Pressemitteilung

Regierungspräsidium Stuttgart bekräftigt Partnerschaft mit der autonomen Provinz Vojvodina in der Republik Serbien durch eine Fachexkursion

Regierungspräsidentin Susanne Bay: „Lebendige Beziehungen fördern das gegenseitige Verständnis“

Gruppenbild
Gruppenbild
Gruppe im Außenbereich der Kühe
Gruppe auf der Weide im Hintergrund Rinder

Das Regierungspräsidium Stuttgart organisierte eine sechstägige Fachexkursion zum Thema Agrarwirtschaft in die Autonome Provinz Vojvodina, Serbien. 27 Studierende und Schülerinnen und Schüler der Akademie für Landbau und Hauswirtschaft Kupferzell (ALH) sowie der Richard-von-Weizsäcker-Schule Öhringen (RWS) informierten sich über den Ackerbau, die Tierhaltung, den Wein- und Obstbau sowie die Ausbildung in Serbien. Nach 2018 war dies die zweite Exkursion in die autonomen Provinz Vojvodina.

Die Gruppe wurde von Dr. Kurt Mezger, Leiter der Abteilung „Landwirtschaft, Ländlicher Raum, Veterinär- und Lebensmittelwesen“, und Referatsleiter Christian Bühler sowie den Lehrern Martin Heck und Martin Thierauch begleitet. Neben Netzwerken sowie Kennenlernen von Land und Leuten stand der Besuch landwirtschaftlicher Betriebe im Vordergrund.

„Es ist wichtig, aufgebaute Partnerschaften zu pflegen – denn lebendige Beziehungen sind wichtig für das gegenseitige Verständnis. Gerade jetzt nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie ist es schön, dass eine Gruppe von Studierenden sowie Schülerinnen und Schülern einen persönlichen Austausch in Serbien erleben konnten“, sagte Regierungspräsidentin Susanne Bay anlässlich der Fachexkursion.

Die Autonome Provinz Vojvodina im Norden des Landes gilt als die „Kornkammer“ Serbiens. Die Agrarwirtschaft ist der wichtigste Sektor in Serbien, wo rund sieben Millionen Menschen leben. Auf den weitgehend sehr fruchtbaren Böden wird hauptsächlich Ackerbau betrieben.

Unter anderem wurde bei der Exkursion ein ökologisch wirtschaftender Betrieb mit 100 Hektar Ackerfläche besucht, der Soja, Weizen und Sonnenblumen anbaut. Auf der eigens betriebenen Mühle wird das Getreide gemahlen und in Serbien vermarktet. Wie Baden-Württemberg möchte auch Serbien die ökologische Landwirtschaft voranbringen und fördert eine entsprechende Produktionsweise mit bis zu 500 Euro pro Hektar.

Einblicke in die tierische Produktion konnte die Gruppe auf einem Betrieb mit Hähnchenmast, einem Milchviehbetrieb sowie einem Betrieb mit extensiver Rindermast erhalten. Insbesondere auf dem Milchviehbetrieb (800 melkende Rinder der Rasse Holstein, Fläche 1.200 Hektar) wurde mit dem Produktionsleiter ein intensiver fachlicher Austausch zur Haltung und Aufzucht sowie zur Futterqualität geführt. Den Weinanbau und Weinausbau konnte die Gruppe sowohl auf einigen Weingütern als auch im staatlichen Weinbauinstitut kennen lernen.

In der landwirtschaftlichen Schule in Futog, die ebenfalls Teil der Exkursion war, werden 600 Jugendliche von rund 150 Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet. In Kleingruppen erhielten die Exkursions-Teilnehmenden Informationen über die Ausbildungsschwerpunkte Tierhaltung, Pflanzenproduktion und Agrartechnik. Die Gebäude samt Internat befinden sich auf dem 40 Hektar großen Schulgelände. Angeschlossen sind 80 Hektar Ackerland und Gewächshausflächen, die gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern bewirtschaftet werden.

Im Parlament der Autonomen Provinz Vojvodina wurde die Gruppe vom Ausschuss-Vorsitzenden des Landwirtschaftsausschusses Milan Garasevic begrüßt und über die dortige Landwirtschaft informiert. Auch hier war ein reger Austausch möglich. Abschließenden waren sich die Teilnehmenden einig, dass die Fachexkursion zum gegenseitigen Verständnis beigetragen habe und auch in Zukunft fortgeführt werden sollte.

Im Rahmen der seit 2014 bestehenden Partnerschaft wird ein regelmäßiger Austausch sowohl von deutschen Studierenden nach Serbien als auch umgekehrt organisiert. „Wir wollen mit der Partnerschaft und den Exkursionen das gegenseitige Verständnis fördern und Beziehungen ermöglichen, die beide Seiten voranbringen“, so Bay.

Hintergrundinformationen:
Im Kontext der Gemischten Kommission Baden-Württemberg/Serbien und im Rahmen der Donauraumstrategie wurde dem Regierungspräsidium Stuttgart bereits 2013 vom Staatsministerium Baden-Württemberg die Aufgabe übertragen, eine Partnerschaft mit der Regierung der Autonomen Provinz Vojvodina mit Leben zu füllen, auch vor dem Hintergrund der Vorbeitrittsphase Serbiens zur EU. Am 5. Juli 2014 wurde die erste gemeinsame Absichtserklärung in Stuttgart unterzeichnet. Seither wurden zahlreiche Studienaufenthalte von Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden, Austausche von Expertinnen und Experten – vor allem in den Bereichen Land- und Agrarwirtschaft sowie Bildung – organisiert und durchgeführt.

Über diesen Programmansatz profitierten bereits rund 200 Personen an Wissens- und Erfahrungsgewinn.

Gruppenbild auf der Treppe vor dem Parlament (jpg, 643 KB)
Gruppenbild im Parlment (jpg, 891 KB)
Milchviehbetrieb (jpg, 781 KB)
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