Das Regierungspräsidium Karlsruhe plant für das Jahr 2022 erneut zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Straßeninfrastruktur in den Landkreisen Enz, Calw und Freudenstadt und im Stadtkreis Pforzheim. Mit den Mitteln von Bund und Land können dort viele Bundes- und Landesstraßen sowie Bauwerke ertüchtigt und erweitert werden.
„Erhaltungsmaßnahmen, wie die Sanierung von Straßen oder Bauwerken, bilden auch in diesem Jahr unseren Schwerpunkt. Gleichzeitig führen wir die begonnenen Neu- und Ausbauprojekte fort, zu denen bei uns insbesondere Brückenneubauten zählen“, erläutert der Leiter des Baureferats Süd, Michael Lumpp. Er verdeutlicht, dass dadurch langfristig die Bedingungen für die Verkehrsteilnehmenden verbessert würden, diese sich während der Baumaßnahmen jedoch auf Baustellen und Verkehrseinschränkungen einstellen müssten. Darüber werde das Regierungspräsidium zu jeder Maßnahme informieren.
Für einen möglichst reibungslosen Bauablauf wurden die geplanten Baumaßnahmen wie in den vergangenen Jahren im Vorfeld größtenteils insbesondere mit den zuständigen Verkehrsbehörden, den Kommunen, den Landkreisen, der Polizei sowie den Verkehrsbetrieben vorabgestimmt. Aufgrund der Corona-Pandemie fanden diese Abstimmungstermine erneut online statt.
Die weiteren Detailabstimmungen erfolgen fortlaufend, wodurch es im Einzelfall noch zu zeitlichen Verschiebungen kommen kann. Es hat sich gezeigt, dass durch frühzeitige Abstimmungen, Überschneidungen zwar nicht immer verhindert, aber im Einzelfall vermieden werden und auch Großereignisse in der Region bei der zeitlichen Bauausführung mitberücksichtigt werden können.
Einen Schwerpunkt im Aufgabengebiet des Baureferats Süd bilden auch im Jahr 2022 die großen Brückenneubauprojekte: der Neubau der Neckarquerung (Hochbrücke) bei Horb sowie der beiden Enzbrücken bei Niefern und Mühlacker. Diese werden im Jahr 2022 fortgeführt. Beim Bau der Hochbrücke bei Horb beginnt in diesem Jahr der dritte Bauabschnitt, in dessen Rahmen zunächst das Baufeld für den Brückenbau auf der Seite Nordstettens erschlossen wird. Beim Neubau der Enzbrücke in Niefern im Zuge des vierspurigen Ausbaus der B10 zwischen Pforzheim und Mühlacker, wird derzeit parallel eine neue Brücke über die Enz gebaut. Auf diese wird dann der Verkehr gelegt, um die bestehende Brücke zu erneuern. Beim Neubau der Herrenwaagbrücke in Mühlacker im Zuge der L 1134 werden die beiden anschließenden Knotenpunkte parallel als Kreisverkehre neu gebaut. Bereits im Bau befindet sich der westliche Kreisverkehrsplatz, der östliche folgt im Anschluss.
Der Fokus liegt auch in diesem Jahr auf den Erhaltungsmaßnahmen. Das Regierungspräsidium Karlsruhe wird in den Landkreisen Enz, Calw und Freudenstadt und im Stadtkreis Pforzheim insgesamt rund 20 Fahrbahnsanierungen beziehungsweise Fahrbahndeckenerneuerungen (FDE) und sieben Bauwerksanierungen an den Bundes- und Landesstraßen durchführen.
Fahrbahnsanierungen finden etwa auf der L 401 in Baiersbronn sowie am Ruhestein im Rahmen weiterer Baumaßnahmen zur Umgestaltung der Ortsdurchfahrt beziehungsweise zur Erschließung des Besucherzentrums des Nationalparks Schwarzwald statt, die jeweils 2022 abgeschlossen werden sollen. Einige Maßnahmen werden als Gemeinschaftsmaßnahmen unter Federführung der Gemeinden durchgeführt. Dazu zählen die Straßensanierungen in den Ortsdurchfahrten in Wart im Zuge der L 348 mit der Stadt Altensteig sowie in Schwann im Zuge der L 339 und in Langenalb im Zuge der L 565 mit der Gemeinde Straubenhardt.
Mit der Beseitigung des bestehenden schienengleichen Bahnübergangs an der
L 355 bei Horb-Talheim wird die Verkehrssicherheit wesentlich verbessert. Die Bauarbeiten für die neue Brücke, mit der künftig die Landesstraße über die Gleise geführt wird, werden in diesem Jahr starten. Für die Verkehrssicherheit spielen zudem die Sanierung von Stützwänden, etwa zwischen Alpirsbach und Loßburg auf der B 294 sowie zwischen Calw und Unterreichenbach auf der
B 463 sowie Hangsicherungen eine wichtige Rolle. Letztere finden sowohl bei Schönmünzach im Zuge der B 462 als auch zwischen Dillweisenstein und Unterreichenbach im Zuge der B 463 statt.
Auch für den Radverkehr sind weitere Verbesserungen geplant. So wird jeweils ein neuer Radweg bei Knittlingen im Zuge der L 554, bei Horb im Zuge der B 28 sowie in der Ortsdurchfahrt von Engelsbrand im Zuge der L 338 gebaut. Zudem wird die bestehende Holzbrücke bei Nagold im Zuge der L 362 durch eine Aluminiumbrücke für den Radverkehr ersetzt.
Die Gesamtkosten aller Maßnahmen, die sich 2022 in den oben genannten Land- und Stadtkreisen im Bau befinden, belaufen sich voraussichtlich auf rund 147 Millionen Euro. Davon werden in diesem Jahr circa 33 Millionen Euro ausgegeben.
Übersichten und Karten zu den im Baureferat Süd für 2022 geplanten Maßnahmen finden Sie auf der Homepage des Regierungspräsidiums Karlsruhe.
Hintergrundinformationen
Das Regierungspräsidium Karlsruhe ist für die Planung und Umsetzung von Neu-, Um- und Ausbauvorhaben im Straßen- und Brückenbau ebenso zuständig wie für die Erhaltung der bestehenden Straßen und Bauwerke im Zuge der Bundes- und Landesstraßen einschließlich der dazugehörigen Radwegenetze. Die Aufgaben im Bereich der Bundesautobahn werden seit dem 1. Januar 2021 von der neu gegründeten Autobahn GmbH des Bundes wahrgenommen. Seither liegen Planung, Bau, Betrieb, Erhalt und Finanzierung der Autobahnen in einer Hand beim Bund.
Das Regierungspräsidium Karlsruhe bittet die Verkehrsteilnehmenden für die Belastungen und Behinderungen um Verständnis.
Informationen zur aktuellen Verkehrslage und Straßenbaustellen unter VerkehrsInfo BW sowie in der Verkehrsinfo BW-App.
Anhang:
Übersicht der Baumaßnahmen im Enzkreis 2022 (pdf, 3.7 MB)
Übersicht der Baumaßnahmen im Landkreis Calw 2022 (pdf, 6.3 MB)
Übersicht der Baumaßnahmen im Landkreis Freudenstadt 2022 (pdf, 3.7 MB)