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Ludwigsburg gut vorbereitet auf Starkregen und Hochwasser

Teilnahme des Krisenstabs an der Murr-Flut-Krisenmanagementübung – Tipps und Ratschläge für die Bevölkerung zur Vorsorge

Bild zeigt Absperrung vor einem hochwasserführenden Fluss

Unter dem Thema „Murr-Flut-Krisenmanagementübung – Starkregenereignisse und Hochwasser“ haben vor wenigen Tagen insgesamt 22 Krisenstäbe unterschiedlicher Verwaltungsebenen den Ernstfall geprobt. Neben den Landkreisen Esslingen und Rems-Murr waren unter der Leitung des Regierungspräsidiums Stuttgart auch der Kreis und die Stadt Ludwigsburg beteiligt. Seitens der Stadt wurde der Stab Außergewöhnliche Ereignisse (SAE) alarmiert. Er traf in der Feuerwache zusammen.

Der Übung in Ludwigsburg lag folgende Annahme zugrunde: Stadtverwaltung und Feuerwehr rechnen für die Stadtteile Neckarweihingen und Hoheneck mit Starkregen und Hochwasser. Während des Tages sind Regenmengen von 70 bis 90 Liter/Quadratmeter zu erwarten. In den Abendstunden droht daher ein Jahrhundert-Hochwasser des Neckars. Feuerwehr und Stadtverwaltung bereiten sich darauf vor, die in Neckarweihingen und Poppenweiler betroffenen Gebiete zu evakuieren.

Unter der Stabsleitung der Ersten Bürgermeisterin Renate Schmetz und Feuerwehrkommandant Jochen Reuschle überprüften die kommunalen Krisenstäbe ihre Abläufe, sie testeten die Zusammenarbeit zwischen Behörden und erprobten die Systeme zur Warnung und Information der Bevölkerung. Zum Einsatz kamen unter anderem Starkregen- und Hochwassergefahrenkarten, bestehende Krisenpläne, das Flutinformations- und Warnsystem sowie die elektronische Lagedarstellung.

Die Stadt Ludwigsburg zieht eine positive Bilanz der Übung: „Unsere Notfallpläne haben sich bewährt, die Kommunikationswege funktionierten, und auch die Zusammenarbeit mit anderen Behörden lief reibungslos“, erklärt SAE-Leiterin Renate Schmetz. Ein Vertreter des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe beobachtete die Arbeit des Ludwigsburger SAE-Stabs. Er bestätigte den Beteiligten der Stadt Ludwigsburg, sehr gut auf eine solche Krisenzeit vorbereitet zu sein. Für Feuerwehrkommandant Jochen Reuschle gilt trotzdem: „Die beste Vorsorge beginnt zu Hause. Alle Menschen können und sollten einen Beitrag leisten – sei es bei Hochwasser, Starkregen, Stromausfall oder anderen Krisenlagen.“

Warum sollte ich vorsorgen?

Im Notfall muss schnell gehandelt werden – dann ist es meist zu spät für Vorbereitung. Wer evakuiert wird, kann nicht erst anfangen zu packen. Eine frühzeitige persönliche Planung kann im Ernstfall entscheidend sein. Zur Vorsorge gehört, das eigene Risiko einzuschätzen: Liegt der Wohnort beispielsweise in einem hochwassergefährdeten Gebiet? Wetter- und Warnmeldungen helfen, rechtzeitig auf Unwetter oder Stromausfälle zu reagieren. Warn-Apps wie NINA, der Rundfunk und offizielle Webseiten liefern verlässliche Informationen zur aktuellen Lage. Auch Unternehmen und Betriebe müssen vorbereitet sein, ihre Mitarbeitenden informieren und interne Notfallpläne bereithalten.

Was ist zu tun, wenn Hochwasser angekündigt wird?
Bei drohendem Hochwasser ist schnelles Handeln gefragt. Pflegebedürftige, Kranke und Haustiere frühzeitig in Sicherheit bringen. Fenster und Türen mit Schalbrettern oder Sandsäcken abdichten. Gefährliche Stoffe und Elektrogeräte in höhere Etagen verlagern. Heizöltanks lassen sich beschweren oder verankern, um ein Aufschwimmen zu verhindern. Keller mit möglichem Grundwassereintritt sollten leergeräumt werden. Unter www.hochwasserbw.de sind Gefahrenkarten verlinkt und es gibt weitere Hinweise zur Eigenvorsorge unter „Aktiv werden“.

Wie verhält man sich richtig während eines Hochwassers?

Rückstauklappen sollten frühzeitig überprüft, Fenster, Türen und Abflüsse abgedichtet werden. Elektrische Geräte in gefährdeten Räumen sind auszuschalten. Bei Unsicherheit empfiehlt es sich, den Strom im gesamten Gebäude abzuschalten. Der Aufenthalt im Keller ist lebensgefährlich und unbedingt zu vermeiden. Der Schutz von Menschenleben hat oberste Priorität. Kinder und hilfsbedürftige Personen müssen rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Spazierfahrten mit Booten oder Fahrzeugen im Überschwemmungsgebiet sind lebensgefährlich. Uferbereiche sollten gemieden werden. Absperrungen und Anweisungen der Einsatzkräfte sind unbedingt zu beachten. Weitere Tipps und Ratschläge gibt es auch unter www.ludwigsburg.de/starkregen und auf der Webseite des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe www.bbk.bund.de.

Was gehört zur Notfallausstattung bei Stromausfall?

Ziel der Ludwigsburger Bevölkerung muss es sein, zehn Tage ohne Strom, Wasser, Internet, Heizung und Zugang zu Lebensmittelgeschäften und Apotheken auszukommen. Zur Grundausstattung zählen haltbare Lebensmittel, Medikamente, Trinkwasser, Taschenlampen, ein batteriebetriebenes oder kurbelbetriebenes Radio, Campingkocher, warme Kleidung und wichtige Dokumente. Weitere Tipps gibt es unter www.ludwigsburg.de/notfallplan.

Warum ist Brandschutz auch bei Stromausfall wichtig?

Stromausfälle erhöhen das Brandrisiko – besonders durch Kerzen, Gaskocher oder andere offene Flammen. Rauchmelder sind lebenswichtig und in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluren gesetzlich vorgeschrieben. Kerzen und Gaskocher verbrauchen Sauerstoff, daher ist regelmäßiges Lüften wichtig. Elektrische Geräte wie Herd oder Wasserkocher sollten vom Netz getrennt werden, um Überhitzung beim Wiedereinschalten zu vermeiden. Löschdecken und Feuerlöscher sollten jederzeit griffbereit sein. Gasbetriebene Heizgeräte dürfen nur mit geprüften Sicherheitsvorkehrungen verwendet werden.

Wo finde ich Hilfe in Ludwigsburg?

Die Feuerwehrhäuser in Ludwigsburg dienen als Treffpunkte für absolute Notfälle. Das sind die Hauptfeuerwache in der Innenstadt und die Feuerwehrhäuser in Eglosheim, Hoheneck, Neckarweihingen, Oßweil, Pflugfelden und Poppenweiler. Sie werden im Falle eines längeren Stromausfalls dauerhaft besetzt sein. Wenn wegen des Stromausfalls die Notrufnummern 110 oder 112 länger nicht erreichbar sind, können Menschen zu diesen Anlaufstellen kommen. Zusätzlich zu diesen Treffpunkten für Notfällen gibt es Infotreffpunkte. Es sind alle 14 Grundschulen im Stadtgebiet. Darüber hinaus sollen dort, sofern leistbar, Hilfsangebote und Hilfsgesuche vermittelt sowie Spontanhilfe koordiniert werden. Weitere Tipps und Ratschläge unter www.ludwigsburg.de/notfallplan

Quelle: Stadt Ludwigsburg