Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe beginnen am 24. Februar 2025 die Arbeiten für den Ersatzneubau der Nagoldbrücke im Zuge der B 463 in Wildberg. Die Arbeiten werden unter Vollsperrung der Bundesstraße durchgeführt und sollen nach aktueller Planung Ende 2026 abgeschlossen sein.
Im Rahmen der Bauwerksprüfung wurden Schäden festgestellt, die die Haltbarkeit des Bauwerks stark beeinträchtigen. Da eine Sanierung unwirtschaftlich wäre, wird die alte Brücke abgerissen und durch eine neue Brücke an gleicher Stelle ersetzt. Das jetzige Bauwerk würde außerdem den Abflussquerschnitt der Nagold im Falle eines 100-jährigen Hochwassers behindern, da dann die Brücke eingestaut würde und Flächen um die Brücke überschwemmt werden würden. Ein 100-jähriges Hochwasser ist ein Hochwasserereignis, das statistisch alle 100 Jahre eintritt. Daher wird das künftige Bauwerk rund einen Meter höher gebaut werden, um damit den Abflussquerschnitt zu optimieren und die Wahrscheinlichkeit von Überflutungen zu minimieren.
Während der Bauzeit wird der Verkehr großräumig umgeleitet. Von Nagold kommend wird der Verkehr in Richtung Calw über Jettingen und Sulz am Eck geführt (L362, L358 und L357), die Umleitung der Gegenrichtung erfolgt über Neubulach, Altensteig, Ebhausen und Rohrdorf (L348 und L362). Für den innerörtlichen Quell- und Zielverkehr sowie den Busverkehr stehen die Talstraße mit Ampelregelung im Gegenverkehr und der Saronweg in Einbahnrichtung von Calw kommend mit einer Höhenbegrenzung von 3,3 Metern zur Verfügung. Der Bahnhof Wildberg und der Edeka sind aus beiden Richtung erreichbar. Der Wächtersberg ist wie bisher über die Hirschbrücke (7,5 Tonnen-Beschränkung) erreichbar. Um den Begegnungsverkehr mit Bussen zu gewährleisten, wird in der Sulzer Straße ein beidseitiges Halteverbot aufgestellt. Der Fußgänger- und Radverkehr wird ebenfalls über die Hirschbrücke geführt.
Hintergrund Bauweise
Die neue Straßenbrücke wird als integrales Bauwerk, das heißt ohne Lager und Dehnfugen in Betonbauweise vor Ort hergestellt und ist damit eine äußerst robuste Konstruktion. Als Überbau ist ein 2-stegiger Plattenbalken in Spannbetonbauweise vorgesehen, der sehr tragfähig ist, aber trotzdem relativ filigran aussieht. Die Lasteintragung in den Untergrund erfolgt über die beiden Widerlager, die auf jeweils acht Bohrpfählen gegründet sind. Die Bohrpfähle binden je mit einer Länge von rund zehn Metern und einem Durchmesser von 150 Zentimeter in den Untergrund ein. Die Geometrie der Fahrbahn auf der neuen Brücke wird der der aktuellen gleichen, die Brückenkappen werden zur Aufnahme des Fuß- und Radverkehrs verbreitert. Die Spannweite, beträgt wie bisher etwa 40 Meter.
Die Kosten für die neue Brücke sind mit sechs Millionen Euro veranschlagt und werden zum größten Teil vom Bund übernommen. Die Stadt Wildberg übernimmt die Kosten für die Erneuerung der Gehwege.