Regierungspräsident Wolfgang Reimer hat heute, am 11. Oktober 2017, Herrn Oberbürgermeister Klaus Holaschke den Förderbescheid für die Offenlegung des Rohrbachs übergeben. Das Regierungspräsidium hat für dieses Vorhaben, dessen zuwendungsfähige Ausgaben rund 1 Million Euro betragen, nach den Förderrichtlinien Wasserwirtschaft mit einem Fördersatz von 85 % und einer Zuwendung in Höhe von 852.500 Euro bewilligt.
Der Regierungspräsident betonte: „An dieser Maßnahme zeigt sich, dass eine Gartenschau als Impulsgeber für begleitende Maßnahmen in den Bereichen Städtebau, Wasserwirtschaft, Verkehrsstruktur und Denkmalschutz wirkt.“ Mit Unterstützung des Landes schafft die Stadt Eppingen dauerhafte Grünanlagen zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität in Eppingen und den Teilorten. Damit sind wichtige Zielvorgaben erfüllt.
Auch Umweltminister Franz Untersteller nahm die Förderung des Landes zum Anlass, das Vorhaben der Stadt zu würdigen: „Mit der Renaturierung des Rohrbachs schafft die Stadt einen neuen Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Hiervon werden auch die Bürgerinnen und Bürger in Eppingen profitieren“, sagte Untersteller.
„Die Rohrbach-Offenlegung ist nur ein erster, gleichwohl wichtiger Schritt“, so Regierungspräsident Reimer weiter. „Für die anstehende Renaturierung der Elsenz im Gebiet der Gartenschau werden wir in den nächsten Jahren weitere Fördermittel aus dem Bereich „Wasserbau und Gewässerökologie“ bereitstellen.“
Die jetzt geförderte Maßnahme ist ein Teil der wasserbaulichen Maßnahmen, die bis zur Gartenschau 2021 von der Stadt Eppingen in Angriff genommen werden. Sie ist der Auftakt zu einer Reihe weiterer Renaturierungsmaßnahmen.
Im innerstädtischen Bereich liegt der Fokus überwiegend auf der Verbesserung des Stadtklimas sowie der Möglichkeit zur Freizeitgestaltung mit speziellen Angeboten für Familien mit Kindern. Naturnahe Landschaftsräume sollen Lebensräume für heimische Tiere und Pflanzen bieten.
Hintergrundinformationen: Der verdolte Rohrbach soll auf einer Länge von 300 m geöffnet werden und ein naturnah strukturiertes Mittelwasserbettes erhalten. Durch Aufweitung des Querprofils wird eine intakte Wasserwechselzone entstehen, die durch das Einbringen von Totholz in Form von Wurzelstöcken im Mittelwasserbett als auch im Vorland strukturiert wird. Initialpflanzung von Erlen, Eschen und Weiden am Mittelwasserbett stabilisieren den neuen Bachlauf und führen zu einer raschen Beschattung des Gewässers als elementare Voraussetzung für den Erhalt der Bachstrukturen (Verhinderung des Verkrautens und damit des Verlandens, Wasser bleibt kühl und sauerstoffreich) und fördern dadurch eine artenreiche Bachfauna. Am Rand der Ufergehölze werden Sukzessionsflächen geschaffen, die zukünftig abschnittsweise extensiv gepflegt werden. Weiter ist die Umwandlung der Randbereiche in Extensiv-Grünland vorgesehen. Durch die Bachrenaturierung entsteht eine öffentliche Grünfläche mit einem Spielbereich am Wasser. Diese begleitende Maßnahme wird von der Stadt Eppingen alleine finanziert. |