Pressemitteilung

Regierungspräsidium Stuttgart saniert ab März 2017 erodierte Böschungen an der Lauter in Kirchheim unter Teck-Ötlingen

​An der Lauter in Kirchheim unter Teck im Teilort Ötlingen ist das nördliche Ufer unterhalb der Brücke Fabrikstraße stark erodiert. Hinter der Böschungsoberkante der Lauter verläuft parallel zum Gewässer ein Abwassersammler des Gruppenklärwerks. Die Sanierungsmaßnahmen am Gewässer sind primär zum Schutz des Abwassersammlers erforderlich.

Mit den vorgesehenen Maßnahmen wird eine möglichst naturnahe Sicherung ange-strebt. So soll im unteren Böschungsbereich eine Steinschüttung mit Wasserbausteinen eingebaut werden. Auf diese Steinschüttung setzt eine ingenieurbiologische Sicherung mit Weidenspreitlage und einer sogenannten Krainerwand auf. Abschließend erfolgt noch eine standortgerechte Bepflanzung des Böschungsbereichs.

Die Ausführungszeit ist für März 2017 vorgesehen. Für die Sanierung der Böschun-gen werden vom Land, dem Gruppenklärwerk und den Anliegern insgesamt rund  70.000 Euro investiert. Die Lauter in Kirchheim unterhalb der Lindacheinmündung ist ein Gewässer erster Ordnung. Die Unterhaltung der Lauter ist damit Aufgabe des Landes.

Das Regierungspräsidium Stuttgart bittet die betroffenen Anwohner um Verständnis, sollte es durch die Baumaßnahme zu zeitweiligen Beeinträchtigungen durch Lärm und Baustellenverkehr, kommen.

Hintergrundinformation:

Die Ingenieurbiologie ist eine biologisch ausgerichtete Bauweise im Wasser- und Erdbau, welche lebende Pflanzen und Pflanzenteile ingenieurmäßig einsetzt. Im Bereich des Wasserbaus kann die In-genieurbiologie die Sicherung der Ufer und bei kleineren Gewässern auch der gesamten Sohle übernehmen. Ziel ist eine dauerhafte Sicherung mit der Entwicklung möglichst naturnaher Strukturen. Grundsätzlich ist ein naturnahes Ufergehölz die stabilste, dauerhafteste und ökologisch- wie ästhetisch wertvollste Sicherung eines Gewässerufers. Pflanzen und Pflanzenteile werden so eingesetzt, dass sie als lebende Baustoffe im Laufe ihrer Entwicklung für sich, aber auch in Verbindung mit unbelebten Baustoffen, eine dauerhafte Sicherung erreichen.

Informationen zu ingenieurbiologischen Bauweisen im Gewässerbau und Erläuterungen sind in der Veröffentlichung der LUBW enthalten, welche Sie unter folgender Adresse einsehen können:

Ingenieurbiologische Bauweisen an Fließgewässern

Zur Spreitlage S. 50 ff.
Zur Krainerwand (Holzgrünschwelle) S.71 ff.