Gestern Abend, 27. September 2023, hat das Regierungspräsidium interessierten Bürgerinnen und Bürgern in der Hohenberghalle in Horb den aktuellen Stand des Projektes „B 28, Grünmettstetten – L 355, Ausbau „Rauher Stich“ bei einem Infomarkt vorgestellt. Die Anwesenden erhielten im Rahmen eines Vortrags zunächst Einblicke in das Projekt. Im Anschluss daran konnten sie sich an verschiedenen Stationen über die Themen Straßenplanung, Landschaftsplanung und das weitere Vorgehen informieren. Dort standen Expertinnen und Experten zur Erläuterung der verschiedenen Themen bereit und beantworteten Fragen zum Projekt.
Die bestehende B 28 weist im Bauabschnitt „Rauher Stich“ durch die engen Kurven, den steilen Straßenabschnitt und dem zu geringen Straßenquerschnitt, keine richtlinienkonforme Trassierung auf. Die Planungen zur Behebung dieser Defizite wurden im Jahr 2019 wiederaufgenommen. Im Dezember 2019 fand in Freudenstadt ein Scopingtermin statt, bei dem der Untersuchungsrahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVS) festgelegt wurde. Parallel zur Erstellung der UVS wurden sechs Varianten straßenplanerisch untersucht. Die nun vorliegende Vorzugsvariante ist rund 4,2 Kilometer lang. Für beide Fahrtrichtungen sind abschnittsweise Überholfahrstreifen vorgesehen, die in den Steigungsstrecken ein sicheres Überholen ermöglichen werden. Zusätzlich ist durch die direkte Anbindung der K 4706 das im Januar dieses Jahres in Betrieb genommene Container-Terminal in Horb-Heiligenfeld, verkehrlich bestmöglich an das Straßennetz angebunden. Aus dieser Verknüpfung ergibt sich außerdem die Möglichkeit, nicht mehr benötigte Straßenflächen zu Wirtschaftswegen, teilweise sogar komplett, zurückzubauen.
Hintergrund
Das Regierungspräsidium Karlsruhe plant den Ausbau der B 28 zwischen Grünmettstetten und der L 355. Die Maßnahme besteht aus zwei Bauabschnitten: Im ersten Bauabschnitt ist die Beseitigung des Bahnübergangs „Seehaus“ vorgesehen. Dafür wird die Entwurfsplanung in Kürze fertiggestellt und den zuständigen Ministerien beim Land und Bund zur Genehmigung vorgelegt. Bauabschnitt zwei umfasst den Neubau des Streckenabschnitts im Bereich des „Rauhen Stichs“, der im Westen im Bereich der Bahnübergangsbeseitigung beginnt und im Osten im Bereich des Anschlusses an die L 355 in Richtung Talheim endet. Der zweite Bauabschnitt befindet sich in der Vorplanung, in der die Grundlagen für die Planung ermittelt und sechs Trassenvarianten planerisch untersucht wurden: Vier der Varianten sind aufgrund der Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsstudie nicht genehmigungsfähig. Aus den beiden verbliebenen Varianten hat das Regierungspräsidium Karlsruhe unter Berücksichtigung weiterer Betroffenheiten, wie zum Beispiel von Eigentumsverhältnissen, eine Vorzugsvariante ausgearbeitet. Diese wird den Verkehrsministerien in Stuttgart und Bonn zur Genehmigung vorgelegt werden.