Pressemitteilung

Stuttgart-Sillenbuch: Untersuchung der Holzbrücke Wellingweg (Vesperbrückle) abgeschlossen

Im September 2019 wurden Schäden an der Holzkonstruktion, Fäulnis sowie Pilz- und Schädlingsbefall der Holzbrücke Wellingweg – auch Vesperbrückle genannt – festgestellt. Ende Oktober 2019 hatte das Regierungspräsidium Stuttgart daher den geschädigten Brückenmittelteil des Vesperbrückle für genauere Untersuchungen ausheben lassen. Diese Untersuchungen haben ergeben, dass die Schäden am Holzüberbau der Brücke so erheblich sind, dass eine Sanierung nicht mehr möglich ist und der gesamte Überbau durch einen neuen Überbau ersetzt werden muss.

Die Fundamente, Widerlager und Holzstützen der Brücke sollen – soweit möglich – erhalten bleiben und nicht durch neue Bauteile ersetzt werden. Ob dies möglich ist, wird durch statische Berechnungen bei der weiteren Planung geprüft. Diese Variante wäre kostengünstiger, würde Zeit sparen und nicht zuletzt Eingriffe in die Natur minimieren.

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat bereits mit der Planung für die Erneuerung der Brücke begonnen. Die Entwurfsplanung kann voraussichtlich im März 2020 abgeschlossen werden, sodass die Ausschreibung bis Juni 2020 fertiggestellt sein soll. Der Baubeginn ist für Herbst 2020 vorgesehen, sodass die Verkehrsfreigabe voraussichtlich im Frühjahr 2021 möglich ist. Das Regierungspräsidium Stuttgart wird darüber informieren, wenn die ersten Arbeiten am Vesperbrückle starten.

Die Brücke muss daher weiterhin gesperrt bleiben und kann bis voraussichtlich Frühjahr 2021 nicht genutzt werden. Die Umleitung für die betroffenen Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer verläuft über das bestehende Wirtschaftswegenetz. Die Umleitung ist ausgeschildert. Die Sperrung des Vesperbrückle führt zu keinen Beeinträchtigungen des unter der Brücke verlaufenden Verkehrs der Landesstraße 1016.

Das Regierungspräsidium Stuttgart bittet alle Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrerinnen und Radfahrer sowie Anliegerinnen und Anlieger um Verständnis für die aus Sicherheitsgründen notwendige Sperrung des Vesperbrückle und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen.

Hintergrundinformationen:
Im September 2019 hat ein Ingenieurbüro die routinemäßige Brücken-Hauptprüfung nach DIN 1076 an der Brücke durchgeführt, wobei erhebliche Schäden festgestellt wurden. Da nicht alle Schäden von außen erkennbar sind, hat das Regierungspräsidium Stuttgart gemeinsam mit einem Sachverständigen für Holzbrückenbau festgelegt, dass für eine vertiefte Schadensbegutachtung der Ausbau des mittleren Brückensegments über der Landesstraße erforderlich ist. Um die Verkehrssicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie für Radfahrerinnen und Radfahrer zu gewährleiten und die Brücke zu entlasten, wurde durch das Regierungspräsidium Stuttgart umgehend die Sperrung der Brücke veranlasst.

Ende Oktober 2019 wurde der geschädigte Brückenmittelteil der Holzbrücke für weitere Untersuchungen ausgehoben. Um das Ausmaß der Schäden festzustellen wurde im November 2019 eine objektbezogene Schadensanalyse (OSA) an dem ausgebauten Mittelteil sowie an den übrigen Brückenbauteilen durchgeführt. 


Ausgebauter Brückenmittelteil zeigt zersetztes Holz (Quelle: Ingenieurbüro Miebach)