Im Juni 2018 wurde mit der Baumaßnahme zur Ertüchtigung des Rheinhochwasserdamms und des rechten Murgdamms auf den Gemarkungen Rastatt, Steinmauern, Elchesheim-Illingen und Au am Rhein begonnen. Die umfangreichen Bauarbeiten sind weit vorangeschritten. Nach derzeitiger Planung soll die Baumaßnahme Ende des Jahres fertiggestellt sein.
Von den zehn Baulosen sind bereits acht abgeschlossen, das Baulos 4.2 bei Steinmauern und Elchesheim-Illingen ist aktuell im Bau. Derzeit wird die Landseite des Damms ertüchtigt (Bild 2). Wie in allen anderen Baulosen auch werden auch hier aktuell neben Erdarbeiten auch Pflanzarbeiten zur Kompensation des Eingriffs umgesetzt.
Im Baulos 7.2 nördlich der Gemeinde Au am Rhein wurde im Rahmen der Planung ein Brutvorkommen des streng geschützten Schwarzmilans festgestellt. Da die Vogelart während der Brut- und Aufzuchtzeit lärmempfindlich ist, werden hier bis Ende April 2024 keine Bautätigkeiten stattfinden.
Aufgrund der Lage der beiden letzten Baulose - am nördlichen Bauende und in der Mitte des zu sanierenden Dammes - bleibt die Radwegumleitung bis Bauende bestehen. Auf dem angehängten Lageplan (Bild 1) sind der aktuelle Baufortschritt und die Radwegumleitung dargestellt. Die Bevölkerung wird gebeten, die Absperrungen weiterhin zu respektieren.
Das Regierungspräsidium Karlsruhe bedankt sich an dieser Stelle bei den Anliegerkommunen für die gute und konstruktive Zusammenarbeitet über den gesamten Zeitraum.
Erdbauarbeiten
Trotz der für den Erdbau anhaltend schlechten Witterung und der für die Baustelle ungünstigen Hochwasserlage im Herbst 2023 liegen die Bauarbeiten im Zeitplan.
Von den insgesamt 14 Kilometer Dammlänge konnten die Erdarbeiten bereits auf rund 90 Prozent der Strecke abgeschlossen werden. Zu den bereits ertüchtigten Abschnitten zählen die vier südlichen Baulose zwischen der Kläranlage Rastatt und der Dammüberfahrt zum Goldkanal in Steinmauern (Baulose 1, 2, 3, 4.1) sowie die Dammabschnitte zwischen dem Naturschutzgebiet Seitel (westlich der Ortslage von Elchesheim-Illingen) und der Kreisstraße in Au am Rhein (Baulose 5, 6.1 und 6.2). Die Bauarbeiten im Dammabschnitt zwischen der Kreisstraße und der Pflanzenschule in Au am Rhein sind bis auf wenige Restarbeiten abgeschlossen (Baulos 7.1 und südlicher Abschnitt des Bauloses 7.2).
Kompensationsmaßnahmen
Ein besonderes Augenmerk wird bei der Dammsanierung auf die naturschutzrechtlichen Belange gelegt. Zum Ausgleich und Ersatz von nicht vermeidbaren Eingriffen in Natur und Landschaft werden bereits seit 2018 umfangreiche Kompensationsmaßnahmen sowohl auf Flächen in der Nähe des Dammes als auch im Umland umgesetzt. Auch in den vergangenen Wochen wurde die Pflanzung von Bäumen und Sträuchern durchgeführt. So werden beispielsweise aktuell auf der rund 3.700 Quadratmeter großen Aufforstungsfläche in Steinmauern, die wasserseitig durch die Dammbegradigung entstanden ist, Baumarten wie Stieleiche, Weißbuche, Feldahorn, Ulmen, Weiden et cetera gepflanzt (Bild 3).
Schutz der Bevölkerung: Bitte die Absperrungen respektieren
Zum Schutz der Bevölkerung ist der Baustellenbereich abgesperrt. Die Bevölkerung wird dringend gebeten, die abgesperrten Bereiche zu ihrem eigenen Schutz nicht zu betreten. Das Regierungspräsidium Karlsruhe bittet hierfür um Verständnis.
Hintergrundinformationen
Das Projekt „Dammertüchtigung „Rheinhochwasserdamm XXV / rechter Murgdamm“ umfasst einen 13 Kilometer langen Abschnitt des Rheinhochwasserdammes XXV sowie einen rund einen Kilometer langen Abschnitt des rechten Murgdamms. Es beginnt im Süden am rechten Murgdamm im Anschluss an das im Jahr 2014 fertiggestellte Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt Murg in Rastatt und endet im Norden nahe der Landkreisgrenze. Dort beginnt der geplante Hochwasserrückhalteraum Polder Bellenkopf/Rappenwört in Karlsruhe.