Am 15. Juli 2021 wurde mit einem feierlichen Baubeginn die Hauptbaumaßnahme für den Neubau der B 27 Enzbrücke eingeleitet. Kurz danach hatte sich das Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) bereit erklärt, Synergieeffekte der Maßnahme zu nutzen um die kommunale Radwegunterführung mitzubauen. Aufgrund naturschutz- und wasserrechtlicher Belange konnte allerdings zunächst kein Baurecht hierfür erteilt werden. Grund hierfür ist, dass die Radwegunterführung das Stauvolumen der Enz im Hochwasserfall eingeschränkt. Gemäß Wassergesetz ist dieses Stauvolumen vor oder während dem Bau der Radwegunterführung auszugleichen, erst dann kann das Bauvorhaben durch das zuständige Landratsamt Ludwigsburg genehmigt werden.
Für diesen Volumenausgleich sind ufernahe Flurstücke notwendig. Ende April 2023 konnte dann von kommunaler Seite ein Flurstück benannt werden, das nach einschlägiger Prüfung zum Retentionsraumausgleich geeignet ist und daraufhin final geplant werden konnte. Auf diesem Flurstück, südlich von Besigheim (siehe Lageplan), befindet sich schon ein Retentionsbecken, das nun baulich erweitert wird. Mit dem Bau des Retentionsbeckens wird nicht nur ein wichtiger Teil der Voraussetzungen für die Erlangung des Baurechts für den Radweg erfüllt, sondern darüber hinaus zum Hochwasserschutz beigetragen: Durch das gesteigerte Volumen des Beckens können Schäden aufgrund immer häufiger auftretender Starkwetterereignissen deutlich minimiert werden.
Die Gemeinderäte der Gemeinde Walheim und der Stadt Besigheim haben mittlerweile die die entsprechenden Beschlüsse zur Finanzierung der Radwegunterführung gefasst: Die notwendigen Abstimmungen mit der unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Ludwigsburg verliefen reibungslos und die Genehmigung zum Bau des Retentionsbeckens konnte auf Antrag des Regierungspräsidium Stuttgarts, im Auftrag der Gemeinde Walheim, erteilt werden.
Die Bauarbeiten am Retentionsbecken beginnen am Donnerstag, 15. Februar, und dauern voraussichtlich bis Anfang März 2024 an. Um die Erweiterung des Retentionsbeckens baulich durchführen zu können, muss der angrenzende Enztalradweg, der Besigheim und Bietigheim-Bissingen verbindet, für Radfahrende sowie für Fußgängerinnen und Fußgänger gesperrt werden. Die Gegebenheiten vor Ort erfordern zusammen mit den hohen Auflagen zum Bodenschutz, dass der Bodenaushub auf dem Radweg zwischengelagert werden muss.
Eine Umleitung wird eingerichtet. Diese führt für beide Richtungen über den Mühlensteg zum Enzpark, dann über die Bietigheimer Straße entlang der B 27 zur Kammgarnspinnerei und von dort weiter zum Stadtteil „Sand“ in Bietigheim-Bissingen.
Für den Bau der Radwegunterführung werden nun im Bereich der Brücke noch einige weitere arten- und naturschutzrechtliche Belange geprüft. Mit dem Bau der Radwegunterführung soll dann in etwa drei Monaten begonnen werden. Das RPS wird hierzu in weiteren Pressemitteilungen informieren.
Aktuelle Informationen über Straßenbaustellen im Land können Interessierte auf der Internetseite der Straßenverkehrszentrale des Landes Baden-Württemberg abrufen. VerkehrsInfo BW gibt es auch als App (kostenlos und ohne Werbung).