Pressemitteilung

30 Jahre Naturschutzgebiet Egenhäuser Kapf mit Bömbachtal - Einweihung der neuen Infotafeln bei Rundgang durch das Naturschutzgebiet

Naturschutzgebiet ist ein Anziehungspunkt für Erholungssuchende und beherbergt eine große Artenvielfalt

 

Rundgang durch das NSG Egenhäuser Kapf mit Bömbachtal – Einweihung der neuen Infotafeln

Die Silberdistel ist eine markante Pflanze, die auf den kalkreichen Magerrasen wächst.

Der Silbergrüne Bläuling saugt Nektar am rosablühenden Oregano und ist ein Vertreter der artenreichen Schmetterlingsfauna am Kapf.

Das Naturschutzgebiet (NSG) Egenhäuser Kapf mit Bömbachtal feiert Geburtstag. Vor 30 Jahren wurde die NSG-Verordnung unterzeichnet. Seitdem ist das Egenhäuser Kapf nicht nur ein beliebter Ausflugsort, sondern auch ein Teil der besonders schützenswerten NSG in Baden-Württemberg. Nur 2,5 Prozent der Landesfläche ist als NSG ausgewiesen, diese Schätze unserer heimischen Vielfalt gilt es als Naturerbe zu erhalten.

Zu diesem besonderen Anlass trafen sich am Dienstag, 28. Juni 2022, Vertreterinnen und Vertreter des Regierungspräsidiums Karlsruhe und der Gemeinde Egenhausen im NSG Egenhäuser Kapf mit Bömbachtal. Mit dabei waren auch Vertreterinnen und Vertreter des ehrenamtlichen Naturschutzdiensts, der Freiwilligen Feuerwehr und weiterer Fachverwaltungen. Während des Rundgangs durch das NSG wurden die neuen Infotafeln für das NSG eingeweiht und das neue Faltblatt vorgestellt. Beim Rundgang durch die Magerrasen und Wacholderheiden blickte man auf 30 Jahre zurück und konkretisierte die weitere positive Entwicklung für die Zukunft.

Die Ausweisung als NSG vor über 30 Jahren ermöglichte den dauerhaften Schutz der Flächen vor intensiverer Bebauung und Bewirtschaftung. Daniel Raddatz, Leiter des Naturschutzreferats am Regierungspräsidium Karlsruhe und Bürgermeister Sven Holder, Gemeinde Egenhausen, waren sich einig, die Ausweisung des NSG führte keineswegs zu einem Stillstand. Im Gegenteil, neben der angepassten Landschaftspflege und der Investition von Finanzmitteln aus dem Landeshaushalt für den Naturschutz hat sich auch die Erholungsnutzung weiterentwickelt und auch die angrenzenden Einrichtungen nahmen in den vergangenen Jahrzehnten eine gute Entwicklung.

Daniel Raddatz dankte ganz besonders für die gute Zusammenarbeit vor Ort. Naturschutzbehörde, Gemeinde und der seit 30 Jahren tätige Naturschutzwart Karlheinz Gänßle engagieren sich gemeinsam für die Vielfalt am Kapf. Weiterhin galt der Dank den Landwirten und den Schäfern, die die Landschaftspflege vor Ort umsetzen.

Bürgermeister Sven Holder resümierte: „das Egenhäuser Kapf ist ein großer Anziehungspunkt für Erholungssuchende von Nah und Fern. Ein Spaziergang durch die naturnahen Magerrasen und der weite Blick über die Gäue bis in den Schwarzwald hinein sind einzigartig. Hier ist ein wertvolles Gebiet für Mensch und Natur entstanden“. Die Natur hat im NSG allerdings den Vorrang. Erholungssuchende werden gebeten die Regeln, die auch auf den neuen Informationstafeln und dem Faltblatt dargestellt sind, einzuhalten. Zentral ist, dass Erholungssuchende auf den Wegen bleiben und die Magerrasen nicht betreten. Für Pausen und Picknicks stehen beispielsweise Tische und Bänke zur Verfügung.

Die Zusammenarbeit und eine gute Kommunikation zwischen den Naturschutzbehörden, der Gemeinde und auch Landwirten und Vereinen war und ist ein Gelingensfaktor für diese gute Entwicklung. Die Anwesenden bekräftigten den Willen dies auch zukünftig so fortzuführen. Mit einem gemeinsamen Umtrunk auf Einladung der Gemeinde endete der Rundgang.

Hintergrund

Eine angepasste Landschaftspflege ist notwendig um die Vielfalt des NSG zu erhalten und weiterzuentwickeln. Nur durch die kontinuierliche Mahd und Beweidung können die artenreichen Magerrasen, Wacholderheiden und Wiesen offengehalten und so der Lebensraum für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten erhalten werden. Den herausragenden Naturschutzwert des Egenhäuser Kapf bestätigte jüngst das aktuelle Insektenmonitoring des Landes. Mit über 40 verschiedenen Schmetterlingsarten und 11 verschiedenen Heuschreckenarten ist der Artenreichtum in diesem NSG überdurchschnittlich. Die Landschaftspflege wird aus den Finanzmitteln der Landschaftspflegerichtlinie des Landes bezahlt. Die Naturschutzbehörde vergibt die Aufträge an ortsansässige Landwirte, Schäfer und auch die Kommune erhält Fördermittel.

Vorankündigung:

Am Sonntag, 10. Juli 2022, 16 Uhr, wird eine öffentliche Führung durch den Naturschutzwart Herrn Gänßle stattfinden. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz am Naturschutzgebiet.

Faltblatt Naturschutzgebiet Egenhausen (pdf, 5 MB)