Regierungspräsidentin Susanne Bay übergab am Mittwoch (11. Oktober) in Weihenbronn einen Förderbescheid für den zweiten Abschnitt des Projekts „Interkommunale Strukturmaßnahme der Gemeinden Löwenstein, Beilstein und Wüstenrot“ an Beilsteins Bürgermeisterin Claudia Schoenfeld, Wüstenrots Bürgermeister Timo Wolf und Löwensteins Bürgermeister Klaus Schifferer übergeben. Mit den 5.220.000 Euro unterstützt das Land die Erweiterung der mechanischen Behandlungsstufe auf der Kläranlage Neulautern sowie den Neubau eines Regenüberlaufbeckens.
Das Gesamtprojekt sieht vor, dass die Kläranlagen Hirrweiler (Gemeinde Löwenstein), Stocksberg (Gemeinde Beilstein) sowie Wüstenrot, Neuhütten, Stangenbach stillgelegt und an die zentrale Kläranlage in Neulautern angeschlossen werden.
„Durch den Zusammenschluss der Kläranlagen wird der Betrieb wirtschaftlicher, energieeffizienter und die Reinigungsleistung deutlich verbessert. Mit der Förderung leisten wir einen wichtigen Beitrag für den Gewässerschutz“, erklärte Regierungspräsidentin Susanne Bay.
Mit der Förderung unterstützt das Land den zweiten von insgesamt sechs Bauabschnitten. Diese beinhalten neben der Erstellung der jeweiligen Anschlussleitungen an die zentrale Kläranlage Neulautern auch die Erweiterung dessen von derzeit 1.000 auf eine künftige Reinigungskapazität von 12.000 Einwohnerwerten.
Das Gesamtprojekt kostet voraussichtlich rund 52 Millionen Euro und soll bis 2031 abgeschlossen sein. Die Aufteilung der Kosten haben die Gemeinden Wüstenrot, Löwenstein und Beilstein in einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung geregelt. So ist z. B. Wüstenrot mit 78,83 Prozent beim stufenweisen Ausbau der Kläranlage Neulautern, Löwenstein für Hirrweiler mit 18,82 Prozent und Beilstein mit dem Teilort Stocksberg mit 2,35 Prozent beteiligt.
Hintergrundinformationen:
Die Kommunen Wüstenrot, Löwenstein und Beilstein betreiben zurzeit insgesamt sieben Kläranlagen. Aufgrund der Sanierungsbedürftigkeit und dem Auslaufen der wasserrechtlichen Erlaubnisse haben die Kommunen im Jahr 2023 eine Zusammenfassung von bereits vorliegenden Einzelstrukturgutachten erstellen lassen. Das Gesamt strukturgutachten wurde vom Land mit 26.300 Euro gefördert. In diesem wurden vier Varianten untersucht mit dem Ergebnis, dass die Zentralisierung der Abwasserbehandlung am Standort Neulautern die wasserwirtschaftlich beste und wirtschaftlichste Variante darstellt. Die Kläranlagen Hirrweiler (Gemeinde Löwenstein), Stocksberg (Gemeinde Beilstein) sowie Wüstenrot, Neuhütten, Stangenbach sollen in diesem Zusammenhang stillgelegt und an die Kläranlage Neulautern angeschlossen werden.
Das Gesamtprojekt umfasst die folgenden Abschnitte:
- Abschnitt 1: „Neubau Rechenanlage mit Gebäude und Zuflussmessung in Neuhütten“ (bereits gefördert)
- Abschnitt 2: mechanische Reinigungsstufe auf der Kläranlage Neulautern und Neubau Regenüberlaufbecken
- Abschnitt 3: Erster Abschnitt der biologischen Reinigung mit Belebungs- und Nachklärbecken auf der Kläranlage Neulautern sowie Stilllegung und Anschluss der Kläranlagen Stocksberg und Stangenbach an die Kläranlage Neulautern
- Abschnitt 4: Neubau Betriebsgebäude mit Warte, Prozessleitsystem, Vorklärbecken und Voreindicker auf der Kläranlage Neulautern sowie Stilllegung und Anschluss der Kläranlage Hirrweiler
- Abschnitt 5: Rest der Biologie und zweites Nachklärbecken auf der Kläranlage Neulautern sowie Stilllegung und Anschluss der Kläranlage Wüstenrot
- Abschnitt 6: Faulbecken und Faulturm auf der Kläranlage Neulautern sowie Stilllegung und Anschluss der Kläranlage Hirrweiler Neuhütten
Bild 1: Regierungspräsidentin Susanne Bay übergab den Gemeinden Wüstenrot, Löwenstein und Beilstein den Förderbescheid für das Abwasser-Großprojekt (jpg, 3 MB)
Bild 2: Vor Ort verschaffte sich Regierungspräsidentin Bay einen Eindruck des bisherigen Projektstands (jpg, 5 MB)
Quelle: Gemeinde Wüstenrot