Pressemitteilung

Landschaftspflegeeinsatz im Naturschutzgebiet Randecker Maar (Landkreis Esslingen) / 50-jähriges Jubiläum

Regierungspräsident Wolfgang Reimer: „Durch solche Pflegeeinsätze wird ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung dieser schönen und vielfältigen Landschaft geleistet“

Gepflegte Landschaft im Randecker Maar
Landschaftspflege im Randecker Maar mit Mensch und Maschine

Mitarbeitende des Regierungspräsidiums Stuttgart haben am gestrigen Donnerstag unter Leitung des Regierungspräsidenten gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des Landschaftserhaltungsverbands Esslingen den Schreibtisch gegen Arbeitshandschuhe und Freischneider getauscht. Der Einsatz galt dem Naturschutzgebiet Randecker Maar auf der Schwäbischen Alb, wo die Gruppe zur Unterstützung der Schafbeweidung unerwünschten Aufwuchs beseitigte. „Das ist notwendig, um die Landschaft offen zu halten und den Lebensraum heimischer Tier- und Pflanzenarten zu bewahren. Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist kein Luxus, sondern Lebensgrundlage für uns Menschen. Durch solche Pflegeeinsätze wird ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung dieser schönen und vielfältigen Landschaft geleistet. Ich danke allen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement und ihren Einsatz“, sagte Regierungspräsident Wolfgang Reimer.

Das Naturschutzgebiet „Randecker Maar“ feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Im Jahr 1971 hat das Regierungspräsidium Stuttgart als höhere Naturschutzbehörde das Randecker Maar bei Bissingen an der Teck unter Naturschutz gestellt. Der Grund war die große Bedeutung für die Geowissenschaften, die Pflanzen- und Tierwelt und das Landschaftsbild. Das Maar ist eine fast kreisrunde, trichterförmige Vertiefung am Albtrauf mit malerischen Felsbrocken, Halbtrockenrasen, Weidebuchen, Wiesen, Quellen und Bachläufen. Es geht auf einen rund 20 Millionen Jahre alten Vulkanschlot mit einem Durchmesser von 1.200 Meter zurück. Der heute noch etwa 60 Meter tiefe Trichter ist aber nicht der ursprüngliche Vulkankrater, sondern eine in die Tiefe durchgepauste alte Maarform. Seitdem das Naturschutzgebiet 1982 von 61 auf 110 Hektar erweitert wurde, steht auch die Zipfelbachschlucht, die sich in den nördlichen Maarrand gegraben hat, unter Schutz. „Wanderwege, Aussichtspunkte und Informationstafeln machen das Randecker Maar zu einem beliebten Ausflugsziel“, erklärte Regierungspräsident Reimer.

Landschaftspflege hat viele Partner

Würde das Randecker Maar nicht regelmäßig gemäht, beweidet und gepflegt, wäre hier ein Wald und die Offenland-Lebensräume gingen verloren. Mit Ihnen würden gerade im Randecker Maar hunderte Tier- und Pflanzenarten, die auf die mageren, extensiv beweideten Heideflächen angewiesen sind, verschwinden. Landschaftspflege stützt sich auf gesetzliche Verpflichtungen und Konzepte. Koordiniert, ausgeführt oder beauftragt werden die Pflegemaßnahmen im Naturschutzgebiet vom Regierungspräsidium Stuttgart, vom Landschaftserhaltungsverband Esslingen, der Unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt Esslingen und vom Naturschutzzentrum Schopflocher Alb. Bewirtschafter erhalten Verträge nach der Landschaftspflegerichtlinie des Landes Baden-Württemberg. Darin sind Art und Umfang der Nutzung und die finanzielle Unterstützung geregelt. Der jährliche Pflegeeinsatz im Herbst, bei dem ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zur Säge oder Sense greifen, will auch Zeichen setzen. Wer den Wert der Landschaftspflege für die Artenvielfalt persönlich erfahren hat, weiß diese Vielfalt vermehrt zu schätzen. Alle, die im Randecker Maar mitgeholfen haben, konnten sich einen Eindruck vom Nutzen dieser Pflegemaßnahmen verschaffen.

Anlagen:

Bild 1: Landschaftspflege im Randecker Maar mit Mensch und Maschine
Bild 2: Gepflegte Landschaft im Randecker Maar