Pressemitteilung

L 1250: Verlegung bei Wendlingen am Neckar (Landkreis Esslingen)

Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit wird die L 1250 am kommenden Donnerstag, 30. April 2020, für den Verkehr freigegeben.

Verkehrsminister Winfried Hermann MdL freut sich über diese gute Nachricht in einer angespannten Zeit: „Mit der Fertigstellung der neuen L 1250 entspannt sich die Situation der Bevölkerung aus Oberboihingen enorm, denn nun gibt es wieder eine direkte Straßenverbindung von und nach Wendlingen am Neckar. Wichtig ist mir zugleich auch die Fertigstellung des Radwegs entlang des Heinrich-Otto Areals. Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Ende Mai 2020 auch diese Maßnahme abschließen können.“

Auch Regierungspräsident Wolfgang Reimer zeigte sich erleichtert: „Wir wissen, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern aus Wendlingen am Neckar, Oberboihingen und Unterensingen viel Geduld abverlangt haben. Zweimal musste die Vollsperrung der neuen L 1250 verschoben werden. In einer großen Informationsveranstaltung im Dezember, zwei gut besuchten Baustellenführungen und mehreren Bürgersprechstunden haben wir die Hintergründe dafür und die Komplexität der Maßnahme erklärt. Bis zuletzt haben wir mit Hochdruck an der Fertigstellung gearbeitet, da die Corona-Pandemie mit ihren Folgen derzeit alle vor neue Herausforderungen stellt.“

Im Oktober 2018 begannen die Bauarbeiten der zweiten Hauptbauphase der Baumaßnahme zur Verlegung der L 1250 bei Wendlingen am Neckar. Die Bauarbeiten waren äußert komplex, da Bauwerke wie Stützwände, ein Trogbauwerk sowie eine Brücke über das bestehende Gleis östlich und westlich der Bahntrasse Nürtingen-Wendlingen unter laufendem Bahnbetrieb zu errichten waren. Außerdem wurden die Arbeiten von aufwändigen Grundwasserschutzmaßnahmen in der Heinrich-Otto-Straße begleitet, der neuen L 1250. Aufgrund beengter Platzverhältnisse bei der Ausführung der Arbeiten musste die alte L 1250 zwischen Wendlingen am Neckar und Oberboihingen für den Neubau dieser Bauwerke und den Straßenbau voll gesperrt werden.

Diese Vollsperrung sollte mit der geplanten Verkehrsfreigabe der neuen L 1250 zunächst Ende August 2019 und dann vor Weihnachten 2019 aufgehoben werden. Dabei erfolgte der Neubau von Stützwänden, einem Trogbauwerk und einer Brücke im Zuge von streng eingetakteten Gleissperrpausen, da die Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs oberste Priorität hatte. Notwendig wurden außerdem zusätzliche statische Maßnahmen, die trotz Voruntersuchungen des Baugrunds erforderlich wurden sowie neu einzuplanender Gleissperrpausen. Daher kam es zu einer zweimaligen Verschiebung der Verkehrsfreigabe, da es trotz Samstagsarbeit sowie dem Einsatz von zusätzlichem Personal nicht möglich war, die Verzögerungen und Störungen im Bauablauf vollständig zu kompensieren.

Regierungspräsident Wolfgang Reimer dankte allen am Bau beteiligten Firmen, der Bahn sowie den beteiligten Kommunen für ihren Einsatz bei der Durchführung dieser komplexen Baumaßnahme. Direkt im Anschluss beginnen am kommenden Montag, 4. Mai 2020, die Hochwasserschutzmaßnahmen entlang des Neckars, für die eine Vollsperrung der K 1219 bis Ende Juli geplant ist. Ziel dieser gemeinsamen Maßnahme von Regierungspräsidium und der Stadt Wendlingen am Neckar ist die Ortslage in Wendlingen am Neckar künftig gegen ein hundertjähriges Hochwasser zu schützen und so auch aktuellen und künftigen Klimaveränderungen Rechnung zu tragen. Zur Ertüchtigung der Hochwasserschutzeinrichtungen in Wendlingen am Neckar und der damit verbundenen Sperrung der K 1219 veröffentlicht das Regierungspräsidium Stuttgart in Kürze eine weitere Pressemitteilung.

Das Regierungspräsidium Stuttgart bedankt sich bei der Stadt Wendlingen am Neckar, den Gemeinden Oberboihingen und Unterensingen sowie den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern für das entgegengebrachte Verständnis für die unvermeidlichen Beeinträchtigungen während der Bauzeit.

Hintergrundinformationen:
Die Verlegung der L 1250 bei Wendlingen am Neckar ist eine Folgemaßnahme, die sich durch den Neubau der Schnellbahntrasse Wendlingen-Ulm ergibt. Die alte L 1250 wird somit Stück für Stück zum Wirtschaftsweg zurück gebaut. Parallel dazu erfolgt die Ertüchtigung der Heinrich-Otto-Straße (bisher Gemeindestraße) zur L 1250 neu.

Während der Baumaßnahme für die neue L 1250 erfolgte der Neubau von 5 Teilbauwerken, bestehend aus einem Trogbauwerk, drei Stützwänden und einem Rahmenbauwerk über die bestehende Bahntrasse. Die Kosten hierfür lagen bei knapp neun Millionen Euro. Die Straßenbaulichen Maßnahmen, die notwendig wurden, lagen bei knapp drei Millionen Euro. Auf rund 800 Metern Länge wurde die Heinrich-Otto-Straße zur Landesstraße L 1250 neu ausgebaut. Parallel dazu wurde ein Geh- und Radweg gebaut. Aufwändige Betongleitwände rechts und links der Landesstraße sorgen zudem für die notwendige Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer sowie Fußgängerinnen und Fußgänger.

Aktuelle Informationen über Straßenbaustellen im Land können dem Baustelleninfomationssystem (BIS) des Landes Baden-Württemberg unter www.baustellen-bw.de entnommen werden.