70-jährigen Jubiläum der UN-Menschenrechtscharta in der LEA Ellwangen (Ostalbkreis) - Feierliche Eröffnung mit Staatssekretärin Theresa Schopper und Regierungspräsident Wolfgang Reimer

Vor 70 Jahren wurde die Menschenrechtscharta von den Vereinten Nationen verabschiedet und steht nun im Mittelpunkt einer Kunstinstallation in der Landeserstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge (LEA) in Ellwangen. 

Zur heutigen feierlichen Eröffnung (29. Juni 2018) danke Regierungspräsident Wolfgang Reimer in seinem Grußwort dem Künstler Horst Solf und sprach über die Bedeutung der Thematik und die Wahl des Ausstellungsortes: „Das Regierungspräsidium und besonders die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Einrichtung haben es sich zur Aufgabe gemacht, geflüchteten Menschen mit Respekt und Menschlichkeit wieder Hoffnung für ihr künftiges Leben zu geben. Ein Rechtsstaat muss immer den Anspruch haben, beim Vollzug von Gesetzen auch die menschliche Seite zu berücksichtigen. Nur so können wir die Anforderungen, die die universellen Menschenrechte aus der UN-Charta stellen, auch umfassend erfüllen“, so Reimer.

„Mit der Verabschiedung der UN-Menschenrechtscharta hat sich die Welt globale und unteilbare Maßstäbe gesetzt“, betonte Staatsekretärin Theresa Schopper, in ihrer Ansprache. „Die UN-Menschenrechtscharta beinhaltet einen Auftrag an uns alle, uns für die Würde und die gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Menschen als Grundlage von Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit in der Welt einzusetzen. Das gilt natürlich auch für den Umgang mit Menschen, die bei uns Schutz suchen.“

Vor mehr als einem Jahr ist der Künstler Horst Solf an das Regierungspräsidium Stuttgart mit der Bitte herangetreten, ein großes Projekt zum 70-jährigen Jubiläum der Verabschiedung der UN-Menschenrechtscharta in der LEA Ellwangen verwirklichen zu dürfen. Seither arbeitete er an über 20 Kunstwerken zu den Menschenrechtsartikeln, die nun erstmals in einer großen Installation in der Halle 101 der Ellwanger Erstaufnahmeeinrichtung zu sehen sind. 

„Es gibt keinen geeigneteren Platz als diesen, ein Kunstprojekt zu diesem Thema in der Öffentlichkeit zu präsentieren“, ergänzte der Stuttgarter Regierungspräsident zum ungewöhnlichen Ausstellungsort. Habe nicht diese Halle 101 für mehr als ein halbes Jahr als Notunterkunft gedient und teilweise mehr als 300 Menschen nach ihrer Flucht oder Vertreibung Schutz und Obdach geboten.

„Es ist das Spannungsverhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Einerseits leben wir in einem Land, das sich seit mehr als 70 Jahren friedlich entwickeln kann. Und andererseits erleben wir den teilweise massenhaften Zuzug von geflüchteten Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, weil Menschenrechte dort mit Füßen getreten werden“, sagte Solf bei der Vernissage der Ausstellung in Ellwangen. Der Künstler hat dieses Spannungsverhältnis in großformatige Bilder umgesetzt. Es sind düstere, manchmal apokalyptische Szenen, die mit farbenfrohem Jubel kontrastieren. 

Das Gesamtwerk nimmt eine Fläche von rund 350 Quadratmeter bei einer Raumhöhe von 5,5 Metern ein. Es war der Wunsch von Solf, mit Kindern der Ellwanger Schulen die gemeinsame "Friedensfeier" inhaltlich zu gestalten. Aus diesem Grunde hatte Solf im Vorfeld Schülerinnen und Schüler befragt, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen und was für sie Gerechtigkeit bedeutet. „Ich will, dass sich die Jugendlichen Gedanken über ihre Zukunft machen. In welch einem Staat wollen sie leben? Was sind die Fundamente unserer Gesellschaft?“, ergänzte Horst Solf.

Die Eröffnungsfeier wurde von Ellwanger Schülerinnen und Schülern mitgestaltet. Eine Bigband und ein Chor setzten die musikalischen Akzente. Während der zweiwöchigen Ausstellungszeit werden Schülerinnen und Schüler aller Ellwanger Schulen Führungen anbieten, es wird einen Vortrag über Politik und Kunst sowie eine Theatervorstellung geben, welche im Rahmen des LEA-Sommerfestes am 07.07.2018 stattfindet. 

Die Ausstellung kann im Rahmen von Führungen bis zum 15.07.2018 besucht werden. Sie ist täglich von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Mit einer Finissage am Sonntag, 15. Juli, um 11:00 Uhr wird die Ausstellung beendet. 

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