Pressemitteilung

Blühenden Wiesen wieder mehr Platz bieten

Gehölzrückschnitt im Naturschutzgebiet Weissacher Tal: Zeitweise halbseitige Sperrung der K 4516 zwischen Knittlingen und Freudenstein-Hohenklingen

Im Auftrag des Regierungspräsidium Karlsruhe werden im Naturschutzgebiet Weissacher Tal Gehölze zurückgeschnitten. Die Arbeiten sind im November und Dezember entlang der K 4516/ Freudensteiner Straße zwischen Knittlingen und Freudenstein-Hohenklingen geplant. Während der Arbeiten wird aus Sicherheitsgründen die Fahrbahn der K 4516 zeitweise halbseitig gesperrt. Der Verkehr wird mit einer Ampel geregelt.

Das beauftragte Unternehmen wird die Schlehen sowie weitere Gehölze zügig zurückschneiden und das Schnittgut abtransportieren. Die Arbeiten werden je nach Witterung einige Wochen dauern. Sie sind mit der Gemeinde Knittlingen abgestimmt und werden vor Ort von der beauftragten Landschaftspflege-Managerin der Naturschutzbehörde betreut.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe bittet die Verkehrsteilnehmenden für die Belastungen und Behinderungen um Verständnis.

Landschaftspflege

Ziel der Landschaftspflege ist es, das zusammenhängende Band artenreicher Wiesen entlang der Weissach fortzuführen. Eine Vielzahl von Schmetterlingen, Wildbienen und Heuschrecken nutzen die Blühpflanzen und Gräser als Futterpflanzen und zur Eiablage. Nach und nach sind Gehölze in die einst artenreiche Wiese eingewachsen. Nun werden die Gehölze und Sträucher zurückgeschnitten, sodass nach der Gehölznachpflege wieder offene und besonnte Wiesenflächen entstehen. Im Frühsommer werden die Flächen gemäht und so dauerhaft offengehalten. Die Ufergehölze entlang des Sees bleiben als wichtige Lebensräume für Säugetiere und Vögel erhalten. Die Gehölzarbeiten sind damit ein wichtiger Schritt um unsere heimische biologische Vielfalt zu erhalten und zu fördern.

Das Naturschutzreferat im Regierungspräsidiums Karlsruhe ist für die Landschaftspflege in Naturschutzgebieten und auf artenschutzfachlich besonderen Flächen im Regierungsbezirk Karlsruhe zuständig. Die Landschaftspflegerichtlinie des Landes ist Grundlage für die Landschaftspflege. Sie regelt die Beauftragung von Landschaftspflege-Arbeiten und den Abschluss von Landschaftspflege-Verträgen. Außerdem gibt es die Möglichkeit für Kommunen, Vereine und Privatleute, Anträge für Fördermittel zur Landschaftspflege zu stellen.

Naturschutzgebiet Weissacher Tal

Das Naturschutzgebiet Weissacher Tal wurde bereits 1985 ausgewiesen und gehört mit rund 50 Hektar zu den kleineren Naturschutzgebieten im Regierungsbezirk Karlsruhe. Das landschaftlich reizvolle Bachwiesental stellt ein besonderes Kleinod in der umgebenden Landschaft dar. Als Besonderheit durchzieht das Naturschutzgebiet auf ganzer Länge ein zusammenhängendes Band aus feuchteren und trockenen Mähwiesen. Artenreiche Mähwiesen sind europäisch geschützt. In Baden-Württemberg und Bayern liegen deutschland- und europaweit die meisten dieser besonders wertvollen Mähwiesen. Baden-Württemberg hat damit eine besondere Verantwortung, die Mähwiesen mit ihrem Artenreichtum an Pflanzen und Tieren zu erhalten und zu entwickeln. Gehölze auf zugewachsenen Mähwiesen zurückzuschneiden ist ein Beitrag zur Erhaltung dieser Mähwiesen.

Das Naturschutzgebiet gehört seit fast 20 Jahren zum europäischen Schutzgebietsnetz Natura2000 und ist Teil des FFH-Gebiets (Flora-Fauna-Habitat-Gebiete) „Stromberg“.

Ausführliche Informationen der Umweltverwaltung

Würdigung und Verordnung des Naturschutzgebiets Weissacher Tal

Natura 2000 Managementplan für das FFH-Gebiet „Stromberg“