Pressemitteilung

Partnerinnen und Partner des Mobilitätspaktes Aalen-Heidenheim tauschen sich über Projektfortschritte aus

Erste Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität sind bereits in der Umsetzung

Verschieden große und farbige Zahnräder mit Autos, Bussen, Zügen, Fahrrädern, Menschen, greifen ineinander

Am 30. März 2022 fand unter der Leitung des Regierungspräsidiums Stuttgart die dritte gemeinsame Sitzung des Koordinierungskreises zur Vorbereitung des anstehenden Steuerkreises im Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim statt. Dabei haben sich die Partnerinnen und Partner des Mobilitätspaktes Aalen-Heidenheim über den Umsetzungsstand des vereinbarten Maßnahmenpaketes ausgetauscht und sich mit den gewonnenen Erkenntnissen aus dem im letzten Herbst stattgefundenen Werkstattgespräch befasst. Die Leitungen der sechs thematischen Arbeitsgruppen konnten in der Sitzung über gute Projektfortschritte in allen Bereichen und eine stetige und konstruktive Zusammenarbeit im Kreise der beteiligten Akteurinnen und Akteure berichten.

Umfassendes Maßnahmenpaket
Die Partnerinnen und Partner des Mobilitätspaktes Aalen-Heidenheim haben sich mit Unterzeichnung einer gemeinsamen Gründungserklärung am 30. Oktober 2020 auf ein abgestimmtes Vorgehen verständigt, um in einer verkehrsträgerübergreifenden Betrachtung die Verkehrssituation im Lebens- und Wirtschaftsraum zwischen Heidenheim und Aalen zu verbessern und nachhaltige Mobilitätsformen zu stärken. Dank zahlreicher Ideen und Vorschläge aus der Bürgerschaft und der Expertise der am Pakt beteiligten Akteurinnen und Akteure konnten 42 Maßnahmen in sechs Mobilitätsfeldern erarbeitet und im Sommer 2021 zur Umsetzung beschlossen werden. Begleitet durch einen kontinuierlichen Austausch zwischen den beteiligten Partnerinnen und Partnern sowie durch die Einbindung der Öffentlichkeit, werden die Maßnahmen in Angriff genommen und sukzessive umgesetzt.

Mobilitätspakt setzt erste Maßnahmen erfolgreich um
In der Sitzung wurde in Bezug auf den Rad- und Fußverkehr von der erfolgreichen Umsetzung von Maßnahmen des RadNETZ BW berichtet, durch die das landesweite Radwegenetz auf der stark frequentierten Achse zwischen Aalen und Heidenheim für Pendlerinnen und Pendler sicherer und komfortabler gestaltet werden soll. Parallel dazu wird die Umsetzung einer schnellen, durchgängigen Radwegeverbindung entlang der B 19 zwischen Aalen und Heidenheim mit Nachdruck weiter vorangetrieben. Die Partnerinnen und Partner des Mobilitätspaktes Aalen-Heidenheim haben zusätzlich die Beauftragung einer Potenzialuntersuchung durch den Ostalbkreis in enger Kooperation mit dem Landkreis Heidenheim als Ergänzung zur landesweiten Potenzialanalyse in Baden-Württemberg, die 2018 vom Land durchgeführt wurde, beschlossen. Bei einem nachgewiesenen Potenzial von über 2.000 Radfahrenden pro Tag könnte sich eine vertiefende Machbarkeitsstudie zur Umsetzung einer Radschnellverbindung zwischen Aalen und Heidenheim anschließen, die vom Land gefördert wird. Im Rahmen der Maßnahme zur Stärkung der Mobilitätskultur konnte berichtet werden, dass in diesem Jahr der Ostalbkreis, der Landkreis Heidenheim und die Stadt Aalen eine Förderung als RadKULTUR-Kommune des Landes erhalten. Auch sollen künftig im Mobilitätspakt Maßnahmen des Fußverkehrs stärker in den Fokus genommen werden.

Mit der Einführung der Online-Mitfahrplattform PENDLA (ostalbkreis.pendla.com) durch den Ostalbkreis konnte im Bereich der Arbeitsgruppe Betriebliches und Behördliches Mobilitätsmanagement eine weitere Maßnahme erfolgreich umgesetzt werden. Über das innovative kommunale Mobilitätsangebot PENDLA können sich Pendlerinnen und Pendler mit ähnlichen Arbeitswegen einfach und unkompliziert abstimmen und Fahrgemeinschaften für den Weg zur Arbeit bilden. Der Landkreis Heidenheim hat in dem Zuge ebenfalls grünes Licht für die Implementierung der PENDLA App im Rahmen des Mobilitätspaktes Aalen-Heidenheim gegeben. Des Weiteren berichtete die Arbeitsgruppe von der erfolgreichen Umsetzung des Pilotprojektes der Öffnung desZeiss-Werksbusses. Die Firma Carl Zeiss AG hat die Nutzung ihrer Werksbusse, die seither nur Zeiss-Mitarbeitern zur Verfügung standen, auch für Mitarbeitende anderer Firmen kostenfrei ermöglicht und das Angebot aktuell bis Ende Juni 2022 verlängert.

Fortschritte kann auch die Arbeitsgruppe ÖPNV unter Vorsitz des Landrats Dr. Joachim Bläse verzeichnen. Für die Steigerung der Attraktivität und der Fahrgastzahlen des ÖPNV werden aktuell etliche Maßnahmen in der Region insbesondere im Bereich von Bahnhöfen und Bushaltestellen umgesetzt. Auch im Bereich der Schieneninfrastruktur berichtete die Arbeitsgruppe unter Vorsitz des Heidenheimer Landrats Peter Polta von Fortschritten bei den langfristigen Planungen zum Angebots- und Infrastrukturausbau der Brenzbahn.

Das Regierungspräsidium Stuttgart konnte ebenfalls von weiteren Aktivitäten berichten. So konnte neben der Planung der Anschlussstelle Oberkochen Süd bereits die kommunenübergreifende Verkehrsuntersuchung, die als Basis für weitere verkehrsträgerübergreifende Szenarien dienen soll, beauftragt werden. Anknüpfend wurde der Beschluss im Kreise der Partnerinnen und Partner gefasst, die Aufstiegstrasse als Verbindung der A 7/ B 19 im Rahmen des Mobilitätspaktes im Zuge einer Beteiligung der Öffentlichkeit in den Fokus zu nehmen.

Von ganz neuen Wegen und Möglichkeiten berichtete die Arbeitsgruppe Vernetzung und Innovation auf. So setzt der Regionalverband Ostwürttemberg zukunftsfähige Visionen um und lässt in zwei Studien innovative Mobilitätsansätze untersuchen. Zu einen werden mögliche Potenziale einer Seilbahnlösung analysiert, wobei erfolgversprechende Seilbahn-Korridore in der Region identifiziert und qualitativ bewertet werden. Zum anderen werden in einer zweiten Studie die Herausforderungen und Anforderungen für den Güterverkehr in der Region untersucht und in einem Beteiligungsprozess mit Expertinnen und Experten aus dem Industrie- und Wirtschaftsbereich Möglichkeiten für die Umsetzung regionaler Logistikkonzepte erarbeitet. Noch im Laufe des Frühsommer 2022 werden die Ergebnisse der Untersuchungen mit konkreten Handlungsempfehlungen erwartet.

Weitere Informationen:

Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim
Unter der politischen Leitung des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg wurde der Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim im Oktober 2020 durch das Regierungspräsidium Stuttgart, die Landkreise Heidenheim und Ostalbkreis, die Städte Aalen, Heidenheim und Oberkochen, die Gemeinde Königsbronn, die Unternehmen Carl Zeiss AG, Voith GmbH & Co. KG, Paul Hartmann AG, die Hochschule Aalen, der Regionalverband Ostwürttemberg und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwürttemberg sowie die Nahverkehrsgesellschaft mbH des Landes gegründet. Gemeinsam sollen unter dem Leitbild einer nachhaltigen Mobilität Lösungsansätze erarbeitet und Maßnahmen umgesetzt werden, um der hohen verkehrlichen Belastung im Raum Aalen-Heidenheim entgegenzuwirken. Mit dem Mobilitätspakt sollen spürbare Verbesserungen hin zu einer vernetzten und neuen Mobilität in der Region Aalen-Heidenheim gelingen. Ausgangspunkt für die Gründung des Mobilitätspaktes ist die Erkenntnis, dass das bisherige Verkehrssystem vielfach an die Grenzen der Leistungsfähigkeit stößt.

Weitere Informationen unter: https://aa-hdh.mobilitaetspakt-bw.de/de

Mobilitätspakte in Baden-Württemberg
Mobilitätspakte sind Plattformen des Austausches, um tragfähige Mobilitätslösungen für eine Lebens- und Wirtschaftsregion zu entwickeln. Verantwortliche Akteurinnen und Akteure schließen sich zusammen, um gemeinsam verkehrsträgerübergreifende Maßnahmen für die überlastete Infrastruktur in den entsprechenden Wirtschaftsräumen zu erarbeiten und dabei die Klimaschutzziele im Blick zu behalten.

Weitere Informationen unter: www.vm.baden-wuerttemberg.de/mobilitaetspakte.