Das Regierungspräsidium Stuttgart führte seit Mai 2019 Arbeiten aufgrund des Ersatzneubaus der Bahnbrücke in Göppingen-Faurndau durch. Mit dieser Maßnahme setzte das Regierungspräsidium Stuttgart auch den Umbau der B 297 in der Ortsdurchfahrt Göppingen-Faurndau um. Aufgrund des baulichen Zustands der bestehenden Brücke über der Bahnstrecke Stuttgart-Ulm wurde diese im August 2019 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt.
Die Arbeiten zum Ersatzneubau der Bahnbrücke in Göppingen-Faurndau sind nun abgeschlossen. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Steffen Bilger MdB, Landesverkehrsminister Winfried Hermann MdL sowie Regierungspräsident Wolfgang Reimer gaben die Brücke gemeinsam mit Göppingens Oberbürgermeister Guido Till und Thorsten Krenz von der DB AG für den Verkehr frei. Die Verkehrsfreigabe erfolgte aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie nicht vor Ort, sondern virtuell.
Der Parlamentarische Staatssekretär Steffen Bilger MdB lobte die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn AG: „Der Bau einer Brücke über Bahngleise hinweg ist eine komplexe und aufwändige Maßnahme, die einen langen Vorlauf benötigt. Gerade hier an der Bahnstrecke Stuttgart-Ulm haben aber alle Räder ineinandergegriffen. Der bauliche Zustand der alten Brücke über der Bahnstrecke Stuttgart-Ulm hat eine Reparatur nicht mehr zugelassen. Ich danke der DB und der Stadt Göppingen für ihre Beteiligung an diesem wichtigen Projekt.“
Verkehrsminister Winfried Hermann erklärte: „Parallel zum Ersatzneubau wurde auch die Verkehrsführung umgestaltet. Auch die Geh- und Radwegeführung wurde verbessert. Das ist sowohl für die Verkehrssicherheit als auch durch geringere Lärmbelastung ein Gewinn für die Anwohner. Über die dadurch entstehende Verkehrsberuhigung zweier angrenzender Straßen und die Verlängerung des Stauferlandradwegs freue ich mich natürlich besonders.“
Regierungspräsident Wolfgang Reimer sagte anlässlich der Verkehrsfreigabe: „Ich freue mich, dass wir noch so kurz vor den Feiertagen die Brücke für den Verkehr wieder freigeben können. Die alte Bahnbrücke stammte ursprünglich aus dem Jahr 1910. Deshalb wurde das Brückenbauwerk nach so langer Zeit auch vollständig neu gebaut. Das Ergebnis kann sich nun sehen lassen.“
„Der jetzt fertig gestellte Bauabschnitt eins schafft die Voraussetzung, dass der aus Richtung Rechberghausen über Faurndau fließende Verkehr nicht mehr über die Rechberghäuser Straße – Salamanderstraße – Overfly – Stuttgarter Straße der B 10 zugeführt wird, sondern über eine, im zweiten Bauabschnitt neu zu bauende Straße vom Ortseingang Faurndau (Rechberghäuser Straße) über den Nordbahnhof – Stuttgarter Straße – Pfingstwasenbrücke der B 10 zugeführt wird“, blickt Göppingens Oberbürgermeister Guido Till in die Zukunft. „Die Rechberghäuser Straße wird zur Stichstraße. Der Bebauungsplan hierfür existiert bereits, die grundsätzliche Zuwendungsfähigkeit ist bestätigt, die Planungen laufen in 2021 an.“
Thomas Krenz von der DB AG erklärte: „Ich freue mich sehr, über die heutige Verkehrsfreigabe der neuen Bahnbrücke in Faurndau. Ein zuverlässiger Bahnbetrieb während Bauarbeiten ist eine große Aufgabe. Insbesondere dann, wenn sie auf einer Hauptachse wie der Filstalbahn zwischen Stuttgart und Ulm anstehen. Doch dieser Herausforderung haben wir uns für unsere Fahrgäste sehr gerne gestellt. Allein im Bereich der Schiene haben wir insgesamt knapp 1,3 Millionen Euro investiert.“
Parallel zur Erneuerung der Bahnbrücke wurden zusätzlich weitere Maßnahmen umgesetzt. Wesentlicher Teil der Maßnahme war der Umbau des Knotenpunktes B 297/Lehlestraße. Durch den Direktanschluss der neuen K 1410 an die B 297 soll die Ortsdurchfahrt Faurndau deutlich entlastet werden.
Zudem wurde die Geh- und Radwegführung erneuert. Auf der nördlichen Seite der B 297 befindet sich jetzt ein Radweg in Fahrtrichtung Ebersbach. Auf der Südseite gibt es nun einen kombinierten Geh- und Radweg. Verbesserungen wurden auch für Lkw-Begegnungsverkehr durch eine Verbreiterung des Straßenquerschnitts und eine Optimierung der Linienführung vorgenommen.
Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen insgesamt rund 15,9 Millionen Euro. Der Bund trägt davon rund zwei Drittel der Kosten mit rund 10,1 Millionen Euro. Die Stadt Göppingen beteiligt sich an den Kosten mit rund 2,2 Millionen Euro und die DB AG trägt anteilige Kosten in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro.
Hintergrundinformationen:
Die Arbeiten haben am 27. Mai 2019 begonnen. Sowohl die beiden alten Brückenbauwerke als auch der komplette Straßendamm wurden bis August 2019 abgebrochen beziehungsweise rückgebaut. Der Brückenabbruch fand unter Sperrung der Bahnstrecke Stuttgart-Ulm im August 2019 statt. Im Februar 2020 wurden in nächtlichen Bahnsperrungen die neun Fertigteile des neuen Brückenüberbaus eingehoben.
Bereits seit Januar 2020 wurde die Lehlestraße/Salamanderstraße voll gesperrt, um den Knotenpunkt B 297/Lehlestraße umzubauen. Durch diesen Umbau wird sich die B 297 künftig mit der geplanten K 1410 kreuzen.
Seit Januar 2020 wurden sukzessive alle Bauwerke (Straßendamm, Stützwände, Lärmschutzwände, Geländer, Spritzschutz) fertiggestellt, seit November 2020 auch
der Straßenbau und die technische Ausstattung wie Ampelanlagen oder die Beleuchtung. Im kommenden Jahr werden lediglich Restarbeiten mit kurzen Beeinträchtigungen für den Verkehr durchgeführt. Hier wird das Regierungspräsidium Stuttgart mit entsprechenden Pressemitteilungen rechtzeitig informieren.