Pressemitteilung

Hanna-Nagel-Preis 2023 geht an die Künstlerin Sasha Koura

Preisverleihung und Ausstellungseröffnung am 17. November 2023 in der Städtischen Galerie in Karlsruhe

Der Hanna-Nagel-Preis geht in diesem Jahr an die in Baden-Baden lebende Künstlerin Sasha Koura (*1970). Die Künstlerin überzeugte die Jury durch ihren klaren, konzeptuellen Ansatz und die poetische Stille, die ihren Papierinstallationen innewohnt.

Der Hanna-Nagel-Preis ist verbunden mit einer Einzelausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe, einem begleitenden Katalog, einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro sowie einem Ankauf durch das Regierungspräsidium Karlsruhe.

Die Preisverleihung und Ausstellungseröffnung von Sasha Koura findet am 17. November 2023 in der Städtischen Galerie in Karlsruhe statt.

Nach Abschluss ihres Kunststudiums an der Chelsea School of Art, London, und der Ruskin School of Drawing and Fine Art in Oxford war die gebürtige Engländerin als freischaffende Künstlerin in ihrer Heimatstadt London tätig. Seit 2010 lebt und arbeitet Sasha Koura im Regierungsbezirk Karlsruhe.

Sasha Koura arbeitet mit gebrauchten Papier-Fundstücken, alten Büchern und Landkarten, die sie zu überraschenden Collagen zusammenstellt, die auf den ersten Blick wie konkret-abstrakte Installationen anmuten. Nach ästhetischen Kriterien angeordnet, hebt sie übersehene, achtlos entsorgte Objekte und Details in unser Bewusstsein und bringt Vergänglichkeit mit ins Spiel. „Nicht nur Menschen, auch Dinge altern ja, verändern ihre Farbe, werden unzeitgemäß. Das ursprünglich weiße Papier vergilbt, die Seiten eines Buches sind ersichtlich abgegriffen, haben Knicke, sind aus der Heftung gerissen", sagt Koura.

Hintergrundinformationen:

Fünf Karlsruher Präsidentinnen haben 1998 auf Initiative von Jutta Limbach, damalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, den Hanna-Nagel-Preis ins Leben gerufen. Die Karlsruherin Gerlinde Fertig war zu diesem Zeitpunkt die erste Künstlerin, die die Auszeichnung erhielt. Mittlerweile ist der Preis – dessen Gewinnerin von einer Fachjury ermittelt wird – zu einer festen Größe in der Kunstszene geworden. Seine wachsende Bedeutung spiegelt sich besonders an der Anzahl an Bewerbungen wider. So sind in diesem Jahr knapp 50 Bewerbungen aus dem gesamten Regierungsbezirk Karlsruhe eingegangen. In den mehr als 20 Jahren seines Bestehens ist der Hanna­Nagel-Preis damit zu einer begehrten und in der Kunstwelt anerkannten Auszeichnung avanciert.

Das Ziel ist dabei gleichbleibend: Der Preis richtet sich dezidiert an Künstlerinnen ab einem Alter von vierzig Jahren. Er versteht sich als ein spezifisches Instrument der Förderung weiblicher Kunstschaffender, deren Berufsweg durch Mutterschaft und Elternzeit oft weniger geradlinig verläuft als der ihrer männlichen Kollegen. Darüber hinaus möchte der Preis das künstlerische Werk seiner Namensgeberin würdigen.

Hanna Nagel - eine der bedeutenden Vertreterinnen der „Neuen Sachlichkeit" -musste sich zeitlebens mit gesellschaftlich zugeschriebenen Rollen auseinandersetzen und in einem Kunstbetrieb, in dem Frauen nicht oder nur am Rande vorkamen, zurechtfinden.

Seit 2011 wird der Preis gemeinsam mit den Präsidentinnen, der Stadt Karlsruhe sowie dem Regierungspräsidium Karlsruhe ausgelobt. Zu den Präsidentinnen zählen aktuell: Margareta Barth, Präsidentin a. D. der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg; Eva Bell, ehemalige Präsidentin der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, heutige Leiterin der Abteilung Gesundheitlicher Verbraucherschutz, Ernährung, Produktsicherheit im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin; Monika Berndt-Eberle, Präsidentin der Gemeindeprüfungsanstalt; Caren Denner, Polizeipräsidentin; Sylvia M. Felder, Regierungspräsidentin; Hildegard Gerecke, Polizeipräsidentin a. D.; Gerlinde Hämmerle, Regierungspräsidentin a. D.; Heike Haseloff-Grupp, Präsidentin des Landessozialgerichts Baden-Württemberg a. D.; Andrea Heck, Präsidentin a. D. der Oberfinanzdirektion Karlsruhe; Nicolette Kressl, Regierungspräsidentin a. D.; Bettina Limperg, Präsidentin des Bundesgerichtshofes; Olivia Reissenberger-Safadi, Präsidentin des Landessozialgerichts Baden-Württemberg und Gudrun Schraft-Huber, Präsidentin des Verwaltungsgerichts Karlsruhe.