Regierungspräsidentin Felder empfing heute, 18. Juni 2024, in ihrer diesjährigen Funktion als Präsidentin der Deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinkonferenz (ORK), Frau Ann-Cathrine Weuthen, Teilnehmerin des Programms „Grenznaher Lehrkräfteaustausch Baden & Elsass“ (pdf) zum Erfahrungsaustausch. Frau Weuthen unterrichtet bis Ende dieses Schuljahres an ihrer Gastschule, der „École Primaire Saint-Jean Ohleyer“ im elsässischen Wissembourg.
In dem gemeinsamen Gespräch mit der Regierungspräsidentin und den im Regierungspräsidium Karlsruhe für das Programm Verantwortlichen schilderte Frau Weuthen sehr eindrücklich den Schulalltag an einer französischen Grundschule. Sie berichtete von den Unterschieden und Einblicken, die sie in das französische Schulsystem gewinnen konnte. „Das Jahr in Frankreich war zwar in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung, war aber insgesamt eine großartige Bereicherung für mich - sowohl fachlich als auch persönlich. Ich konnte mein Französisch verbessern und habe einen direkten Einblick in das französische Schulsystem bekommen. Mit dem Schulleiter und dem Kollegium hatte ich sehr großes Glück. Ich wurde hier sehr gut aufgenommen und unterstützt“, so Frau Weuthen. Geholfen habe ihr bei der Entscheidung für das Jahr im Ausland und beim Einstieg an der Gastschule eine einwöchige Hospitation, die sie bereits zuvor an einer Schule in Straßburg hatte absolvieren können. Auch dieses Programm (pdf) wird von der Oberrheinkonferenz organisiert.
Frau Felder war von dem Engagement der Lehrerin sehr beeindruckt. Sie sagte zu, die Ideen von Frau Weuthen zur Weiterentwicklung des Austauschprogramms mitzunehmen und noch stärker unter den Lehrkräften und Schulen Baden-Württembergs für das Programm zu werben: „Der grenznahe Lehrkräfteaustausch ist für mich ein wichtiges Thema meiner diesjährigen ORK-Präsidentschaft. Daher werde ich mich dafür einsetzen, dass noch mehr Lehrkräfte das Angebot wahrnehmen können, Einblicke in die Schularbeit im Elsass zu gewinnen. Das Programm bereichert das Schulleben am Oberrhein ungemein und ist für die teilnehmenden Lehrkräfte eine nachhaltige Erfahrung“, so Felder.
Hintergrundinformationen:
Für ein Jahr in einer Grundschule im Nachbarland Frankreich unterrichten: Das ermöglicht das Programm „Grenznaher Lehrkräfteaustausch Baden & Elsass", das die beiden Regierungspräsidien Karlsruhe und Freiburg und die fünf Schulämter von Karlsruhe bis Lörrach mit der elsässischen Schulverwaltung, der Académie de Strasbourg im Jahr 1995 ins Leben gerufen haben. Teilnehmen können Grund- und Sekundarschullehrkräfte mit Lehrbefähigung oder pädagogisch-didaktischem Interesse für die Grundschule. Neben dem nationalen Austausch „Élysée-Prim“, das das baden-württembergische Ministerium für Kultus, Jugend und Sport gemeinsam mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk organisiert, ist das Programm eine gute Ergänzung für grenznahe Lehrkräfte, das auch zur Gestaltung des gemeinsamen Lebensraums Oberrhein beiträgt.
Der grenznahe Lehrkräfteaustausch unter Federführung des Regierungspräsidiums Freiburg ermöglicht derzeit 14 baden-württembergischen Lehrkräften im Nachbarland zu unterrichten. Im Gegenzug dazu sind 12 französische Lehrkräfte an baden-württembergischen Schulen im Einsatz. Das Besondere an dem Programm: Die Austauschlehrkräfte nutzen ihre Muttersprache nicht nur für den Fremdsprachenunterricht an ihrer Gastschule, sondern auch für den Unterricht in Sachfächern wie Mathematik, Naturwissenschaften oder Geschichte und in bilingualen Klassen.
Bild v.l.n.r:
Thomas Köhler, Referatsleiter Grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Europa RPK; Ann-Cathrin Weuthen, Lehrerin und Programmteilnehmerin; Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder; Janine Knam, Referentin für grenzüberschreitende schulische Zusammenarbeit