B 10: Abbrucharbeiten der Enzbrücke Egelsee bei Vaihingen/Enz (Landkreis Ludwigsburg)

​Das Regierungspräsidium Stuttgart hat Anfang September 2019 mit den Vorarbeiten für den Abbruch der bestehenden Egelseebrücke über die Enz bei Vaihingen/Enz im Zuge der B 10 begonnen. Die Egelseebrücke war gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gesprengt und im Jahr 1948 auf den alten Gründungen und Unterbauten wiederaufgebaut worden. Bei der turnusmäßigen Brückenprüfung im Jahr 2014 wurden am Tragsystem Schäden festgestellt, auf die die Landesstraßenbauverwaltung mit einer verkehrlichen Beschränkung unter Verwendung einer Behelfsbrücke reagieren musste. Die Untersuchung des Bauwerks und die Überprüfung der Statik führten zu dem Ergebnis, dass die Brücke durch einen Neubau zu ersetzen ist.

Am Samstag, 5. Oktober 2019, wurde das bestehende Brückenbauwerk mittels Sprengung abgebrochen. An der Zündung der ersten Sprengladung nahmen auch der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Steffen Bilger MdB, sowie für das Land Baden-Württemberg der Leiter der Abteilung „Straßenverkehr, Straßeninfrastruktur“ des Verkehrsministeriums, Andreas Hollatz, sowie Vertreter des Regierungspräsidiums Stuttgart teil.

Der Abbruch der bestehenden Egelseebrücke inklusive aller Begleitarbeiten wird etwa bis Ende Oktober 2019 dauern. Anschließend beginnen die Arbeiten für den Ersatzneubau, die voraussichtlich bis Mitte 2021 andauern werden. Der Bund investiert in den Abbruch der bestehenden Egelseebrücke rund 1,2 Millionen Euro. Der sich anschließende Ersatzneubau wird voraussichtlich 6,4 Millionen Euro kosten.

Die alte Stahlbetonbrücke wird durch eine dreifeldrige Spannbetonbrücke mit einer Länge von 92 Metern und einer Breite von 12 Metern ersetzt. Die neuen Pfeiler verbleiben mit neuen Fundamenten an ihrem bisherigen Platz, erhalten aber eine neue Optik. Die Durchfahrt im Bereich der Walter-de-Pay Straße unter dem Bauwerk erhöht sich von bisher 3,10 auf 4,50 Meter.

Staatssekretär Steffen Bilger MdB betonte: „Die Sanierung maroder Brücken ist ein zentraler Baustein zur Erhaltung einer leistungsfähigen Straßeninfrastruktur. Ich freue mich, dass wir mit dem Ersatzneubau der Egelseebrücke dazu beitragen, unsere Straßen zukunftsfest zu machen.“ Abteilungsleiter Andreas Hollatz ergänzte: „Wir freuen uns, die Zusage des Bundes, dass jede modernisierungsbedürftige Brücke an einer Bundesfernstraße bei Vorliegen aller planerischen und baurechtlichen Voraussetzungen vom Bund umgehend finanziert wird, auf so ästhetische wie nutzbringende Art und Weise in die Tat umsetzen zu dürfen.“ Regierungspräsident Wolfgang Reimer lobte die gute Zusammenarbeit von allen Beteiligten sowie mit dem Naturschutz bei der Vorbereitung der Sprengung, die in einem Schutzgebiet erfolgt: „Ich bin froh, dass wir für den notwendigen Abbruch und die technisch aufwändige Sprengung eine gute Lösung mit dem Landratsamt Ludwigsburg finden konnten, die auch die Belange des Artenschutzes berücksichtigt. Hier konnten Landratsamt und Regierungspräsidium ihre Stärke als Bündelungsbehörden zeigen.“

Seit der Vollsperrung der bestehenden Enzbrücke Anfang September muss die Behelfsbrücke beide Spuren der Bundesstraße bewältigen. Hierfür wurde auf der Behelfsbrücke eine einstreifige Verkehrsführung mit Ampelregelung eingerichtet.

Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, ist eine Vollsperrung der unter der Brücke verlaufenden Walter-de-Pay Straße erforderlich. Diese Sperrung wurde bereits am Dienstag, 1. Oktober 2019, eingerichtet und soll voraussichtlich bis Mitte 2020 andauern. Während der Vollsperrung wird die Zufahrt zum Sportgelände „Unterer Egelsee“ und der Vereinsgaststätte des VFB Vaihingen für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer über eine neu errichtete Behelfszufahrt südlich der B 10 geführt. Fahrzeuge haben hier einen Anschluss an die B 10, die jedoch aus Verkehrssicherheitsgründen jeweils nur als Rechtsabbieger zulässig ist. Radfahrende sowie Fußgängerinnen und Fußgänger werden weiter über das bestehende Feldwegenetz bis zur L 1125 (Auricher Straße) und von dort auf dem bestehenden Gehweg wieder in Richtung Ortseingang Vaihingen umgeleitet. Auf Grund der früh einsetzenden Dunkelheit wird die gesamte Umleitungsstrecke abends beleuchtet.


Weiterer Bauverlauf
In der zweiten Bauphase nach Sprengung und Abbruch der bestehenden Egelseebrücke wird die dreifeldrige Spannbetonbrücke mit einer Länge von rund 92 Metern und einer Breite von rund 12 Metern hergestellt. Mit dem Ersatzneubau der Egelseebrücke soll nach Abschluss der Abbrucharbeiten Ende Oktober 2019 begonnen werden. Derzeit wird mit einer Bauzeit von rund 1,5 Jahren gerechnet, so dass die Brücke Mitte 2021 fertiggestellt sein soll. Anschließend wird die jetzige Behelfstrasse inklusive Behelfsbrücke zurückgebaut.

Mit der naturschutzrechtlich zuständigen unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt Ludwigsburg wurde abgestimmt, dass die vorbereitenden Abbruchmaßnahmen und die Sprengung der Bestandsbrücke in den Monaten September und Oktober stattfinden. Anschließend ist unverzüglich mit den Gründungsarbeiten für das neue Brückenbauwerk zu beginnen, damit die Arbeiten im Gewässerbett bzw. in der fließenden Welle noch vor März abgeschlossen werden können. In der Zeit von März bis Juni darf zum Schutz der Fische nicht in die Enz eingegriffen werden.

Aktuelle Informationen über Straßenbaustellen im Land können dem Baustelleninfor-mationssystem (BIS) des Landes Baden-Württemberg unter www.baustellen-bw.de entnommen werden.