Pressemitteilung

Städtebauförderung im Regierungsbezirk Stuttgart: insgesamt 6,9 Millionen Euro für den Ostalbkreis

Regierungspräsident Wolfgang Reimer übergibt Förderbescheid an Oberbürgermeister Richard Arnold mit einer Fördersumme von 1,5 Millionen Euro.

Regierungspräsident Wolfgang Reimer übergibt Förderbescheid an Oberbürgermeister Richard Arnold

Regierungspräsident Wolfgang Reimer übergibt Förderbescheid an Oberbürgermeister Richard Arnold

Regierungspräsident Wolfgang Reimer: „Schwäbisch Gmünd leistet mit seinem Städtebau auf dem ‚Hardt‘ einen nachhaltigen Mehrwert für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“

Die Städtebauförderung leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur nachhaltigen strukturellen Erneuerung und Entwicklung der Städte und Gemeinden im Land. Sie löst erhebliche private und öffentliche Investitionen aus und setzt wirtschaftliche Impulse, wodurch in großem Umfang Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden. Wirtschaftswissenschaftliche Untersuchungen, zum Beispiel der Hochschule für Technik Stuttgart haben ergeben, dass jeder eingesetzte Förder-Euro bis zu acht weitere Euro an privaten und öffentlichen Folgeinvestitionen auslöst.

Heute (25. Februar) übergab der Stuttgarter Regierungspräsident Wolfgang Reimer einen Bescheid in Höhe von 1,5 Millionen Euro an Richard Arnold, Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd.

„Die Stadt Schwäbisch Gmünd leistet mit ihrem Städtebau auf dem ‚Hardt‘ einen nachhaltigen Mehrwert für den gesellschaftlichen Zusammenhalt der dort wohnenden Bürgerinnen und Bürgern. Ich freue mich, dass wir die Stadt mit 1,5 Millionen Euro aus der Städtebauförderung unterstützen können“, erklärte Regierungspräsident Wolfgang Reimer.

Bund und Land unterstützen die Stadt bei der laufenden Maßnahme „Hardt“ im Rahmen des Programms „Sozialer Zusammenhalt“. Der Stadtteil Hardt entstand in den 50er Jahren und diente nach dem zweiten Weltkrieg besonders Geflüchteten als neue Heimat. Im nördlichen Stadtteil waren bis 1991 US-Streitkräfte stationiert. Nach Abzug der US-Streitkräfte wurden die freigewordenen Häuser an Wohnungssuchende vermietet.

„Um dem aktuellen Wohnungsmangel entgegenzuwirken, plant die Stadt für die nächsten Jahre den Neubau von 120 Wohneinheiten im Umfeld der ehemaligen Kaserne. Die Aufenthaltsqualität soll insbesondere durch die Gestaltung neuer öffentlicher Plätze sowie Spielbereiche gesteigert werden. Damit wird auch die weitere Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts im Quartier angestrebt,“ so Reimer weiter.

Aktuell leben im Stadtteil Hardt über 30 Nationen zusammen. Von den Bewohnerinnen und Bewohnern sind etwa die Hälfte jünger als 20 Jahre alt. Mit dem geplanten Neubau eines Jugendtreffs möchte die Stadt so besonders die junge Generation fördern und unterstützen.

Oberbürgermeister Richard Arnold erklärte: „Wir sind dem Land für die große, aktuelle Unterstützung, aber auch für die engagierte Begleitung und Finanzierung des Stadtumbaus in den vergangenen Jahren dankbar. An diesen Beispielen kann man gut sehen, wie man Hand in Hand wegweisende Verbesserungen für alle Bürgerinnen und Bürger voranbringen kann. Gerade auch das Beispiel Hardt wird zeigen, wie wichtig ein kluger Städtebau und ein abgestimmtes Rahmenkonzept für ein stabiles, kreatives und lebenswertes Miteinander ist.“  

Bereits in den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Stadt Schwäbisch Gmünd durch zahlreiche städtebaulichen Erneuerungsmaßnehmen realisiert. Dabei konnte die Stadt von der Städtebauförderung bisher mit einer Summe von insgesamt 45,2 Millionen Euro gefördert werden.

Reimer tauschte sich mit Oberbürgermeister Arnold auch zu aktuellen Themen aus – beispielsweise zum Wasserstoffkompetenzzentrum. Die Stadt Schwäbisch Gmünd plant dazu einen nachhaltigen Technologiepark mit einem Wasserstoffcluster zu entwickeln und den Transformationsprozess in der Automobilindustrie mit der Entwicklung neuer Antriebs- und Energiekonzepte im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik zu unterstützen.

Darüber hinaus erhalten neun weitere Städte und Gemeinden im Ostalbkreis Bewilligungen über Finanzhilfen von Bund und Land aus den Programmen der städtebaulichen Erneuerung in Höhe von insgesamt 6,9 Millionen Euro.

Insgesamt hat das Regierungspräsidium Stuttgart aus dem Programm der städtebaulichen Erneuerung 2021 für die Städte und Gemeinden im Regierungsbezirk bei 134 städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen und neun Maßnahmen des ‚Investitionspakts Sportstätten‘ Finanzhilfen von insgesamt 95,3 Millionen Euro bewilligt. „Die Bewilligungen liegen weiter auf Rekordniveau und stellen einen wichtigen Investitionsimpuls für die städtebauliche Infrastruktur der Kommunen im Stuttgarter Regierungsbezirk dar,“ betonte der Regierungspräsident. Die Städtebauförderung feiert dieses Jahr ihr 50. Jubiläum und sei für die Kommunen, vor allem für den Erhalt lebendiger Ortszentren, unverzichtbar geworden, so Reimer weiter.

Hintergrundinformationen:

Städtebauförderung

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat für das Programmjahr 2021 im Regierungsbezirk Stuttgart 134 Anträge der städtebaulichen Erneuerung bewilligt. Davon erfolgen 119 sogenannte Aufstockungen und 15 Bewilligungen für Neumaßnahmen. Hinzu kommen neun weitere Bewilligungen für städtebauliche Einzelmaßnahmen im „Investitionspakt Sportstätten“ für das Jahr 2021. Das Programm der städtebaulichen Erneuerung 2021 ist rund 4-fach überzeichnet. Im Regierungsbezirk Stuttgart werden aktuell rund 510 laufende städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen gezählt.

Landesweit werden im Jahr 2021 von Bund und Land Finanzhilfen auf dem Rekordniveau des Vorjahres von rund 265 Millionen Euro für 361 städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen eingesetzt.

Investitionspakt Sportstätten

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg hat mit Ausschreibung vom 24.07.2020 erstmals das in den Jahren 2020 und 2021 vorgesehene Städtebauförderungsprogramm „Investitionspakt Sportstätten“ veröffentlicht. Der „Investitionspakt Sportstätten“ ergänzt die herkömmliche Städtebauförderung. In diesem Zusammenhang können Sportstätten als förderfähige kommunale Gemeinbedarfseinrichtungen angesehen werden. Die Entscheidung für den „Investitionspakt Sportstätten“ für das Jahr 2020 hatte das Wirtschaftsministerium bereits im November 2020 verkündet. Dabei entfielen Finanzhilfen von rund 7,2 Millionen Euro für 13 Maßnahmen im Regierungsbezirk Stuttgart.