Pressemitteilung

Neue Informationstafeln in den Naturschutzgebieten „Wacholderberg-Geigerswasen“ und „Hammersbachtal“ bei Crailsheim-Westgartshausen (Landkreis Schwäbisch Hall)

Regierungspräsident Wolfgang Reimer: „Mit den neuen Informationstafeln erhalten Interessierte spannende Informationen zur Landnutzung sowie zu den Pflanzen und Tieren dieser beeindruckenden Gebiete“

Der idyllische obere Kirchsee im Naturschutzgebiet Hammersbachtal

Der Landschaftspflegetrupp des Regierungspräsidiums Stuttgart hat die neuen Informationstafeln in den beiden Naturschutzgebieten am Wacholderberg und im Hammersbachtal bei Westgartshausen nun aufgestellt. „Besucherinnen und Besucher der Naturschutzgebiete erfreuen sich das ganze Jahr über an den malerischen Wacholderheiden, den urigen Hutewäldern und den idyllischen Seen. Mit den neu aufgebauten Informationstafeln erhalten Interessierte spannende Informationen zur Landnutzung sowie zu den Pflanzen und Tieren dieser beeindruckenden Gebiete“, sagte Regierungspräsident Wolfgang Reimer.

Im Zuge der Flurneuordnung Crailsheim-Westgartshausen wurde unter anderem das Wanderwegenetz für die Besucherinnen und Besucher verbessert und Informationen für die Bevölkerung rund um die Themen Flurneuordnung, Sehenswürdigkeiten, Naturschutzgebiete und Landschaftspflege bereitgestellt. Da die beiden Naturschutzgebiete zudem im vergangenen Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feierten, hat das Regierungspräsidium einen Lehrpfad mit sechs verschiedenen Informationstafeln für die Naturschutzgebiete konzipiert. Eine weitere Schautafel zum Thema „Fauna-Flora-Habitat“ steht auf der Wacholderheide „Schillingshalde“ südöstlich von Wittau.

„Wir wollen zeigen, welche besondere Pflanzen- und Tierwelt es in den Naturschutzgebieten gibt und dazu einladen, diese schöne Landschaft zu erleben und zu verstehen“, so Regierungspräsident Wolfgang Reimer.

Die unvergleichliche Kulturlandschaft, die rund um Westgartshausen erhalten geblieben ist, wurde durch traditionelle Nutzungen der Landschaft mitgestaltet. Herausragend ist der Wacholderberg, die größte Wacholderheide im schwäbisch-fränkischen Keuperbergland. Weitere wertvolle Landschaftsteile sind als Naturschutzgebiete oder Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiete ausgewiesen und in das europäische Naturschutznetz Natura 2000 einbezogen. Die geschützten Landschaftsteile sind vielfach miteinander vernetzt und Kerngebiete des Biotopverbunds. Sie werden gemeinsam vom Regierungspräsidium Stuttgart, vom Landschaftserhaltungsverband für den Landkreis Schwäbisch Hall (LEV), der Stadt Crailsheim, Schäfern und Landwirten gepflegt und erhalten.

Hammersbachtal: Mosaik unterschiedlicher Lebensräume

Das Naturschutzgebiet „Hammersbachtal“ zeichnet sich durch kleinräumig wechselnde Biotope aus. Besucherinnen und Besucher können am Kirchsee mit seinem von Schilf, Schwarzerlen und Weiden gesäumten Ufer verweilen. Talaufwärts schließen sich Erlen-Bruchwald und Großseggenriede an. Ein jetzt durchgängiger Weg führt zum etwas kleineren Oberen Kirchsee. Er birgt eine besonders reiche Pflanzenwelt mit Gelber Schwertlilie und Wasserhahnenfuß. Den Kontrast zu den Feuchtgebieten bilden die Talhänge mit ihren mageren Wiesen, Weiden, Obstbaumwiesen und Hecken. „Hier gedeihen seltene Pflanzen wie Großes Zweiblatt oder Blassgelber Klee. Zahlreiche Vogelarten, Frösche, Kröten, Molche, Schmetterlinge, Heuschrecken und Wildbienen können im Naturschutzgebiet weitgehend ungestört leben und beobachtet werden“, sagte Reimer.

Wacholderberg-Geigerswasen: Größte Wacholderheide im schwäbisch-fränkischen Keuperbergland

An dem nach Süden abfallenden Wacholderberg – im Volksmund Wächeldersberch genannt – hat sich auf dem Untergrund des Gipskeupers durch die Schafbeweidung eine besondere Pflanzenwelt entwickelt. Formenreiche Wacholderbüsche und Feldahorne, knorrige Eichen und Weidbuchen sowie Feldhecken mit Schlehen- und Wildrosenbüschen prägen die Hänge. „Seltene Blütenpflanzen machen das Gebiet besonders wertvoll, darunter Deutscher Enzian, Silberdistel und Sonnenröschen. Viele Vogelarten nutzen Heide und Hecken zur Nahrungssuche oder für die Brut“, betonte der Regierungspräsident. Besucherinnen und Besucher können Baumpieper, Neuntöter und Turmfalke hören oder sehen. Eidechsen, zahlreichen Schmetterlings-, Wildbienen- und Heuschreckenarten dient die Heide als Lebensraum. Während der angrenzende Schlechtenberg aufgeforstet wurde, konnten große Teile des Wächeldersberchs als Naturschutzgebiet bis heute erhalten werden.

Hinweise für Besucherinnen und Besucher:

Die Standorte der neuen Informationstafeln am Wacholderberg sind auf einer Übersichtstafel am Rand des Naturschutzgebiets nahe dem Sportplatz in Westgartshausen dargestellt. Beide Naturschutzgebiete können von Westgartshausen zu Fuß erkundet werden. Der Wacholderberg-Geigerswasen liegt nordwestlich, das Hammersbachtal nordöstlich des Ortes. Dank des neuen Wegenetzes lässt sich der Besuch beider Naturschutzgebiete bei einer Rundtour verbinden. Vom Sportplatz geht man Richtung des Schafstalls am Wacholderberg, biegt jedoch vorher rechts ab und wandert durch die Wacholderheiden des Geigerswasens bergauf. Auf der Höhe hält man sich rechts (nach Osten) und durchwandert nach einem kurzen Zwischenstück durch Felder das Naturschutzgebiet Hammersbachtal in einem Bogen vom oberen zum unteren Kirchsee. Zum Schutz der seltenen Tier- und Pflanzenarten müssen Besucherinnen und Besucher innerhalb der Naturschutzgebiete auf den Wegen bleiben, dürfen keine Pflanzen und Tiere entnehmen und kein Feuer machen. Hunde müssen angeleint werden. Reiten, Motorsport und Fluggeräte aller Art sind verboten.

Anlagen:

Bild 1: Eine der neuen Informationstafeln am Wacholderberg (RP Stuttgart)
Bild 2: Der idyllische obere Kirchsee im Naturschutzgebiet Hammersbachtal (RP Stuttgart)