Pressemitteilung

Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg - Wolpertswende-Schreckensee – Teil der UNESCO-Welterbestätte „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“

​Sehr geehrte Damen und Herren,

im Rahmen des Monitorings führt das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart seit Anfang August 2018 Sondagen auf der Halbinsel im Schreckensee (Gemeinde Wolpertswende, Kreis Ravensburg) durch. Ende September werden die Arbeiten im Gelände abgeschlossen sein.

Sie sind herzlich eingeladen, sich vor Ort über erste Ergebnisse der Sondagen zu erkundigen

am Mittwoch, 19. September 2018, um 14:00 Uhr

Treffpunkt an der B 32 zwischen Bad Saulgau und Ravensburg (siehe unten stehende Anfahrtsbeschreibung)

Die Fundstelle liegt gut geschützt im Naturschutzgebiet, die Fläche wird landwirtschaftlich nicht genutzt und der Pegel des Schreckensees ist stabil. Die letzten Sondagen lagen jedoch einige Jahre zurück, so dass eine Überprüfung der Fundstelle notwendig geworden war.

Zudem waren verschiedene Fragen im Zusammenhang mit der Bearbeitung der Funde und Befunde der Fundstelle entstanden: wie groß war die Siedlung insgesamt und wie erfolgte der Übergang von der ehemaligen Insel auf das Festland bzw. wie wurde aus der Insel eine Halbinsel. Für die bekannten Datierungen der unterschiedlichen Siedlungshorizonte erhoffen sich die Wissenschaftler durch neue dendrodatierte Hölzer aus den aktuellen Grabungen eine Präzisierung.

„Die UNESCO fordert neben dem Erhalt und der Vermittlung des Welterbes auch die Erforschung der Denkmäler. Je besser wir unsere Welterbestätten kennen und verstehen, desto besser können wir sie schützen“, so Claus Wolf, Abteilungspräsident des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.

Vor Ort an der Grabungsstätte werden erste Ergebnisse vorgestellt.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Katja Lumpp

Pressestelle Regierungspräsidium Stuttgart, 0711/904-10002

Anlagen:

5 Abbildungen (auf Anfrage auch in höherer Bildauflösung erhältlich) (pdf, 805 KB)

Hintergrundinformationen

 

Die Fundstelle auf der Halbinsel im Schreckensee (Gemeinde Wolpertswende, Kreis Ravensburg) wurde 1921 von Heinrich Forschner entdeckt. Im Winter 1923/24 führte er erste Grabungen durch. Das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg erkundete die Fundstelle 1979/80, 1983/84, 1987 und 2004.
 

Seit 2011 ist die Fundstelle Schreckensee Teil der UNESCO-Welterbestätte „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen. Insgesamt sind 111 Fundstellen in sechs Ländern (Schweiz, Frankreich, Italien, Slowenien, Österreich und Deutschland mit den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg) nominell auf der Welterbeliste verzeichnet; Baden-Württemberg ist mit 15 Fundstätten am Bodensee und in Oberschwaben an der seriellen transnationalen Welterbestätte beteiligt. Alle Fundstellen sind obertägig nicht sichtbar!


Anfahrt
Die Fundstelle liegt an der Bundesstraße 32 zwischen Bad Saulgau und Ravensburg, an der Kreuzung zu den Ortschaften Vorsee und Schreckensee. Die Baustelleneinrichtung für die Ausgrabung liegt an der Straße Richtung Schreckensee/Fronhofen, hier finden die Veranstaltungen statt.

Bitte nutzen Sie als Parkmöglichkeit den Parkplatz unterhalb des Bauerngartens Vorsee und folgen der Ausschilderung.