Pressemitteilung

Land fördert mit 4,7 Millionen Euro den dritten Abschnitt der Spurenstoffelimination des Hauptklärwerks Stuttgart

Regierungspräsidentin Bay: „Die Erweiterung der größten Kläranlage im Land um eine Spurenstoffelimination ist bedeutend, um die Qualität der Abwasserreinigung weiter zu verbessern“

Kläranlage

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Umweltministerin Walker: „Spurenstoffe können bereits in geringer Menge die Qualität unserer Gewässer gefährden. Die vierte Reinigungsstufe hilft dabei, Seen und Flüsse zu schützen“

Das Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) hat eine Landesförderung in Höhe von 4.714.800 Euro für den dritten und letzten Abschnitt der Erweiterung des Hauptklärwerks Stuttgart bewilligt. Mit dem Millionenzuschuss kann die Stadt den begonnenen Ausbau der Spurenstoffelimination – der sogenannten vierten Reinigungsstufe – mit einer Pulveraktivkohlestufe vervollständigen. Die Kosten für diesen Abschnitt belaufen sich auf rund 24,7 Millionen Euro. Der Abschluss der gesamten Baumaßnahme ist in 2027 geplant.

Regierungspräsidentin Susanne Bay wies auf die besondere Bedeutung des Ausbaus der größten Kläranlage des Landes hin. „Die Erweiterung der Kläranlage ist ein bedeutender Schritt, um die Qualität der Abwasserreinigung weiter zu verbessern und so den Neckar zu schützen. Mit der Spurenstoffelimination lassen sich Spurenstoffe wie Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel, Waschmittelrückstände sowie Hormone weitgehend aus dem Abwasser entfernen. Das Geld ist somit gut investiert ist, um aktiv die Gewässer zu schützen.“

Umweltministerin Thekla Walker betont: „Spurenstoffe können bereits in geringer Menge die Wasserqualität gefährden. Das beeinträchtigt die Ökosysteme in Flüssen und Seen und unter Umständen sogar die Trinkwassergewinnung. Umso wichtiger ist es, dass die potenziell schädigenden Rückstände gar nicht erst in unsere Gewässer gelangen. Deshalb unterstützen wir den Bau der vierten Reinigungsstufe im Hautklärwerk Stuttgart gerne – sie ist ein wirkungsvoller und zukunftsorientierter Beitrag zur verbesserten Reinigung des Abwassers.“

Spurenstoffe im Abwasser stammen aus alltäglichen Produkten wie Arzneimitteln, Kosmetika oder Industriechemikalien. Sie können bereits in geringen Konzentrationen nachteilige Effekte auf Ökosysteme und die Gewinnung von Trinkwasser haben. Die Elimination von Spurenstoffen auf kommunalen Kläranlagen stellt einen wichtigen Baustein für den Gewässerschutz dar. Das Land Baden-Württemberg fördert deshalb bei kommunalen Kläranlagen die sogenannte vierte Reinigungsstufe zur Elimination von Spurenstoffen sowohl an besonders empfindlichen Gewässern als auch an lokalen Belastungsschwerpunkten.

Der Eintrag von Spurenstoffen erfolgt hauptsächlich über die privaten Haushalte und somit über die kommunale Abwasserbehandlung. Die Landeshauptstadt Stuttgart stellt einen Belastungsschwerpunkt dar, bei dem Spurenstoffe besonders effektiv entnommen werden können.

Hintergrundinformationen
Das Hauptklärwerk Stuttgart ist mit einer Ausbaugröße von 1,2 Millionen Einwohnerwerten die größte Kläranlage im Land. Täglich werden dort ca. 190 Millionen Liter Abwasser gereinigt. Im Hauptklärwerk werden Spurenstoffe künftig durch Zugabe von Pulveraktivkohle in Verbindung mit einer Filtration aus dem Abwasser entnommen. Der Bau der Spurenstoffelimination ist in drei Abschnitte unterteilt. Für die ersten beiden Abschnitte hat die Landeshauptstadt Stuttgart bereits Landeszuschüsse in Höhe von insgesamt 7,3 Millionen Euro erhalten.
Erfahren Sie mehr rund um die Themen Abwasserreinigung und Spurenstoffelimination auf der Internetseite des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.