Die beiden Kommunen Igersheim und Weikersheim erhalten weitere Förderungen aus dem Städtebauförderprogramm des Landes Baden-Württemberg. Regierungspräsidentin Susanne Bay überreichte heute die Förderbescheide an Frank Menikheim, Bürgermeister der Gemeinde Igersheim, sowie an Nick Schuppert, Bürgermeister der Stadt Weikersheim.
Heute (26. Mai 2025) übergab Regierungspräsidentin Susanne Bay einen Förderbescheid in Höhe von 1.100.000 Euro an Frank Menikheim, Bürgermeister der Gemeinde Igersheim, für die Sanierungsmaßnahme „Ortskern III“. Nick Schuppert, dem Bürgermeister der Stadt Weikersheim, überreichte Regierungspräsidentin Susanne Bay heute ebenfalls zwei Förderbescheide: Einen in Höhe von 800.000 Euro für die im Jahr 2023 aufgenommene Sanierungsmaßnahme „Stadtkern IV – Energetische Stadtsanierung“ sowie einen in Höhe von 500.000 Euro für die Neumaßnahme „Revitalisierung des Laukhuff-Areals / Nördlicher Stadteingang“.
Regierungspräsidentin Susanne Bay sagte: „Ich freue mich, dass wir mit der Städtebauförderung in den Gemeinden und Städten ein starkes Zeichen für die Verbesserung des Lebensumfeldes der Menschen setzen können. Es wird deutlich, dass die öffentliche Hand hier bereit ist zu investieren. So wird für die Bürgerinnen und Bürger direkt in den Ortszentren sichtbar, was mit ihren Steuergeldern umgesetzt wird.“
Gemeinde Igersheim „Ortskern III“ Aufstockung im Bund-Länder-Programm „Sozialer Zusammenhalt“
Mit der Sanierung verfolgt die Gemeinde das Ziel, die Lebens- und Aufenthaltsqualität im historischen Ortskern nachhaltig zu stärken. Im Mittelpunkt steht die städtebauliche Aufwertung des öffentlichen Raumes, durch Modernisierung kommunaler Einrichtungen, wie Rathaus, Bürgerhaus und Erlenbachhalle. Aber auch die Stärkung des gesellschaftlichen Miteinanders steht im Fokus – unter anderem durch neue kulturelle und soziale Treffpunkte. Gleichzeitig soll Wohnraum aktiviert und geschaffen werden – auch mit Blick auf altersgerechtes Wohnen und die Innenentwicklung. Die Projekte sind eng mit der „Zukunftsstrategie Igersheim 2030+“ verzahnt, die in einem umfassenden Beteiligungsprozess erarbeitet wurde.
Frank Menikheim, Bürgermeister der Gemeinde Igersheim, sagte: „Über die Aufstockung der Sanierungsmittel haben wir uns sehr gefreut, denn so können wir die nun schon seit 2011 währende Erfolgsgeschichte des Sanierungsgebietes „Ortskern III“ fortschreiben. Die bisherigen Erfolge sind im deutlich aufgewerteten Ortsbild und der erhöhten Aufenthaltsqualität deutlich sichtbar. Gerade mit dem Gesundheitszentrum konnte eine beispielhafte Einrichtung in guter Qualität direkt am Rande des Ortskerns geschaffen werden. Ohne die Städtebauförderung wäre all dies nicht möglich gewesen. Mit den nun zugesagten Mitteln können wir die Erfolgsgeschichte hoffentlich noch um einige weitere Kapitel ergänzen. Mein Dank gilt allen Beteiligten hier vor Ort, vor allem aber auch dem Regierungspräsidium und dem Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen für die nun schon seit vielen Jahren anhaltende äußerst positive Begleitung und Unterstützung.“
Die städtebauliche Erneuerungsinitiative wurde 2020 in die Städtebauförderung aufgenommen und nun zum sechsten Mal aufgestockt. Bisher beläuft sich die Finanzhilfe auf 4.769.271 Euro und wird in diesem Programmjahr erneut um 1.100.000 Euro aufgestockt. Insgesamt erhält die Gemeinde für das Sanierungsgebiet „Ortskern III“ damit eine Finanzhilfe von 5.869.271 Euro. Im Rahmen der Städtebauförderung erhielt die Gemeinde Igersheim seit den 1990er-Jahren Finanzhilfen von insgesamt 15.265.094 Euro.
Stadt Weikersheim „Stadtkern IV – Energetische Stadtsanierung“ Aufstockung im Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“
Ziel der städtebaulichen Erneuerung ist es, den historischen Stadtkern zukunftsfähig zu gestalten und zugleich den Charme der Altstadt zu bewahren. Hierfür werden bestehende Gebäude modernisiert und energetisch ertüchtigt, um sie für Wohnnutzung attraktiv zu machen. Leerstände sollen reaktiviert und Erdgeschosszonen in Wohnraum umgenutzt werden. Ein Nahwärmekonzept mit Biogas aus einer lokalen Biogasanlage soll die Innenstadt mit erneuerbarer Wärme versorgen. Überdies wird die digitale Infrastruktur ausgebaut. Der Stadtpark soll als Erholungsbereich aufgewertet werden. Öffentliche Räume werden barrierefrei gestaltet. Mit einer Modernisierung des Tauberländer Dorfmuseum soll auch die kulturelle Identität der Stadt gestärkt werden.
Nick Schuppert, Bürgermeister der Stadt Weikersheim, sagte: „Mit der Unterstützung durch das Stadtbauförderprogramm ist es uns überhaupt erst möglich, die Entwicklung unserer Altstadt voranzutreiben und wichtige Impulse zur Belebung zu setzen. Viele Projekte, die wir uns in „Stadtkern IV“ vorgenommen haben, werden die Attraktivität und Wohnqualität unserer Altstadt weiter steigern und zukunftssicher machen. Durch die jetzige Aufnahme zur Revitalisierung des Laukhuff-Areals / Nördlicher Stadteingang, ist uns die Möglichkeit gegeben, eine große innerstädtische Nachverdichtungsfläche zusammen mit Investoren zu entwickeln und in zentraler Stadtlage für die Bedarfe unserer stetig wachsenden Stadt die nötigen Flächen zu generieren. Mein Dank gilt den Fördergebern, insbesondere dem Land Baden-Württemberg, für das entgegen gebrachte Vertrauen und die seit langen Jahren ausgezeichnete Zusammenarbeit.“
Die Stadtsanierungsinitiative wurde 2023 in die Städtebauförderung aufgenommen mit einer Finanzhilfe von Bund und Land in Höhe von 800.000 Euro. Durch die Aufstockung erhöht sich die Finanzhilfe erneut um 800.000 Euro. Insgesamt verfügt die Stadt Weikersheim für die Sanierungsmaßnahme „Stadtkern IV – Energetische Stadtsanierung“ über eine Finanzhilfe in Höhe von 1.600.000 Euro. Die Stadt Weikersheim erhielt im Rahmen der Städtebauförderung seit der Aufnahme des ersten Sanierungsgebietes „Alte Steige“ im Jahr 1988 eine Finanzhilfe von 12.882.192 Euro.
Stadt Weikersheim „Revitalisierung Laukhuff-Areal / Nördlicher Stadteingang“ Neuantrag im Landessanierungsprogramm
Das ehemalige Laukhuff-Areal in Weikersheim, ist derzeit noch eine stadtbildprägende ungenutzte Industriefläche. Durch die umfassende städtebauliche Entwicklung wird es zu einem lebendigen, multifunktionalen Quartier umgestaltet. Im Fokus der Planung steht die Schaffung von Wohnraum, ergänzt durch die Revitalisierung von Gewerbeflächen. Hierdurch soll eine nachhaltige und zukunftsorientierte Nutzung des Areals realisiert werden. Das Ziel ist eine Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Freizeit. Ein weiterer zentraler Bestandteil der Planungen ist die Aufwertung des nördlichen Stadteingangs. Dieser soll zu einem einladenden und repräsentativen Tor zur Stadt werden. Diese Weiterentwicklungen werden erheblich zu einer nachhaltigen Steigerung der urbanen Attraktivität Weikersheims beitragen. Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Neuaufnahme dieses Sanierungsgebiets mit einer Finanzhilfe in Höhe von 500.000 Euro.
Hintergrundinformationen:
Seit 1971 ist die Städtebauförderung als gemeinschaftliche Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen ein erfolgreiches Instrument der städtischen Erneuerung. Sie unterstützt die Kommunen dabei, ihre Städte und Gemeinden an wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Veränderungen anzupassen. So werden zum Beispiel die Errichtung von Schulen, Kitas und Spielplätzen oder die Schaffung von Grünanlagen, barrierefreien Zugängen sowie von Zentren zur sozialen Integration im Quartier gefördert. Fast 900 Kommunen in Baden-Württemberg wurden in den vergangenen 50 Jahren bei der städtebaulichen Erneuerung unterstützt.
Das Regierungspräsidium Stuttgart hat die Aufgabe, die Städte und Gemeinden im Regierungsbezirk zu förderrechtlichen Fragen städtebaulicher Vorhaben zu beraten und die Förderanträge zu beurteilen. Es ist zudem Bewilligungsstelle und prüft nach Abschluss der Maßnahmen die Abrechnungen der Kommunen.
In diesem Jahr stehen landesweit rund 248 Millionen Euro Sanierungsmittel zur Verfügung. In den Regierungsbezirk Stuttgart fließen Finanzhilfen von insgesamt rund 90 Millionen Euro bei 109 städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen. Davon erfolgen 90 sogenannte Aufstockungen bereits laufender Sanierungsmaßnahmen und 19 Bewilligungen für Neumaßnahmen. Das Programm der städtebaulichen Erneuerung 2025 ist landesweit 3,7-fach überzeichnet. Im Regierungsbezirk Stuttgart werden aktuell rund 550 laufende städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen gezählt.
Weitere Informationen finden Sie auf den Externer Link:Seiten des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen unter Externer Link:www.mlw.baden-wuerttemberg.de > Städtebau > Externer Link:Städtebaufoerderung sowie auf dem Themenportal der Regierungspräsidien unter www.rp.baden-wuerttemberg.de > Wirtschaft > Förderprogramme > Förderbereich Strukturpolitik / Städtebauförderung > Förderung städtebauliche Erneuerung.
Anlagen:
Link auf Datei:Städtebauförderung 2025 Programmliste Baden-Württemberg nach Kreisen (MLW-Programmliste) (pdf, 226 KB)
Link auf Datei:Bild: Übergabe der Förderbescheide durch Regierungspräsidentin Susanne Bay (von links: Bürgermeister Frank Menikheim, Regierungspräsidentin Susanne Bay, Bürgermeister Nick Schuppert, Quelle: RPS (jpg, 3 MB)