Das Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) führt ab Montag, 1. Juli 2024, bis voraussichtlich Mitte September 2024 abschnittsweise Erkundungsarbeiten entlang der Wirtschaftswege im Bereich der Weinberge des Kappelbergtunnels durch. In die Fahrbahn der B 14 wird nicht eingegriffen. Durch die Erkundungsarbeiten sollen die Baugrundverhältnisse tiefgründig aufgezeigt werden. Diese bilden die Grundlage für die Planung der Ertüchtigung des Kappelbergtunnels. Die Erkundungsarbeiten werden in vier aufeinanderfolgenden Bauphasen durchgeführt. Auf Wunsch der Stadt Fellbach wird vorab ein Beweissicherungsverfahren durchgeführt.
Die Bauphase 1 beginnt am 1. Juli 2024 oberhalb des westlichen Tunnelportals des Kappelbergtunnels. Mitte Juli folgen dann zunächst die Bauphasen 2 und 3 in Richtung Osten. Die Bauphase 4 befindet sich oberhalb des östlichen Tunnelportals außerhalb der Weinberge und soll bis Mitte September abgeschlossen werden. Das Regierungspräsidium ist bestrebt, die Baugrunderkundungen vor der Weinlese im Herbst abzuschließen. Da diese witterungsabhängig ist, werden die Bohrarbeiten mit den betroffenen Anliegern abgestimmt und bei Bedarf ggf. unterbrochen.
Hintergründe zum Projekt:
Der Kappelbergtunnel wurde im Jahr 1992 für den Verkehr freigegeben. Eine Sanierung mit Erweiterung der betriebstechnischen (Sicherheits-)Ausstattung erfolgte 2004/2005. Den mittlerweile geltenden Sicherheitsstandards genügt der Straßentunnel nicht mehr. Deshalb plant das Regierungspräsidium die hierfür notwendige Ertüchtigung des Bestandstunnels. Neben der Betonsanierung muss die gesamte betriebstechnische Ausstattung erneuert werden. Außerdem soll mit einem neuen, begehbaren Versorgungsstollen unter dem Bestandstunnel die Sicherheit in Brandfällen durch die Ableitung der brennbaren Flüssigkeiten erhöht sowie die Beeinträchtigung des B 14-Verkehrs in der Bauphase und im künftigen Betrieb minimiert werden.
Bevor in die weitere Planung eingestiegen werden kann, müssen Erkundungsbohrungen durchgeführt werden. Diese Bohrungen sind Grundlage für ein räumliches Baugrundmodell und geben Aufschluss über anzutreffende Gesteinsschichten und die Grundwassersituation. Die erforderlichen Bohrungen werden hauptsächlich auf den Wirtschaftswegen durchgeführt und erschweren gegebenenfalls den Zugang zu privat angrenzenden Grundstücken. Im Zuge der Baugrunduntersuchung werden auch Rammsondierungen, überwiegend auf Privatgrundstücken, durchgeführt. Die Betroffenen wurden bereits im April direkt vom Regierungspräsidium über die Maßnahme informiert.Zudem wird ein Informationstermin vor Ort zum Baubeginn für die Grundstückseigentümer angeboten, um die Bohrarbeiten und deren Ablauf im Detail zu erklären. Die Einladung hierfür wird den Betroffenen zeitnah zugestellt.
Die Bohrungen werden von einer Fachfirma durchgeführt und von einem ingenieurgeologischen Fachbüro betreut. Dabei wird ein sicheres und allgemein anerkanntes Verfahren angewandt. Sie werden verrohrt durchgeführt, sodass beispielsweise ein Eindringen von Wasser in etwaige quellfähige Schichten nicht zu befürchten ist. Eine entsprechende wasserrechtliche Erlaubnis des Landratsamts Rems-Murr-Kreis liegt vor.
Die Erkenntnisse der Baugrunderkundung bilden die Grundlage für die weitere Planung der Erneuerung und Ertüchtigung des Kappelbergtunnels.
Das Regierungspräsidium Stuttgart bittet alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die Beeinträchtigungen während der Baustelle.
Aktuelle Informationen über Straßenbaustellen im Land können Interessierte auf der Internetseite der Straßenverkehrszentrale des Landes Baden-Württemberg abrufen. VerkehrsInfo BW gibt es auch als App (kostenlos und ohne Werbung).