Pressemitteilung

Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR): Regierungspräsident Wolfgang Reimer übersendet Förderbescheid an Bürgermeister Michael Bauer

Regierungspräsident Reimer: „Die Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses und die Einrichtung von Barrierefreiheit schaffen neue Möglichkeiten für die Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses, die Fördermittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum kommen gut und gezielt in der Kommune an“

Regierungspräsident Wolfgang Reimer übersandte heute Michael Bauer, Bürgermeister der Gemeinde Ingelfingen, einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 500.000 Euro für die Erweiterung und Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses. Die Förderung erfolgt über das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR).

Da das Gebäude für den bestehenden Bedarf der Bevölkerung zu klein ist, erfolgt die Erweiterung des Gebäudes um einen größeren Saal und die Einrichtung von Barrierefreiheit. Der neue Saal soll neben der Nutzung durch Vereine auch für städtische Veranstaltungen und als Sitzungssaal für den Ortschaftsrat genutzt werden. Darüber hinaus werden die sanitären Anlagen saniert. Im Erdgeschoss des Anbaus wird der zudem der Neubau einer Feuerwehrgarage integriert. „Die Fördermittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum schaffen durch die Zusammenführung öffentlicher, gemeinwohlorientierter Nutzungen im Dorfgemeinschaftshaus Synergieeffekte für den Ort und sind daher sehr gut investiert“, erklärt Regierungspräsident Reimer.

Die Stadt Ingelfingen wurde für ihre Teilorte 2017 als Schwerpunktgemeinde anerkannt. Das eingereichte Konzept konnte hinsichtlich der Auseinandersetzung mit einer flächensparenden Siedlungsentwicklung, der demographischen Entwicklung und dem Schutz von Natur und Landschaft ebenso wie durch die aus der Zielformulierung abgeleiteten Maßnahmen und Projekte überzeugen. Schwerpunktgemeinden genießen eine prioritäre Förderung im Anerkennungszeitraum von fünf Jahren und erhalten für gemeinwohlorientierte Projekte einen um 10 Prozent erhöhten Fördersatz von 50 Prozent. Der reguläre Fördersatz beträgt 40 Prozent.

Im Rahmen einer Zielvereinbarung wurde der Stadt Ingelfingen für die Teilorte in dem 5-jährigen Anerkennungszeitraum ein Förderrahmen von 2 Millionen Euro zur Durchführung der in der Bewerbung dargelegten förderfähigen Projekte aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum zur Verfügung gestellt. Das Dorfgemeinschaftshaus in Stachenhausen ist eine in der Bewerbung aufgeführte Maßnahme.

Bürgermeister Bauer betont, dass das ELR-Programm ein unverzichtbares Instru-ment für die Entwicklung des ländlichen Raums ist: „Ohne diese Fördermöglichkeit könnten wichtige Projekte in unseren Teilorten nicht umgesetzt werden. Wir sind in der glücklichen Lage, dass vor Ort ein guter Zusammenhalt in der Bevölkerung herrscht, was sich z. B. im regen Vereinsleben, im kommunalpolitischen Engage-ment in den Ortschaftsräten und im großen ehrenamtlichen Engagement im Gemeindeleben zeigt. Gerade auch in Zeiten wie der aktuellen Corona-Pandemie wird sichtbar, wie wichtig dieser Zusammenhalt vor Ort ist. Dem Regierungspräsidium Stuttgart gilt mein Dank für die gute und konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger.“

Bisher konnten in allen Ortsteilen Ingelfingens 29 Projekte mit einer Förderung von rund 1,9 Millionen Euro eingeplant werden. Der Schwerpunkt lag dabei auf kommunalen Projekten und privaten Wohnmaßnahmen. 21 private Wohnmaßnahmen befinden sich in der Umsetzung beziehungsweise sind bereits abgeschlossen. Sieben kommunale Projekte wurden finanziell unterstützt, darunter zwei Wohnumfeldmaßnahmen in Dörrenzimmern und Diebach zur Aufwertung des öffentlichen Raums und das Dorfgemeinschaftshaus in Hermuthausen als Treffpunkt für die aktive Bevölkerung.

Hintergrundinformationen:
Mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum hat das Land Baden-Württemberg über das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) ein umfassendes Förderangebot für die strukturelle Entwicklung ländlich geprägter Gemeinden und Dörfer geschaffen. Das ELR zählt zu den wichtigsten Instrumenten des Landes zur integrierten Strukturentwicklung von Kommunen im Ländlichen Raum sowie von ländlich geprägten Orten in den Verdichtungsräumen und in den Randzonen um die Verdichtungsräume.

Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten der Regierungspräsidien in Baden-Württemberg. Informationen zum ELR sind außerdem auf der Seite des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz abrufbar. Dort ist auch eine Übersichtskarte mit den Schwerpunktgemeinden abrufbar.

Im Jahr 2020 wurden bisher landesweit rund 90 Millionen Euro für die Entwicklung des Ländlichen Raums zur Verfügung gestellt. Davon entfielen rund 22 Millionen Euro auf den Regierungsbezirk Stuttgart. Wohnen, Grundversorgung, Gemeinschaftseinrichtungen und Arbeiten sind die Förderschwerpunkte des Programms, mit denen ein wesentlicher Beitrag zur Strukturentwicklung der Ländlichen Räume erreicht wird. Eine im Sommer geplante zweite Programmentscheidung konzentriert sich auf die Förderung von Gasthäusern und der Grundversorgung. Das Programm wird über die Regierungspräsidien bewilligt und in der Abwicklung begleitet.