Pressemitteilung

Umbau der Stuttgarter Wagenhallen schreitet voran

​Seit Anfang des Jahres werden die Stuttgarter Wagenhallen saniert und ausgebaut. Regierungspräsident Wolfgang Reimer hat heute, am Mittwoch, 13. Dezember, Oberbürgermeister Fritz Kuhn den Bescheid über eine Förderung von 12,4 Millionen Euro aus dem Programm des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes übergeben.

Regierungspräsident Reimer hob hervor: „Mit ihren vielfältigen und bunten Veranstaltungen sind die Wagenhallen weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Zudem ist an diesem Bauwerk ein Teil der Stuttgarter Zeitgeschichte ablesbar“, so Reimer. „Ich freue mich, dass das Land einen nennenswerten Beitrag leistet, damit diese einzigartige Kulturlocation künftig noch mehr Menschen begeistern wird.“

Oberbürgermeister Kuhn sagte: „Die Wagenhallen sind künftig wieder ein kultureller Hauptanziehungspunkt. Die Veranstaltungen werden tausende Besucher begeistern und die Künstler können in ihren Ateliers anregende Ausstellungskonzepte entwickeln.“ Ihm gefalle besonders der Kontrast von Alt und Neu. „Der ruppige Charakter des Gebäudes bleibt erhalten und kombiniert mit zeitgenössischer Architektur in Verbindung mit dem riesigen kulturellen Potential. Das macht den Charme des Projekts aus. Ich danke dem Land, das dies auch so sieht und die Sanierung mit über einem Drittel der Kosten unterstützt.“

Das Stuttgarter Architekturbüro ATELIER BRÜCKNER leitet die Sanierung und konzipierte den Umbau, der funktionstüchtige Räume bieten wird und zugleich den  alten Charme des Gebäudes beibehält. Seit Ende des 19. Jahrhunderts dienten die Wagenhallen als Werkstatt: Über ein Jahrhundert wurden dort Lokomotiven und danach Busse gewartet. Die Bahn gab die Nutzung auf, so dass die Stadt die Wagenhallen 2003 erwerben konnte. Bis 2016 wurden sie von der lokalen Kulturszene genutzt.

Statik, Schall- und Brandschutz entsprachen aber nicht mehr aktuellen Vorgaben. Dies machte eine Sanierung erforderlich. Der Gemeinderat gab dafür 2016 mit breiter Mehrheit grünes Licht. Die Kosten betragen rund 30 Millionen Euro.

Im Januar 2017 gab OB Kuhn mit dem ersten Baggerbiss das Startsignal. Seitdem läuft der Umbau zur künstlerischen Produktionsstätte mit Veranstaltungsräumen, ergänzt durch einen zweigeschossigen Atelierneubau. Die Veranstaltungshalle bietet künftig Platz für bis zu 2.100 Personen. Nebenan können dann 90 Künstler auf rund 9.500 Quadratmeter ihre Ateliers nutzen. Und auf 450 Quadratmeter wird eine Tanzschule Tangokurse anbieten.

Peter Holzer, Leiter des Hochbauamts der Landeshauptstadt Stuttgart, zum Stand des Projekts: „Der Umbau schreitet voran, es wird immer mehr deutlich, was die Wagenhallen künftig auszeichnet.“ Hausanschluss, Grundleitungen seien gelegt, die Sprinklerzentrale gebaut. „Der Rohbau in der historischen Halle und für die Neubauten ist fast fertig. Jetzt wurde auch schon damit begonnen, das Dach abzudichten.“ Fenster, Tore und Stahltreppen seien in der Produktion. Holzer rechnet damit, dass die Nutzer mit dem Ausbau im April 2018 beginnen können. Erste Veranstaltungen könnten dann im Herbst 2018 stattfinden. Auch der Biergarten kann dann wieder öffnen. Die Künstlerateliers und die Tanzschule werden im Anschluss fertig gestellt und sukzessive von den Nutzern ausgebaut und bezogen.


Hinweis für die Pressevertreter:

Visualisierungen und Modell-Fotos hat das Architekturbüro ATELIER BRÜCKNER bereitgestellt unter: https://atelier-bueckner.wetransfer.com/downloads/66c3d7691d3bb01d7650f31038494cd620171212131146/30628f5dc0e72062e289a344bed74a7c20171212131146/c2e0f7

Für Rückfragen stehen Ihnen als Ansprechpartner gerne zur Verfügung:

Regierungspräsidium Stuttgart
Katja Lumpp, Pressesprecherin, Tel. 0711/904-10002

Landeshauptstadt Stuttgart:
Sven Matis, Pressesprecher, Tel. 0711/21691686
 

Informationen zum Kommunalinvestitionsförderungsgesetz (KInvFG)

Die Sanierung der Wagenhallen wird aus einem Sonderprogramm mit Bundesmitteln auf Grundlage des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes gefördert. Das Programm ist von Juli 2015 bis Dezember 2018 befristet. Insgesamt stellt der Bund 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Auf Baden-Württemberg entfallen davon 248 Millionen Euro - aufgeteilt in 168 Millionen Euro für Pauschalen, 40 Millionen Euro Ausgleichstock und 40 Millionen Euro Breitbandförderung. Auf den Regierungsbezirk Stuttgart entfallen 55 Millionen Euro. Die auf die einzelnen Kommunen entfallenden Pauschalbeträge wurden je zur Hälfte nach unterdurchschnittlicher Steuerkraft sowie überdurchschnittlicher Arbeitslosenzahlen ermittelt. Die Stadt Stuttgart kann mit 12,4 Millionen Euro über die höchste Pauschale landesweit verfügen.

Bis zum 31.1.2016 mussten die Kommunen anmelden, für welche Maßnahme(n) diese eingesetzt werden soll. Fertigstellungsfrist ist der 31.12.2018. Schwerpunkte sind unter anderem die Bereiche Städtebau, energetische Sanierung und Investitionen in die Bildungsinfrastruktur.