Heute (8. Juli) haben das Alemannische Institut in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart das neu erschienene Buch „Im Krieg ist weder Glück noch Stern“ auf einer Vernissage in kleiner Runde vorgestellt. Das Buch gibt Einblicke in die Forschungen zu militärischen Überresten aus dem 17. bis zum 20. Jahrhundert – vorwiegend aus dem Südwesten von Baden-Württemberg. Es versammelt allgemein verständliche und reich bebilderte Beiträge zu ausgewählten Funden und historischen Stätten. Die insgesamt neun Beiträge der Veröffentlichung behandeln viele Themen, die bislang wenig Beachtung erfahren haben. Hierzu zählen archäologische Zeugnisse und Geländespuren von bekannten und weniger bekannten Festungen, Linien und Schanzen im Schwarzwald sowie auf der Schwäbischen Alb bis hin zum Westwall.
Die sogenannte Konfliktarchäologie tritt in den vergangenen Jahren verstärkt ins Interesse von Historikerinnen und Historikern sowie von Denkmalpflegerinnen und Denkmalpflegern. Sie wurde vor allem durch spektakuläre Funde von Schlachtfeldern wie Kalkriese bekannt. Doch eine Beschäftigung allein mit Befestigungen und Schauplätzen von Schlachten greift zu kurz. Eine Tagung, die das Alemannische Institut gemeinsam mit der Stadt Breisach am Rhein und dem LAD 2018 veranstaltet hatte, zeigte, dass noch ganz andere Aspekte in die Thematik einbezogen werden müssen: die Auswirkungen des Krieges in den Städten und auf dem Land, aber auch die erforderliche Infrastruktur oder beispielsweise die Produktion der Kriegsgeräte.
Ergänzt werden die Aufsätze durch einen Katalogteil. Ähnlich einem Exkursionsführer verknüpft dieser archäologische Fundorte mit ihrer schriftlichen Überlieferung und praktischen Hinweisen. Dadurch werden aus den Orten historischen Geschehens tatsächliche „Erinnerungsorte“, die bereist werden können und auf diese Weise Vergangenheit fassbar machen.
Hintergrundinformationen
„Im Krieg ist weder Glück noch Stern“. Barocke Festungen, Schanzen und Schlachtfelder am südlichen Oberrhein – Herausgeber/Herausgeberin: Bertram Jenisch / Andreas Haasis-Berner / R. Johanna Regnath / Werner Konold
Veröffentlichung des Alemannischen Instituts Nr. 88
327 Seiten mit 198 farbigen Abbildungen
Thorbecke Verlag / Ostfildern 2021
ISBN 978-3-7995-1534-4
34,00 Euro