Pressemitteilung

Die Asiatische Hornisse im Regierungsbezirk Karlsruhe - Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder lud zum Informationsaustausch ein

Vernetzungstreffen bringt effektives Management bei der Bekämpfung der invasiven Art voran

Asiatische Hornisse auf einem Blatt

Am Freitag, 15. März 2024, begrüßte Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder zusammen mit den Fachabteilungen Naturschutz und Landwirtschaft im Regierungspräsidium Karlsruhe Imkerinnen und Imker, ehrenamtliche Hornissenfachberaterinnen und -berater sowie Vertreterinnen und Vertreter der unteren Naturschutzbehörden. Ziel der Veranstaltung war die Vernetzung der verschiedenen Akteure zum Aufbau eines effektiven Managements bei der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse im Regierungsbezirk Karlsruhe.

„Ein effektives Management kann in diesem Fall nur gelingen, wenn wir gemeinsam mit allen Beteiligten ein schlagkräftiges Netzwerk dafür aufbauen“, so Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder.

Vorgestellt wurde auch die neue Partnerschaft mit der Landesanstalt für Bienenkunde (LAB) der Universität Hohenheim, die das Land Baden-Württemberg ab 2024 beim Management der invasiven Art unterstützen wird. Sie soll schwerpunktmäßig als Koordinationsstelle bei der Bekämpfung dienen. Darüber hinaus ist aber auch die Entwicklung von Aufklärungs- und Schulungsangeboten geplant.

Da trotz des bereits bestehenden hohen Bekämpfungsaufwands mit einer weiteren Ausbreitung der Art zu rechnen ist, sollen außerdem in einem Forschungsprojekt weitere Bekämpfungs- oder Abwehrmaßnahmen getestet werden.

Im Jahr 2023 gingen rund 3.100 Meldungen zur Asiatischen Hornisse im Regierungsbezirk Karlsruhe ein. Nach Überprüfung konnten rund 2.700 Meldungen bestätigt werden. Schwerpunkte der derzeitigen Verbreitung sind die Stadtkreise Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe sowie der Rhein-Neckar-Kreis und der Landkreis Karlsruhe. Trotz intensiver Bekämpfung ist die Anzahl der Nester im Regierungsbezirk Karlsruhe von 15 im Jahr 2022 auf über 550 Nester im Jahr 2023 massiv angestiegen.

Damit ein Volk der Asiatischen Hornisse anwachsen kann, wird für die Larvenaufzucht proteinhaltige Nahrung (zum Beispiel in Form von fliegenden Insekten) benötigt. Besonders im Spätsommer sind Honigbienen für die Asiatische Hornisse eine leichte Beute, was wiederum zur Schädigung von Bienenvölkern führen kann. Die rasante Ausbreitung der Asiatischen Hornisse im Regierungsbezirk wird deshalb insbesondere von Imkerinnen und Imkern mit Sorge beobachtet.

Hintergrundinformationen

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) ist an der schwarzen Grundfärbung mit wenigen gelben, schmalen Binden am Hinterleib zu erkennen. Die Beine sind an den Enden auffällig gelb. Die Art kann zwischen 1,7 und 3 Zentimeter groß werden. Seit 2014 verbreitet sich die ursprünglich in Südostasien beheimatete Art auch in Deutschland.

Die Asiatische Hornisse ist nach der EU-Verordnung (EU-VO) 1143/2014 eine invasive gebietsfremde Art.

Sie unterliegt gemäß Art. 16 EU-VO 1143/2014 einer Früherkennung und muss bereits in der frühen Phase der Invasion sofort beseitigt werden. Zuständig für entsprechende Maßnahmen sind die höheren Naturschutzbehörden bei den Regierungspräsidien.

Weitere Informationen

Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg