Das Regierungspräsidium Stuttgart veranstaltete heute, am 29. November 2017, den Fach- und Informationstag „Prävention querbeet“ für „Lehrkräfte für Prävention“ an Schulen, für die 42 Präventionsbeauftragte des Regierungsbezirks Stuttgart sowie für weitere interessierte Lehrkräfte. Der Fachtag zielte darauf ab, diese Lehrerinnen und Lehrer zu ermutigen, das Thema Prävention in den Schulen nachhaltig zu verankern, in den Austausch zu kommen, eigene und neue Ideen aufzugreifen und konkrete Beratungs- und Fortbildungsangebote der Präventionsbeauftragten des Regierungspräsidiums Stuttgart kennenzulernen.
Regierungspräsident Wolfgang Reimer betonte anlässlich des Fachtages: „Engagierte und auf ihre Aufgabe gut vorbereitete Lehrkräfte sind der Schlüssel für eine gelingende Gesundheitsförderung und starke Schülerinnen und Schüler.“
„Lehrerinnen und Lehrer können durch ihr bewusstes Handeln Impulse zur Stärkung von Schülerinnen und Schülern sowie zum erfolgreichen Umgang mit Herausforderungen setzen, denn Schule ist zentraler Lebens- und Erfahrungsraum für Kinder und Jugendliche“, bekräftigte auch Schulpräsidentin Claudia Rugart.
Die von den Schulen ernannten „Lehrkräfte für Prävention“, deren Aufgabe es ist, an ihrer Schule Vorbeugungsmaßnahmen zu koordinieren und deren Wirksamkeit zu verbessern, haben hier eine Schlüsselfunktion. Sie sind die wichtigen Ansprechpartner vor Ort.
Anlage:Programmflyer (PDF, 113 KB)
Weitere Informationen Wie definiert man Resilienz? Der aus der Materialkunde entlehnte Begriff bezeichnet die seelische Widerstandskraft. Zugleich steht er für einen bedeutenden Paradigmenwechsel in der Psychologie und im Bildungswesen: die krankheitsbezogene Sichtweise machte in den vergangenen Jahren mehr und mehr der Erforschung jener Faktoren Platz, die uns gesund erhalten und das Wohlbefinden und den Bildungserfolg fördern.
Wie definiert man die Resilienz- und Gesundheitsförderung im Erfahrungsraum Schule? Es geht dabei um Zugewinn an psychischer Belastbarkeit der Kinder und Jugendlichen, um die Stärkung der seelischen Widerstandskraft, damit Herausforderungen, Stress und Krisen erfolgreich gemeistert werden können. Dabei ist das Streben nach Resilienz und Gesundheit ein dynamischer Prozess, der während des ganzen Lebens geschieht und sich auch verändert. In der Kinder- und Jugendzeit wird er angelegt und gelernt.
Ein Vorbild für gelingendes Umgehen mit Krisen und Schicksalsschlägen ist Samuel Koch, der am Fachtag „Prävention querbeet“ als Interviewpartner eingeladen war. Er konnte dank seiner seelischen Robustheit nach einem tragischen Unfall seine Schauspielkarriere erfolgreich fortführen und verkörpert das Beispiel für kognitive Flexibilität, die ein weiterer Schutzfaktor von geistiger Gesundheit ist. Schulen sind in der Lage, diese Fähigkeit zu fördern und Schülerinnen und Schülern damit ein wichtiges Instrument zur Hand zu geben, um destruktive Überzeugungen erkennen und umdeuten zu können.
Am Fachtag erwartete die Lehrkräfte am Vormittag nach einer Einführung ins Thema mit Statements aus Schülerperspektive ein Interview mit Samuel Koch zum Thema „Ist Resilienz lernbar?!“, Austausch in regionalen Gruppen mit den Präventionsbeauftragten des Regierungspräsidiums Stuttgart zu schulnahen und überregionalen Beratungs- und Fortbildungsangeboten.
Nach der Mittagspause konnten sich die Teilnehmenden an Informationsständen von inner- und außerschulischen Kooperationspartner über deren Angebote für Schulen informieren und Kontakte knüpfen. Nachmittags erhielten die Lehrkräfte Gelegenheit, einen von fünf zur Auswahl stehenden Workshops zu besuchen, um sich bespielhaft ein konkretes Bild zu machen, wie Resilienz- und Gesundheitsförderung mit Schülern eingeübt werden kann.
|