Pressemitteilung

B 39 Schemmelsbergtunnel: Baubeginn für den Rettungsstollen / Umfangreiche Ertüchtigung des Tunnels bei Erlenbach (Landkreis Heilbronn)

Regierungspräsidentin Bay und Staatssekretärin Zimmer geben Startschuss für die Herstellung des Rettungsstollens

Bauarbeiten am der Tunnelwand mit Bagger

Mit einem feierlichen Tunnelanschlag hat Regierungspräsidentin und Tunnelpatin Susanne Bay, gemeinsam mit der Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr, Elke Zimmer MdL sowie Manfred Kicherer von der Firma August Reiners, heute den offiziellen Startschuss für die Herstellung des Rettungsstollens gegeben, der parallel zur Tunnelröhre des Schemmelsbergtunnels entsteht. Gleichzeitig markiert dies den offiziellen Beginn der Hauptbauarbeiten für die umfassende Ertüchtigung des Schemmelsbergtunnels im Zuge der B 39 bei Erlenbach.

Staatssekretärin Elke Zimmer erklärte: „Wir sanieren den Schemmelsbergtunnel im Auftrag des Bundes. Im Hinblick auf den heutigen Tag haben wir bereits in den letzten Jahren verschiedene technische und bauliche Maßnahmen im und um den Schemmelsbergtunnel umgesetzt. Mit den nun beginnenden Hauptarbeiten wird der Tunnel schon bald dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Hierdurch erhöhen wir auch die Verkehrssicherheit im Tunnel entscheidend.“

Regierungspräsidentin Susanne Bay, die zugleich das Amt der Tunnelpatin wahrnimmt, betonte: „Die verkehrliche Belastung des Schemmelsbergtunnels ist beachtlich – knapp 20.000 Fahrzeuge täglich. Umso bedeutender ist die umfassende Ertüchtigung dieser wichtigen Verkehrsstrecke zwischen dem Weinsberger Tal und der Stadt Heilbronn. Als Tunnelpatin ist mir neben der neuen technischen Ausstattung insbesondere die Herstellung des 414 Meter langen Rettungsstollens ein großes Anliegen. Ich wünsche allen Beteiligten während der Bauphase sowie den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern allzeit einen sicheren und störungsfreien Bau.“

Der einröhrige, 676 Meter lange Schemmelsbergtunnel befindet sich am nahegelegenen Autobahnkreuz Weinsberg und liegt östlich von Heilbronn. Der Schemmelsbergtunnel, der zur Umfahrung Weinsberg zählt, wurde 1990 nach einer vierjährigen Bauzeit für den Verkehr freigegeben und entspricht derzeit nur in Teilen den aktuell geltenden Richtlinien für Straßentunnel. In den letzten Jahren wurden bereits Teilbereiche des Tunnels an die Richtlinien angepasst. Die Hauptbaumaßnahme zur grundlegenden Ertüchtigung und die Vorarbeiten für die Herstellung des Fluchtweges wurden im November 2023 aufgenommen.

Bis voraussichtlich Ende 2025 werden ein zum bestehenden Schemmelsbergtunnel parallel verlaufender Rettungsstollen (mit Zugang vom Westportal) in den Berg getrieben und zwei Querschläge, vom Rettungsstollen zur Haupttunnelröhre, hergestellt. In diesem Zuge erfolgt zugleich der Bau eines neuen Löschwasser- und Havariebeckens. Darüber hinaus werden auch im Tunnel Arbeiten stattfinden. Die Fahrbahnen werden erneuert, die Tunnelinnenschale instandgesetzt und die betriebs- und sicherheitstechnische Ausstattung wird aufgerüstet bzw. neu installiert. Dazu zählt unter anderem die Installation eines neuen Notrufsytems und einer Video-, Lautsprecher- und Tunnelfunkanlage.

Die Kosten für die Hauptbaumaßnahme in Höhe von rund 36,4 Mio. Euro trägt der Bund als Baulastträger. Im Vorfeld dieser Baumaßnahme waren Vorabmaßnahmen notwendig, bei welchen bereits 5,3 Millionen Euro Bundesmittel in die Infrastruktur investiert wurden. Die voraussichtlichen Gesamtkosten betragen somit 41,7 Millionen Euro.

Im Sommer 2024 wird voraussichtlich der 1. Querschlag vom Rettungsstollen zur Haupttunnelröhre hergestellt. In dieser Bauphase ist eine zwei bis dreiwöchige Vollsperrung des Tunnels notwendig. Bis dahin wird es wenig Verkehrsbeeinflussungen geben. Mit der Herstellung des 2. Querschlages, der voraussichtlich im Januar 2025 erfolgt, wird der Schemmelsbergtunnel bis etwa Dezember 2025 vollgesperrt. Die ausgebaute Umleitungsstrecke ist eingerichtet und führt über die B 39 – L 1101 – K 2126 – vorbei am Klinikum Weißenhof – über die L 1036 – zurück auf die B 39. Die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer werden im Zeitraum der Vollsperrungen gebeten, die vorgesehene Umleitungsstrecke zu nutzen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Stuttgart. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat zuvor in Pressemitteilungen über die Maßnahme informiert, zuletzt am 8. November 2023.

Hintergrundinformationen
Im Vorfeld zur heutigen Tunnelanschlagsfeier des Rettungsstollens liefen für einen sicheren Weiterbetrieb des Schemmelsbergtunnels umfangreiche Vorarbeiten.

2018 – 2020
Das Betriebsgebäude (oberhalb des Ostportals) wurde erweitert und technisch neu ausgestattet, sodass nun per Richtfunkanlage der Anschluss des Tunnels zur Integrierten Leitstelle Heilbronn (ILS) gegeben ist. Somit ist die Überwachung des Tunnels gemäß des Gefahrenabwehrplans der ILS rund um die Uhr gewährleistet. Die Datenübermittlung erfolgt über eine LWL-Glasfaserleitung an die Straßenmeisterei Abstatt, die die technische Ausstattung überwacht und bei Notwendigkeit zum Teil auch steuert.

In einem Radius von etwa zwei Kilometern außerhalb des Tunnels wurde die Umleitungsbeschilderung der Umleitungsstrecke (teilweise) verkabelt und wird funkgesteuert (Anzeigetafeln, LED-Verkehrszeichen, Anpassung der Lichtsignalanlagen). Innerhalb des Tunnels wurden Lichtdichtekameras, eine Brandmeldeanlage als auch Kohlenmonoxid-Messgeräte installiert.

2022 – 2023
Im Hinblick auf die bevorstehende längerfristige Vollsperrung des Tunnels wurden im Zuge der Umleitungsstrecke vier Kreuzungsbereiche dauerhaft erweitert bzw. ertüchtigt (beispielsweise Herstellung neuer Abbiegespuren und Verlängerung vorhandener Abbiegespuren). Darüber hinaus wurden umweltrechtliche Ausgleichsmaßnahmen realisiert sowie Kampfmittelerkundungs- und Rodungsarbeiten durchgeführt.

Das Regierungspräsidium Stuttgart bedankt sich bei allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern für ihr Verständnis für die Beeinträchtigungen während der Bauzeit.

Aktuelle Informationen über Straßenbaustellen im Land können Interessierte auf der Internetseite der Straßenverkehrszentrale des Landes Baden-Württemberg abrufen. VerkehrsInfo BW gibt es auch als App (kostenlos und ohne Werbung).

Foto (jpg, 2.1 MB) (Quelle: Regierungspräsidium Stuttgart)