Pressemitteilung

Archäologische Denkmalpflege - Besichtigung und Information zu den Ausgrabungen im Bereich zwischen der Hofstatt- und Katharinenstraße im Zentrum der historischen Altstadt von Reutlingen

​Sehr geehrte Damen und Herren,

im Vorfeld der Errichtung des Wohn- und Geschäftsquartiers „Katharinenhof“ durch die Firma Exklusiv Wohnwert GmbH findet auf dem Baufeld seit Ende März 2018 eine archäologische Ausgrabung statt, über die bereits berichtet wurde. Seit dem Beginn der Grabung wurden nun mittlerweile etwa 1400 qm Fläche geöffnet und untersucht. Die erfassten Bereiche bieten spannende Einblicke in die Bau- und Siedlungstätigkeit, die sich bis in das frühe Mittelalter zurückverfolgen lässt.

Nachdem zu Beginn der Grabung der Fokus auf den jüngeren Epochen lag, stehen nun bei einem Rundgang die mittelalterlichen Befunde im Vordergrund.

Das Regierungspräsidium Stuttgart – Landesamt für Denkmalpflege – lädt herzlich zu einem Besichtigungstermin ein. Dieser findet statt am

Freitag, 19. Oktober 2018

um 10:00 Uhr

in der

Ecke Hofstattstraße/Glaserstraße am Eingang zur Grabungsfläche,

72760 Reutlingen
 

Für Fragen vor Ort stehen Ihnen gerne zur Verfügung:

  • Dr. Jonathan Scheschkewitz, Landesamt für Denkmalpflege,
  • Sybil Harding M.A., ArchaeoConnect
  • Maik Baumann, Exklusiv Wohnwert GmbH

Es wird um eine kurze Anmeldung per Mail (pressestelle@rps.bwl.de) oder telefonisch (0711/904-10002) gebeten. Besten Dank!

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Mit freundlichen Grüßen

Sonja Hettich

Pressestelle Regierungspräsidium Stuttgart, 0711/904-10002



Blick in den Brunnen zwischen Katharinenstraße 8 und 10 (Foto: ArchaeoConnect)

Hintergrundinformationen

 

Hintergrundinformationen:

Es fanden sich interessante Details zur Baugeschichte des 2017 abgerissenen Gebäudes Katharinenstraße 8 und dessen Vorgängerbauten. Ganz in der Südwestecke des Areals, im direkten Anschluss an eine wohl aus dem 17. Jahrhundert stammende Hofzufahrt zwischen Katharinenstraße 8 und 10, fand sich überraschend ein noch intakter Grundwasserbrunnen.

 

Beim Abgraben der Fläche fanden sich im anstehenden Kies in allen bisher untersuchten Bereichen Siedlungsspuren, die in das frühe und hohe Mittelalter zurückreichen. Anhand der aufgefundenen Keramik lassen sich diese teilweise bis in das 7.- bis 8. Jahrhundert datieren. Hierzu gehören eine große Anzahl von Pfostengruben von den einstigen Gebäuden, aber auch diverse Grubenhäuser und frühe Erdkeller. In den Verfüllungen dieser Befunde fanden sich immer wieder Keramikfragmente, aber auch Metallobjekte wie beispielsweise eine größere Messerklinge oder organische Reste in Form von Getreidekörnern.

 

Aus dem Mittelalter stammt vermutlich auch die Bestattung eines Säuglings, die im Bereich der späteren Parzelle Katharinenstraße 8 gefunden wurde.