Viele Menschen beobachten selbst, was zahlreiche Studien belegen: Es gibt immer weniger Käfer, Schmetterlinge, Wildbienen und Co. Um langfristig zu überleben, brauchen Insekten einen geeigneten Lebensraum, der ihnen Nahrung, einen Rückzugsort und Nistmöglichkeiten bietet. Solche Lebensräume können auch an Orten entstehen, wo man sie nicht vermuten würde: nämlich am Straßenrand.
Heimische Wildpflanzen als Schlüssel zu mehr biologischer Vielfalt
Ungenutzte Flächen an Straßen in blühende Inseln zu verwandeln - das ist die Idee hinter dem Wettbewerb „Blühende Verkehrsinseln“ des Verkehrsministeriums. Nicht alle Pflanzen sind dafür gleichermaßen geeignet. Elke Zimmer, Staatssekretärin im Verkehrsministerium, erklärte am Dienstag, 17. Januar, in Stuttgart: „Insekten haben häufig ganz spezielle Ansprüche an ihren Lebensraum. Viele Wildbienenarten oder auch Schmetterlingsraupen ernähren sich zum Beispiel nur von einer einzigen Pflanzenart. Die meisten Insekten sind deshalb auf heimischen Wildpflanzen angewiesen.“
„Ich freue mich, dass sich immer mehr Kommunen dieser engen Verbindung zwischen Tieren und Pflanzen bewusst werden und gezielt heimisches Wildpflanzensaatgut verwenden“, so die Staatssekretärin weiter. Mit dem passenden Saatgut, etwas Geduld und der richtigen Pflege können auf jeder noch so kleinen Fläche insektenfreundliche und bunte Blumenwiesen entstehen.
Die „Goldene Wildbiene“ macht das Engagement sichtbar
Im Rahmen des Wettbewerbs werden bereits seit 2019 jährlich zehn Kreise, Städte und Gemeinden ausgezeichnet, die zum Beispiel Rastplätze, Kreisverkehre oder Straßenböschungen mit heimischen Wildpflanzen insektenfreundlich gestalten. 40 Flächen wurden in den vergangenen Jahren mit der „Goldenen Wildbiene“ ausgezeichnet. Das Engagement der Kommunen wird mit einem Schild und einer Informationstafel sichtbar gemacht.
Auch im Jahr 2023 werden landesweit wieder „blühende Verkehrsinseln“ gesucht. Eine Fachjury aus Vertreterinnen und Vertretern des Landesnaturschutzverbandes, des NABU-Landesverbandes, des BUND-Landesverbandes, der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen und des Verkehrsministeriums bewertet die eingereichten Bewerbungen und wählt die zehn Gewinnerinnen und Gewinner aus. Die ersten drei bekommen die „Goldene Wildbiene“ im Rahmen eines Vor-Ort-Termins persönlich von Staatssekretärin Elke Zimmer überreicht.
„In den nächsten Tagen erhalten alle Kreise, Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg einen Brief, in dem sie Informationen rund um den Wettbewerb finden“, kündigte die Staatssekretärin an. „Ich hoffe erneut auf zahlreiche Bewerbungen, denn für die Insekten ist jede Fläche ein Gewinn!“
Informationsveranstaltung zum Wettbewerbs-Auftakt
Erstmalig wird das Verkehrsministerium in diesem Jahr eine Online-Informationsveranstaltung zum Auftakt der neuen Wettbewerbsrunde anbieten. Bei der Veranstaltung, die am Mittwoch, 25. Januar 2023, von 9:00 bis 10:00 Uhr stattfindet, können sich Interessierte über den Hintergrund und die Teilnahmebedingungen des Wettbewerbs informieren und ihre Fragen stellen. Die Zugangsdaten werden auf Anfrage per E-Mail an wettbewerb@bluehende-verkehrsinseln.de verschickt. Weitere Informationen rund um den Wettbewerb werden auf der Website www.bluehende-verkehrsinseln.de bereitgestellt.
Darüber hinaus bietet die Umweltakademie Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Verkehrsministerium unter dem Titel „Heimische Artenvielfalt auf Straßenbegleitflächen - farbenfroh, mehrjährig und insektenfreundlich“ am 14. März 2023 von 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr eine Online-Fortbildung an. Die Anmeldung erfolgt über die Website der Umweltakademie.
Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg