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Zukunftsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe in der regionalen Wertschöpfungskette Milch stärken / Europäische Innovationspartnerschaft „Bauen in der Rinderhaltung: emissionsmindernd – tiergerecht – umweltschonend“

Regierungspräsidentin Susanne Bay besucht Milcherzeuger in Untermünkheim (Landkreis Schwäbisch Hall)

Regierungspräsidentin Susanne Bay machte sich beim Betrieb Stier ein Bild von Maßnahmen zur Verbesserung von Tier- und Umweltschutz bei der Rinderhaltung

Regierungspräsidentin Susanne Bay: „Landwirtschaftliche Betriebe, die einen wichtigen Beitrag für Tierwohl und Umwelt erbringen, sind wichtige Multiplikatoren“

Das Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) unterstützt vielfältige Maßnahmen zur Stärkung von landwirtschaftlichen Produktionsbetrieben unter anderem durch das Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP). Im Betrieb Stier GbR in Untermünkheim machte sich Regierungspräsidentin Susanne Bay heute (17. August 2023) ein Bild von Maßnahmen zur Verbesserung von Tier- und Umweltschutz bei der Rinderhaltung. Der landwirtschaftliche Betrieb Stier GbR ist auch Teil einer Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP).

„Durch Investitionen – die das Land gerne unterstützt – können landwirtschaftliche Betriebe nicht nur einen Beitrag für mehr Tierwohl und Umweltschutz leisten, gleichzeitig können die Betriebe so zukunftsfähig gemacht werden“, sagte Regierungspräsidentin Susanne Bay beim Vor-Ort-Termin. „Was wir hier sehen, sind gute Lösungen, die für mehr Haltungskomfort in unseren Ställen sorgen und durchaus Pilotcharakter für andere Tierhalterinnen und Tierhalter im Land haben. So können landwirtschaftliche Betriebe, die vorangehen, wichtige Multiplikatoren sein“, so Bay weiter.

Bei der Europäischen Innovationspartnerschaft werden Maßnahmen zur Verbesserung des Umwelt- und Tierschutzes in der Rinderhaltung in Baden-Württemberg durch baulich innovative Lösungen mit dem Ziel umgesetzt, die neuen Haltungsverfahren in der Praxis zu verbreiten und zu etablieren. So können beispielsweise im Betrieb Stier mehrere Ziele erreicht werden: Mit dem neuen Laufstall und dem Einsatz der automatischen Melksysteme werden die zeitlich und körperlich anstrengenden Arbeiten automatisiert. Trotz Produktionserweiterung steigt dabei der notwendige Arbeitsbedarf im Gesamtbetrieb nur unwesentlich. Sensorgesteuerte Beschattung der Laufhöfe, Laufflächenbefeuchtung, Integration von Stroh in die Liegeflächen, ein emissionsmindernder Rillenboden mit angepasster Kammschieberentmistung sowie eine Kuhdusche sorgen außerdem für mehr Tierwohl. Insgesamt können somit Wertschöpfung, Arbeitseffizienz und Tierwohl gesteigert werden. Mit der regionalen Hohenloher Molkerei, die die Milch des Betriebs weiterverarbeitet, steht in der Region ein Bündelung- und Vermarktungspartner zur Verfügung. So bleiben die Wege kurz und die Wertschöpfung erfolgt direkt in der Region.

„Auch durch die Europäische Innovationspartnerschaft und Förderprogramme des Landes kann es uns gemeinsam gelingen, durch bauliche Lösungen tierwohlgerechtere Haltungsstandards dauerhaft in der Praxis zu etablieren“, so Bay. Dabei sei auch die Akzeptanz in der Praxis wichtig. „Wenn verschiedene Partner und Akteure Ideen und Praxis zusammenbringen, können Tierwohl und Umwelt davon profitieren. Für alle Beteiligten an der Wertschöpfungskette Milch sowie für die Verbraucherinnen und Verbraucher ist dies ein echter Gewinn“, sagte die Regierungspräsidentin.

Hintergrundinformationen:
Mit der Fördermaßnahme EIP werden innovative Kooperationsprojekte mit praxisrelevanten Fragestellungen gefördert. Dabei soll der Dialog zwischen landwirtschaftlicher Praxis, der Wissenschaft und anderen am Innovationsprozess beteiligten Akteurinnen und Akteuren unterstützt werden, um Innovationsprozesse in der Landwirtschaft, im Gartenbau und im Weinbau zu beschleunigen.

Im Fokus der Projekte stehen aktuelle Herausforderungen des Agrarsektors, zum Beispiel die zunehmende Digitalisierung von Prozessen, Auswirkungen des Klimawandels auf die Produktion, die Ernährungssicherheit, den Schutz begrenzter Ressourcen und Fragestellungen rund um die Tierhaltung und das Tierwohl.

Weitere Informationen zu den Förderprogrammen sind auf dem Themenportal der Regierungspräsidien Baden-Württemberg unter www.rp.baden-wuerttemberg.de > Wirtschaft > Förderprogramme abrufbar.