ImWinter 2012/2013 wurde vom Regierungspräsidium Stuttgart in Zusammenarbeit mitdem Landkreis Böblingen und der Stadt Weil der Stadt ein rund 540 Meter langesTeilstück der Würm am Maisenbachweiher bei Weil der Stadt naturnah umgestaltet.
DasRegierungspräsidium Stuttgart war damals Bauherr und Bauträger der Maßnahme.Das Teilstück wurde am 11. Juni 2013 eingeweiht. Das neu geschaffene Flussuferwurde mit unterschiedlichen, gewässertypischen Uferformen gestaltet. Es wurdenFlachwasserzonen mit unterschiedlichen Wassertiefen angelegt. Vornehmlich aufder rechten Flussseite wurden Buhnen (das heißt kleine Steinquerdämme) imFlussbett eingebaut. Sie dienen in ihrem Strömungsschatten als Laichzonen fürFische und verhindern das schnelle Abdriften bei größerer Wasserführung.Schließlich wurden die Ufer mit den in Flussauen typischen Bäumen, Gehölzen undSträuchern bepflanzt und begrünt. Der umgestaltete Flussabschnitt hat sichseither gut entwickelt und erfreut sich einer großen Beliebtheit bei dereinheimischen Bevölkerung.
Im Dezember 2012 und unmittelbar vorBeginn der Baumaßnahme wurden die in der Würm vorhandenen Fische geborgen undan anderer Stelle der Würm wieder eingesetzt. Bei der damaligen Befischungwurden insgesamt 600 Fische geborgen, davon über 400 Groppen, 130 Bachforellen,und in Einzelexemplaren Bachschmerlen, Stichlinge, Döbel und Rotaugen.
Das Regierungspräsidium Stuttgartbeabsichtigt jetzt, drei Jahre nach Fertigstellung der Baumaßnahme, erneuteine Bestandsaufnahme der Fischfauna an der Würm an gleicher Stelledurchzuführen. Hierfür wird am Mittwoch, 14. September 2016 derFischereisachverständige des Regierungspräsidiums unter Beisein des örtlichenFischereivereins eine sogenannte Elektrobefischung durchführen. Dabei wird fürkurze Zeit Gleichstrom durch das Wasser geleitet. Die imWasser befindlichen Fische werden hierdurch betäubt und können von denFachleuten eingesammelt werden. Die vorgefundenen Arten werden nach Zustand,Art und Größe dokumentiert und unmittelbar danach an Ort und Stelle wieder indie Würm eingesetzt.
Die vom Regierungspräsidiumdurchgeführte Bestandsaufnahme hat zum Ziel, zu erkunden, ob und in welchemAusmaß sich die Fischfauna in dem betreffenden Gewässerabschnitt nach der Renaturierungverändert hat. Dadurch können Rückschlüsse auf andere Renaturierungsmaßnahmengezogen werden.
DasRegierungspräsidium möchte in den kommenden Jahren eine weitere ökologischeUmgestaltung an der Würm zwischen Merklingen und Hausen durchführen. Auch dortsoll der geradlinige und ausgebaute Fluss wieder einen mäandrierenden Verlaufund naturnahe Uferböschungen bekommen. Zuvor muss ein Genehmigungsverfahrendurchgeführt werden und schlussendlich müssen auch die betroffenenGrundstückseigentümer und die Landwirte die dafür erforderlichenlandwirtschaftlichen Flächen zur Verfügung stellen.
DieElektrobefischung findet am 14. September 2016, ab ca. 10 Uhr an der Würm imBereich Maisenbachweiher statt und dauert maximal ca. 2 Stunden (siehe Anlage)