Mit der Radschnellverbindung RS 21 zwischen Stuttgart und Bietigheim-Bissingen soll in diesem Jahr eine weitere Radschnellverbindung in die Planungsphase eintreten. Vor Beginn der eigentlichen Planungen haben sich die anliegenden Städte Bietigheim-Bissingen, Tamm, Freiberg am Neckar, Asperg, Ludwigsburg, Kornwestheim sowie das Regierungspräsidium Stuttgart und der Landkreis Ludwigsburg im Rahmen einer Mitwirkungserklärung dazu bereiterklärt, das Projekt gemeinsam positiv zu begleiten. Der RS 21 wird die Städte Bietigheim-Bissingen, Tamm, Ludwigsburg und Kornwestheim direkt mit Stuttgart verbinden. Die Radschnellverbindung wird dabei auch über die Markungen der Städte Freiberg am Neckar und Asperg verlaufen, die über Zuführungen an die Trasse angeschlossen werden.
„Radschnellwege sind ein wichtiger Baustein der Verkehrswende. Durch den Ausbau von sicheren und schnellen Radwegen möchten wir mehr Pendlerinnen und Pendler dazu bewegen, vom Auto auf das Fahrrad oder Pedelec umzusteigen. Die direkte Radverbindung von Bietigheim-Bissingen und Stuttgart ist insbesondere für Pendlerinnen und Pendler attraktiv und schafft ein neues klimafreundliches Mobilitätsangebot in der Region“, so Regierungspräsidentin Susanne Bay.
„Nachhaltige Mobilität endet weder an Stadt- noch an Kreisgrenzen. Das zeigt der neue Radschnellweg ganz eindrücklich und deshalb unterstützt der Landkreis Ludwigsburg dessen Umsetzung mit Nachdruck“, sagt Landrat Dietmar Allgaier. „Wenn immer mehr Menschen in die Pedale treten, um auf ebenso gesunde wie klimafreundliche Weise zur Arbeit zu kommen, ist die Politik gefordert, dafür die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.“
Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht: „In der dichtbesiedelten Region hat der Radverkehr – gerade auch mit Pedelecs – ein sehr hohes Potential. Der RS 21 schafft optimale Voraussetzungen für das umweltfreundliche Pendeln zwischen den Städten. Außerdem bietet er für Ludwigsburg die große Chance, die innerstädtische Radverbindung in Nord-Süd-Richtung zu verbessern.“
Oberbürgermeister Nico Lauxmann: "Innerstädtisch hat die Stadt Kornwestheim gemeinsam mit dem Gemeinderat in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen und die Situation für die Radfahrerinnen und Radfahrer stark verbessert. Sie kommen nun nicht nur flüssiger, sondern vor allem auch sicherer durch das Stadtgebiet. Wir begrüßen es deshalb sehr, dass überörtlich neue Schnellwege entstehen werden: Sie schaffen einen Anreiz für Pendlerinnen und Pendler, vermehrt auf das Rad umzusteigen. Mit dieser Mitwirkungserklärung wurden die Weichen gestellt, um das Radwegenetz in der Region Stuttgart weiter voranzubringen und damit einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten. Die Ausgestaltung auf Kornwestheimer Gemarkung sowie die konkreten Festlegungen zur Trasse werden in Abstimmung mit dem Gemeinderat erarbeitet werden."
Oberbürgermeister Jürgen Kessing: „In Zeiten von überfüllten und von Stau geprägten Straßen sowie von Streiks und Verspätungen bei der Bahn steigen immer mehr Menschen für ihre Alltagswege auf das Fahrrad als zuverlässiges und klimafreundliches Verkehrsmittel um. Der Radschnellweg 21 bietet für Bietigheim-Bissingen die Chance, neben der Schiene und der Bundesstraße eine weitere attraktive Anbindung an Ludwigsburg und Stuttgart zu schaffen.“
Bürgermeister Christian Eiberger: „Der Stadt Asperg ist es wichtig, den Modal Split hin zu einer nachhaltigeren und klimafreundlicheren Mobilität zu bewältigen. Neben innerörtlichen Verbesserungen der Radfahrinfrastruktur nehmen hier Radschnellwegeverbindungen, quasi Radautobahnen, und deren Anbindung an die Kommunen eine zentrale Rolle ein. Denn insbesondere wenn auch längere Strecken attraktiv und barrierearm zurückgelegt werden können, werden wir nachhaltig mehr Menschen den Umstieg auf ein klimafreundliches Mobilitätsangebot ermöglichen. Die Stadt Asperg freut sich auf den Start der Planungsphase und begleitet diese sowie den späteren Bau des Radschnellwegs RS 21 sehr gerne.“
Bürgermeister Dirk Schaible: „Die hügelige Topografie in Freiberg bringt leider einige Herausforderungen für die Radfahrenden in unserer Stadt mit sich. Dennoch setzt die Stadt schon lange und kontinuierlich auf den Ausbau und die Verbesserung des Radwegenetzes und der Infrastruktur für den Radverkehr. Auch durch intensive Begleitung von Aktionen wie dem Stadtradeln fördern wir den Radverkehr, der eine entscheidende Rolle bei der Verkehrswende spielt. Das gilt umso mehr für die Radschnellwege, die eine sichere und effiziente Infrastruktur für den Radverkehr bieten. Sie erhöhen die Attraktivität des Fahrrads als umweltfreundliches Verkehrsmittel und tragen so dazu bei, den Autoverkehr zu reduzieren. Durch die Schaffung von Radschnellwegen leisten wir einen Beitrag zum Klimaschutz und verbessern gleichzeitig die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in unseren Kommunen. Die Stadt Freiberg begrüßt daher den Ausbau der Radschnellverbindung zwischen Stuttgart und Bietigheim sehr und unterstützt das Projekt gerne.“
Bürgermeister Martin Bernhard: „Der Ausbau des Radverkehrsnetzes und der Klimaschutz im Allgemeinen sind unserer jungen Stadt Tamm wichtige Anliegen. Energie-, Wärme- und Mobilitätswende müssen vorangetrieben werden und wir sind mittendrin. Volle Straßen und ausgelasteter öffentlicher Nahverkehr sorgen für die Notwendigkeit Mobilität im Radverkehr weiterzudenken und weiterzuentwickeln. Entscheidend bei überregionalen bedeutsamen Radwegstrecken ist es die betroffenen Kommunen mitzunehmen und auf örtliche Anregungen einzugehen. Wir freuen uns auf die Umsetzung des RS21 und insbesondere auch darüber den Weg weiterhin zu begleiten.“
Die nun vorliegende Mitwirkungserklärung dient als Grundlage für den anstehenden Planungsprozess, mit dem Ziel, diesen gemeinschaftlich und in enger Abstimmung unter den Beteiligten voranzubringen. Die Beteiligten unterstreichen damit die Bedeutung der Radschnellverbindung als wichtigen Beitrag für den Ausbau einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Verkehrsinfrastruktur und als zusätzliches Mobilitätsangebot an Berufspendlerinnen und Berufspendler, Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende.
Zuvor wurde 2021 die vom Landkreis Ludwigsburg in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie zur Radschnellverbindung erfolgreich abgeschlossen, die bereits verschieden Trassenvarianten hinsichtlich deren Eignung und Umsetzbarkeit bewertet und eine Vorzugsvariante empfohlen hat. Dabei wurde ein hohes Potenzial von abschnittsweise über 9.000 Radfahrenden pro Tag festgestellt. Die dabei untersuchten Trassenvarianten sollen nun im Rahmen der Vorplanung, gemeinsam mit den Städten, vertieft untersucht werden, um eine finale Vorzugsvariante zu identifizieren.
Die beteiligten Städte sind dabei in unterschiedlicher Weise in das Projekt involviert. Die Städte Ludwigsburg und Kornwestheim übernehmen für die innerörtlich verlaufenden Streckenabschnitte die Baulast und sind somit selbst für Planung und Bau der Trasse verantwortlich. Das Land Baden-Württemberg hingegen wird für die außerörtlichen Abschnitte zwischen Bietigheim-Bissingen und Ludwigsburg, Ludwigsburg und Kornwestheim sowie Kornwestheim und Stuttgart die Baulast tragen. Das Projekt erfordert deshalb ein hohes Maß an Koordination und Abstimmung. Dabei soll auch eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit mit den Projektpartnern entwickelt werden.
In der Folge haben sich die Beteiligten auf die Einrichtung eines Projektbegleitkreises geeinigt, der erstmalig im März 2024 zusammentrifft. Zur Auftaktsitzung des Projektbegleitkreises möchten die Projektbeteiligten die Übergabepunkte festlegen, sodass die Abschnitte und damit die Zuständigkeiten zum Planungsbeginn klar abgegrenzt werden können. Parallel dazu können die Baulastträger mit der Vorbereitung und Ausschreibung der Planungsleistungen beginnen, sodass die Planung im Herbst 2024 starten kann. Ziel ist es, die Vorplanung bis Herbst 2025 mit der Identifizierung einer Vorzugstrasse abzuschließen, die dann voraussichtlich ab 2026 detailliert ausgearbeitet wird. Im Idealfall können erste Abschnitte der Radschnellverbindung ab 2026 gebaut werden.
Hintergrundinformationen:
Der RS 21 zwischen Stuttgart und Bietigheim-Bissingen wird nach Fertigstellung eine Länge von etwa 13 Kilometern aufweisen und möglichst kreuzungsfrei und durchgängig befahrbar sein, um schneller und sicherer ans Ziel zu kommen. Der Radverkehr soll nach Möglichkeit getrennt vom Auto- und Fußverkehr auf einer vier Meter breiten Fahrbahn geführt werden. Für die innerörtlichen Abschnitte ist auch die Einrichtung von Fahrradstraßen, straßenbegleitenden Radschnellwegen und Radfahrstreifen von drei Metern Breite im Einrichtungsverkehr möglich. Ziel ist es, durch ein attraktives Angebot möglichst viele Pendlerinnen und Pendler zum Umstieg aufs Fahrrad zu bewegen.