Gemeinsam mit dem Zweckverband Hochwasserschutz Körsch wird das Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) den Hochwasserschutz am Sindelbach verbessern. Regierungspräsidentin Susanne Bay hat heute den Förderbescheid für das Hochwasserrückhaltebecken Möhringen/Sindelbach unterzeichnet.
Regierungspräsidentin Susanne Bay: „Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass Hochwasser jederzeit auftreten kann. Durch Schneeschmelze und Regenniederschlag sind, insbesondere im Süden des Landes, die Wasserstände in zahlreichen Gewässern innerhalb kurzer Zeit teilweise deutlich angestiegen. Auch im Regierungsbezirk Stuttgart müssen wir jederzeit mit solchen Ereignissen rechnen. Deshalb unterstützen wir unter anderem den Zweckverband Hochwasserschutz Körsch seit 2009. Mit dem neuen Becken kann der Hochwasserschutz auf den Fildern weiter verbessert werden.“
Umweltministerin Thekla Walker betont: „Hochwasser entsteht schnell und lässt wenig Zeit, zu reagieren. Sind die Wassermassen erst da, bedeuten sie eine Gefahr für die Menschen und können zu hohen Schäden führen. Klar ist mit Blick auf den Klimawandel auch, dass wir immer häufiger mit Starkregen rechnen müssen. Umso wichtiger ist es, dass sich die Kommunen bereits vorab gut aufstellen. Gerne unterstützen wir daher die Umsetzung des Hochwasserrückhaltebeckens Möhringen/Sindelbach mit 1,65 Millionen Euro. Das ist eine Investition in die Zukunft, eine Investition in die Sicherheit.“
Seit 2009 wurden für die bisherigen fertiggestellten fünf Hochwasserrückhaltebecken und die lokalen Hochwasserschutzmaßnahmen des Zweckverbands Fördermittel in Höhe von insgesamt 13,9 Millionen bewilligt. An den Gesamtkosten in Höhe von 2,43 Millionen Euro für das neue Hochwasserrückhaltebecken am Sindelbach beteiligt sich Land mit 67,9 Prozent der förderfähigen Ausgaben, was einer Förderung in Höhe von 1,652 Millionen entspricht. Die übrigen Kosten trägt der Zweckverband Hochwasserschutz Körsch.
„Hochwasserrückhaltebecken sind für den Hochwasserschutz im Land unverzichtbar. Sie sind aber nur ein Teil unserer Hochwasserschutzstrategie. Wir setzten auch auf die Eigenvorsorge unser Städte und Gemeinden, öffentlicher Einrichtungen, von Betrieben und nicht zuletzt der Bürgerinnen und Bürger “, so Regierungspräsidentin Bay.
Hintergrundinformationen:
Bei dem Hochwasserrückhaltebecken Möhringen/Sindelbach handelt es sich um ein gesteuertes Trockenbecken oberstrom von Möhringen am Sindelbach, östlich der Nord-Süd-Straße. Der Hauptdamm wird gegen den bestehenden Straßenbahndamm der SSB geschüttet.
Der Abfluss aus dem Becken wird so geregelt, dass ein Abfluss von 3 m³ pro Sekunde nicht überschritten wird. Nur bei einem so genannten 100-jährlichen oder noch größeren Hochwasserereignis werden die gesamten vorgesehenen Stauflächen beansprucht. Aufgrund seiner Lage schützt das Becken Möhringen. Bei der Planung des Beckens wurde der Klimawandel berücksichtigt. Der Stauraum ist so groß, dass auch eine Abflussverschärfung durch zunehmende Niederschläge beherrscht werden kann.
In hochwasserfreien Zeiten fließt der Sindelbach ohne Aufstau durch das Auslassbau-werk, wodurch die im Rückhalteraum liegenden Flächen wie bisher genutzt werden können. Die Eigentümer der im Hochwasserfall überstauten Flurstücke erhalten im Schadensfall vom Zweckverband eine Entschädigung.
Weitere Informationen sind auf der Website zum Hochwasser-Risikomanagement Baden-Württemberg zu finden.
Rahmendaten:
Einzugsgebiet: ca. 3 km²
Ausgelegt auf HQ100,Klima
Zufluss bei HQ100,Klima: 17 m³/s
Regelabgabe: max. 3 m³/s
Gewöhnlicher Hochwasserrückhalteraum, ausgelegt auf HQ100, Klima: 25.700 m³
Länge des Absperrbauwerks: ca. 195 m
Höhe des Absperrbauwerks über der Gewässersohle: ca. 3 m
Die zuwendungsfähigen Ausgaben für das Hochwasserrückhaltebecken am Sindelbach betragen 2.425.000 Euro, bei einem Fördersatz von 67,9 Prozent ergibt dies eine Förderung von 1.652.200 Euro.