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Landes-Innovationspreis 2023 geht an Unternehmen aus Baienfurt, Freiburg, Heidelberg und Löchgau

Regierungspräsidentin Susanne Bay: „Der Innovationspreis weist eine beeindruckende Bandbreite an Ideen und Erfindergeist am Innovationsstandort Baden-Württemberg auf.“

Zwei Hände halten eine Glaskugel

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut: „In einer Zeit enormer Herausforde-rungen durch die ökologische und digitale Transformation sind Innovationen der Schlüs-sel zu einer resilienteren und nachhaltigeren Wirtschaft in Baden-Württemberg.“

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, hat heu-te (21. November) den mit insgesamt 50.000 Euro dotierten Landes-Innovationspreis, den Dr.-Rudolf-Eberle-Preis, verliehen. Mit dem Preis werden alljährlich die innovativsten Entwicklungen kleiner und mittlerer Unternehmen des Landes honoriert.

„Die ausgezeichneten Innovationen zeigen einmal mehr die beeindruckende Vielseitig-keit der Innovationskraft der Wirtschaft in Baden-Württemberg“, sagte Wirtschaftsministern Hoffmeister-Kraut anlässlich der Preisverleihung. „In einer Zeit enormer Herausforderun-gen durch die ökologische und digitale Transformation sind Innovationen der Schlüssel zu einer resilienteren und nachhaltigeren Wirtschaft in Baden-Württemberg“, so die Mi-nisterin weiter.

Letztlich gehe es dabei darum, eigene Produkte und Geschäftsmodelle hervorzubringen und damit Wertschöpfung im Land zu generieren, gerade mit Blick auf die zukunftswei-senden Technologien. Die in diesem Jahr ausgezeichneten Innovationen stammen aus den Bereichen Medizintechnik, Werkstoffinnovation, Wasserstofftechnologie, Batterie-technik, digitale Mobilitäts- und Logistiklösungen sowie der Anwendung von Virtual-Reality-Technologie.

Vier Unternehmen wurden im Hinblick auf die 39. Verleihung des Innovationspreises durch das Preiskomitee ausgewählt: die CellForm Hydrogen GmbH & Co. KG aus Baienfurt erhielt ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro, die Glassomer GmbH aus Frei-burg im Breisgau in Höhe von 15.000 Euro und die Konzelmann GmbH aus Löchgau so-wie Precisis GmbH aus Heidelberg jeweils 7.500 Euro. Zusätzlich erhielt die exporto GmbH aus Konstanz den mit 7.500 Euro dotierten Sonderpreis der Mittelständischen Be-teiligungsgesellschaft (MBG) für Innovationen von jungen Unternehmen. Zwei weitere Unternehmen, die highQ Computerlösungen GmbH aus Freiburg im Breisgau und die imsimity GmbH aus St. Georgen im Schwarzwald wurden mit einer Anerkennung ausge-zeichnet. Hoffmeister-Kraut sprach allen Ausgezeichneten ihre Glückwünsche aus.

Auch die Stuttgarter Regierungspräsidentin Susanne Bay zeigte sich ebenfalls beein-druckt: „Die Herausforderungen unserer Zeit müssen ein Ansporn sein, neue Wege zu gehen, um unsere Zukunft innovativ zu gestalten. Die Preisträgerinnen und Preisträger zeigen auch in diesem Jahr, dass viele Unternehmen im Land sich intensiv mit Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung beschäftigen. Der Innovationspreis weist wieder eine beeindruckende Bandbreite an Ideen und Erfindergeist am Innovationsstandort Ba-den-Württemberg auf.“

Weitere Informationen zum Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg und die ausführliche Dokumentation zur Preisverleihung 2023 finden Sie unter www.innovationspreis-bw.de.
Bilder der Preisverleihung finden Sie im Nachgang in unserer Mediathek (https://t1p.de/yadt9).

Hintergrundinformationen zu den Preisträgern
CellForm Hydrogen GmbH & Co. KG

Die CellForm Hydrogen GmbH & Co. KG aus Baienfurt erhält 20.000 Euro für die Entwicklung ihrer Bipolarplatten für die Wasserstofftechnologie. Die Nutzung von grünem Wasserstoff gilt als Schlüssel zum ökologischen Umbau wirtschaftlicher Prozesse. Bei Wirtschaftlichkeit und Effizienz der Technologie gibt es aber einen hohen Verbesse-rungsbedarf. Hierbei spielen Bipolarplatten eine wichtige Rolle, die sowohl bei Elektroly-seuren und Brennstoffzellen zum Einsatz kommen. Ein neues, innovatives Fertigungs-verfahren der CellForm Hydrogen GmbH & Co. KG ermöglicht die kostengünstige Produktion extrem feiner Bipolarplatten mit bisher nicht herstellbaren Kanälen. Es erhöht die Effizienz von Wasserstoff-Stacks signifikant und ermöglicht so wirtschaftlichere Brennstoffzellen- und Elektrolysesysteme. Damit lassen sich nicht nur die Nachteile einer Brennstoffzelle gegenüber der Batterie im Gesamtwirkungsgrad kompensieren, es kön-nen auch neue Anwendungsbereiche für Wasserstoff erschlossen werden, etwa in Hochleistungsanwendungen wie der emissionsfreien Luftfahrt.
www.cellform.eu

Glassomer GmbH
Die Glassomer GmbH aus Freiburg im Breisgau erhält 15.000 Euro für ihre innovative Me-thode zur Glasverarbeitung durch Glas-Spritzguss. Quarzglas ist ein hochrelevantes Ma-terial für verschiedene Industrien, da es hohe Transparenz mit hoher thermischer, chemi-scher Stabilität und Kratzfestigkeit kombiniert. Quarzglas gilt daher als erste Wahl für Be-leuchtungen, Optiken, haptische Schnittstellen und technische Spezialbauteile. Es lässt sich jedoch mit konventionellen Methoden schwer bearbeiten, daher waren die realisier-baren Formen bisher immer stark eingeschränkt und zudem meist sehr energieintensiv. Die Glassomer GmbH entwickelte ein Verfahren zum Spritzguss von Glas, dass die Form-gebung des Glases bei 130 °C ermöglicht. So lassen sich einerseits Ressourcen sparen, andererseits werden ganz neue Designs in Quarzglas ermöglicht. Dies ist für verschiede-ne Industrien von Nutzen, zum Beispiel um neuartige, effizientere Belichtungen, Optiken oder Mikro-Synthesereaktoren herzustellen. In letzteren können mit dem Verfahren ther-misch und chemisch stabile Glaschips produziert werden, die neue innovative Möglich-keiten eröffnen, etwa bei der Verarbeitung aggressiver Chemie.
www.glassomer.com

Konzelmann GmbH
Die Konzelmann GmbH aus Löchgau erhält 7.500 Euro für die Neuentwicklung einer No-tentgasung von Li-Ionen-Batterien. Der zunehmende Einsatz von Elektrofahrzeugen kann zu Engpässen beim Laden führen. Abhilfe schaffen kürzere Ladezeiten, was aber mit höheren Stromstärken verbunden ist. Diese führen zu einer höheren thermischen Belastung der Batterien. Sicherheitselemente der Batteriemodule, die bisher eingesetzt werden, stoßen dabei oft an ihre Grenzen. Die von der Konzelmann GmbH neu entwi-ckelte Notentgasung für Li-Ionen-Batterien sorgt dafür, dass es beim Überhitzen einzelner Zellen nicht zu einem Dominoeffekt kommt, der zu einem Brand der Batterie führen kann und in Folge dessen zum Brand des gesamten Fahrzeugs. Das Sicherheitselement be-steht aus einer gasdichten Membran, die mit Kunststoff hinterspritzt ist. Dabei kann der Druck, bei dem die Membran platzt, je nach Anwendungsfall voreingestellt werden. Gleichzeitig ist dieser so genannte gasdichte Berstring kostengünstig herstellbar und je-des Exemplar kann leicht einzeln geprüft werden.
www.konzelmann.com

Precisis GmbH
Die Precisis GmbH aus Heidelberg erhält 7.500 Euro für ihren Hirnschrittmacher gegen epileptische Anfälle. Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, et-wa 1 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Bei etwa 30 Prozent der Epilepsiepa-tienten bleiben die Anfälle auch unter der Behandlung mit Medikamenten bestehen. Um diesen Patienten helfen zu können, wurde von der Precisis GmbH ein minimalinvasives Neurostimulationsgerät entwickelt. Es handelt sich dabei um einen sicheren und wirksa-men Hirnschrittmacher, der Epilepsiepatienten von ihren belastenden Symptomen befrei-en kann. Das derzeit einzige Stimulationsgerät, das direkt unter die Kopfhaut implantiert wird, ermöglicht eine gezielte Stimulation des Gehirns, ohne es überhaupt zu berühren. Die verschiedenen Stimulationstherapien erlauben eine patientenindividuelle Therapie, die über ein Tablet programmiert wird. Der Patient oder die Patientin spürt die Stimulation nicht.
www.precisis.de

Sonderpreis der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft (MBG)
Den mit 7.500 Euro dotierten Sonderpreis der MBG, der sich an junge Unternehmen rich-tet, erhält in diesem Jahr die exporto GmbH aus Konstanz für ihre automatisierten Lösung für Logistik- und Zollabwicklun-gen, die den grenzüberschreitenden E-Commerce erleichtert. Die Anforderun-gen der Zolldeklaration und steuerlichen Abwicklung im globalen grenzüberschreitenden Online-Handel sind sehr komplex. Mit der Innovation werden die Bereiche Logistik, Steu-er, Zoll und Software bestmöglich aufeinander abgestimmt, sodass auch bei veränderten Bedingungen der Bestell- und Lieferprozess problemlos abgewickelt werden kann.
www.exporto.de

Eine Anerkennung erhielten jeweils:
Die highQ Computerlösungen GmbH aus Freiburg im Breis-gau für ihre Mobilitätsplattform, die nicht die Wege Einzelner, sondern einer ganzen Gruppe mittels künstlicher Intelligenz optimiert und so die Mobili-tätswende umsetzen will. In der Mobilitätsplattform werden kommunale Verkehrsdaten in Verbindung mit Informationen von/zu Mobilitätsdienstleistern an einem Ort zusammenge-führt. Innovativ daran ist, dass nicht die Wege Einzelner, sondern einer ganzen Gruppe mittels künstlicher Intelligenz optimiert werden. Durch digitalisierte Mobilitätsangebote und datenschutzkonforme Verhaltenserkennung gibt hier eine mobile App über KI-basierte Berechnungen nachhaltige, multimodale Wegeketten aus. Die Idee dahinter: In-dem alle Verkehrsteilnehmende sozial verantwortlich an ihr Ziel gelangen, soll der Zu-sammenhalt der Gesellschaft gestärkt und die Mobilitätswende ermöglicht werden.
www.highq.de

Die imsimity GmbH aus St. Georgen im Schwarz-wald mit Lernanwendungen auf der Basis von Virtual-Reality, die bei der Aus- und Fortbildung von Pflegekräften Ressourcen schont und sie effizienter macht. Bei den VR-Lernanwendungen der imsimity GmbH trägt die VR dazu bei, ressour-censchonend die Effizienz und Produktivität der Aus- und Fortbildung von Pflegekräften zu steigern. Das System besteht aus einem Virtual Reality Lernpaket mit Software und professioneller VR-Hardware. Damit kann ein hybrider Lernraum inklusive ergänzender digitaler Komplettlösung zur Schulung von Pflegekräften betrieben werden. In der Basis-ausbildung, wie in Hygiene oder Anatomie und bei Spezial-Schulungen wie Tracheo-stoma- oder Katheter-Wechsel, werden berufliche Einsatzszenarien realitätsnah, einpräg-sam und nachhaltig im virtuellen Raum erlebbar gemacht. www.imsimity.de

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg