Sehr geehrte Damen und Herren,
der denkmalpflegerische Werteplan für die Gesamtanlage „Altstadt Horb“, dessen historischer Stadtkern seit 1999 als Gesamtanlage geschützt ist, ist fertig gestellt. Das Landesamt für Denkmalpflege wird dieses neue Planungsinstrument der städtebaulichen Denkmalpflege am 5. April 2017 um 10.00 Uhr offiziell Herrn Oberbürgermeister Peter Rosenberger im Rathaus in Horb a. Neckar übergeben.
Sie sind herzlich zu der Veranstaltung
„Übergabe Denkmalpflegerischer Werteplan
zu der Gesamtanlage Altstadt Horb“
am Mittwoch, 5. April 2017, um 10.00 Uhr
im Rathaus in Horb a. Neckar
eingeladen.
Der Raum der Veranstaltung steht noch nicht fest, bitte beachten Sie die Hinweise am Veranstaltungstag im Rathaus.
Zur besseren Planung des Termins bitten wir um eine kurze Rückmeldung (E-Mail: matthias.kreuzinger@rps.bwl.de). Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Kreuzinger
Regierungspräsidium Stuttgart
Hintergrundinformationen
Die historische Kernstadt Horb am Neckar liegt auf einem Bergsporn über dem Neckartal und erstreckt sich mit ihren Vorstädten zu beiden Seiten des Sporns ins nördlich gelegene Tal des Grabenbachs sowie bis ans Ufer des Neckars. Sie hat ihre mittelalterliche, nach einem Stadtbrand barock überformte Prägung weitgehend bewahren können.
Horb wird erstmals urkundlich Ende des 11. Jahrhunderts genannt. Die Pfalzgrafen von Tübingen erbauten auf einem Bergsporn über dem Neckar die Untere oder Burg Herrenberg - vermutlich die Gründungszelle der Stadt. Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt Horb das Stadtrecht und eine Befestigung. Nach 1301 gelangte Horb in den Besitz der Grafen von Hohenberg, die auf dem oberen Plateau des Bergsporns (im Bereich des Schurkenturms) die mit Halsgraben gesicherte Obere oder Burg Hohenberg errichten. Durch Verkauf kam die Stadt 1381 an Herzog Leopold von Österreich. Mit der Mediatisierung gingen nach 1806 alle Rechte des Hauses Österreich an das Königreich Württemberg über.
Die Kernstadt bildet ein der Spornlage angepasstes U mit Ausläufern im Bereich der im Tal liegenden Altheimer- bzw. Neckarstraße. Marktstraße und Marktplatz liegen als zentrale Erschließung der Oberstadt auf dem Gratrücken.
Unter österreichischer Herrschaft wurde bis etwa 1500 die Stadt erweitert und ihre Befestigung ausgebaut. Es entstanden am Grabenbach die ummauerte „Vorstadt im Tal” sowie im Süden, die an Neckar- und Ihlinger Strasse gelegene, ummauerte „Neckar-Vorstadt”. Von den Mauerzügen der erweiterten Stadtbefestigung sind größere Abschnitte, insbesondere nördlich der Altheimer Strasse sowie im Bereich der Oberen Burg erhalten. Die Mauern hatten ursprünglich neun Tore, von denen das Schüttetörle nördlich unterhalb der Oberen Burg, das Wassertor am östlichen Mühlkanal, das Ihlinger Tor am Ende der Neckarstrasse sowie das Gaistor am Ende der Froschgasse erhalten sind. Die übrigen Tore wurden spätestens 1836 abgebrochen.
Beim großen Stadtbrand von 1725 wurde fast 2/3 der Kernstadt zerstört, so dass die Bebauung bis auf wenige ältere Gebäude, z. B. im Bereich der Hirschgasse oder der Altheimer Strasse, überwiegend aus der Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts stammt. Die neueren Gebäude sind in der Regel giebelständige, verputzte Fachwerkkonstruktionen, die älteren haben Sichtfachwerk.
Die Gesamtanlage Horb umfasst die gesamte Kernstadt mit den oben genannten Vor-städten, den östlich oberhalb der Stadt gelegenen Steilhang mit dem Schütteturm, das Obere Au genannte rechte Neckarufer, die Bebauung der Oberen Weingassberge mit der ev. Johanneskirche (1893/94) sowie eine Siedlungserweiterung des frühen 20. Jahrhunderts im Bereich des Mühlener Torwegs.
Um das überlieferte Erscheinungsbild der Altstadt Horb dauerhaft zu schützen und auch in Zukunft auf Veränderungen positiv einwirken zu können, hat die Stadt Horb a. Neckar bereits 1999 eine Gesamtanlagensatzung erlassen.
In den letzten Monaten wurden die denkmalpflegerischen Werte in den Gesamtanlagen präzise erfasst bzw. aktualisiert und anschaulich dargestellt. Genau dies ist die Intention des denkmalpflegerischen Werteplans: Hier werden nicht nur die Kulturdenkmale, sondern auch deren wesentlicher Kontext mit erhaltenswerten Gebäuden, Straßenzügen, Plätzen und Grünflächen dokumentiert. In Texten, Karten und Fotos werden alle Elemente, die den historischen, schützenswerten Stadtkern prägen, beschrieben und bewertet.
Der denkmalpflegerische Werteplan setzt dabei auf moderne, aber einfach zu bedienende Technik. Als Fachbeitrag des Landesamts für Denkmalpflege für die tägliche Praxis ermöglicht er einen unkomplizierten und schnellen Datenzugriff für alle an der Planung und dem Bau beteiligten Behörden.
Pressemitteilung