Pressemitteilung

„Hinter Gittern hergestellt“ – Ausstellung im Regierungspräsidium Karlsruhe zeigt Produkte aus baden-württembergischen Haftanstalten

Eröffnungsveranstaltung mit Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder am Montag, 3. Februar 2025 um 18 Uhr

Treffpunkt: Regierungspräsidium am Rondellplatz, Karl-Friedrich-Straße 17, 76133 Karlsruhe

Am Montag, 3. Februar 2025, eröffnen Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder und Ministerialdirektor Elmar Steinbacher vom Ministerium der Justiz und für Migration Baden-Württemberg um 18 Uhr eine Ausstellung, die es in Karlsruhe so noch nie gab: Unter dem Motto „Hinter Gittern hergestellt“ ist im Regierungspräsidium am Rondellplatz auf 500 Quadratmetern Fläche ein Querschnitt zahlreicher Produkte zu sehen, die täglich in achtzehn baden-württembergischen Haftanstalten unter der Leitung des Vollzuglichen Arbeitswesens (VAW) entstehen.

Die Ausstellung läuft vom 4. Februar bis zum 9. März 2025 und ist montags bis sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

“Wir lassen Sie nicht sitzen!” – auch unter diesem Motto könnte die Ausstellung stehen. Das gilt allerdings nur für die Kunden, nicht für die Strafgefangenen, mit deren Fingerfertigkeit die Produkte geschaffen werden. Achtzehn verschiedene Niederlassungen, die gefängniseigenen Betriebe des VAW, verteilt über ganz Baden-Württemberg, betätigen sich in zahlreichen Gewerken. Das reicht von der Metallverarbeitung über die Holzverarbeitung, das Druckhandwerk, Modedesign bis hin zur Landwirtschaft oder sogar dem Weinbau. In den Arbeitsbetrieben der Justizvollzugsanstalten in Baden-Württemberg werden von Gefangenen unter Anleitung erfahrener Industrie- und Handwerksmeisterinnen und -meister sowie von Technikerinnen und Technikern zahlreiche Erzeugnisse gefertigt: von FSC-zertifizierten Naturschutzprodukten über hochwertige Haus-, Büro- und Gartenmöbel bis hin zu Taschen, den populären „Jailers“, Rosenobelisken, Pizza-Backöfen und „Grill-Smokern“, Sitzsäcken, Polster- und Ledersesseln, Deko-Artikeln, Vogelhäusern und Nistkästen.

Längst nicht allen Menschen ist diese riesige Produktpalette bekannt – und schon gar nicht, dass jeder die Dienstleistungen des VAW in Anspruch nehmen und deren Produkte erwerben kann. Schließlich präsentiert das VAW sein Portfolio nicht in edlen Boutiquen in den Flaniermeilen der Städte, sondern im Internet unter www.vaw.de und in Verkaufsräumen, die meistens auf dem Gelände der jeweiligen Haftanstalt zu finden sind. So nutzt das Ministerium der Justiz und für Migration Baden-Württemberg mit seinem Landesbetrieb VAW nun die Gelegenheit, die eigene Arbeit und Wertschöpfung im Regierungspräsidium Karlsruhe einem großen Publikum zu präsentieren.

Abgerundet wird die Ausstellung durch die Präsentation einer Musterzelle, die die Atmosphäre einer Unterbringung in einer Justizvollzugsanstalt zeigt. Gäste der Ausstellung können sich so einen Einblick in eine ansonsten verschlossene Welt hinter Mauern und Gittern verschaffen.

Zusätzlich gibt es an eine besondere Wochenend-Aktion: Am Samstag, 15. Februar, und am Sonntag, 16. Februar, findet jeweils von 12 bis 14 Uhr im Innenhof ein Showgrillen auf Grillgeräten aus der Produktion des VAW statt.

Weitere Informationen zur Ausstellung sind auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe zu finden.

Zu der Eröffnungsveranstaltung sind Sie herzlich eingeladen. Es wird um Anmeldung unter pressestelle@rpk.bwl.de oder 0721 926-6266 gebeten.

Hintergrundinformationen

Aus- und Weiterbildung sowie regelmäßige Arbeit sind Eckpfeiler der Resozialisierung der rund 4.000 Gefangenen in den Arbeitsbetrieben der baden-württembergischen Justizvollzugseinrichtungen. Die Arbeit im Vollzug soll die Gefangenen dazu befähigen, künftig in sozialer Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu führen.

Der Landesbetrieb VAW hat die gesetzliche Aufgabe, den Gefangenen Fähigkeiten für eine Erwerbstätigkeit nach der Entlassung zu vermitteln, zu erhalten und zu fördern. Hierzu werden den Gefangenen in den Justizvollzugsanstalten berufliche Aus- und Weiterbildungsangebote unterbreitet. Diese umfassen Kurz- und Teilqualifizierungen sowie Vollausbildungen.

Zudem arbeiten Gefangene in Versorgungsbetrieben wie Küchen und Wäschereien, in Eigenbetrieben, in denen handwerkliche Produkte von der Einzel- bis zur Serienfertigung hergestellt werden, wie Schreinereien, Schlossereien und Druckereien, oder in Unternehmerbetrieben, die die unterschiedlichsten Lohnarbeiten als „verlängerte Werkbank“ für Industrie und Handwerk durchführen.

Gefangene, die noch keine Arbeitsreife besitzen oder Einschränkungen körperlicher und/oder psychischer Art aufweisen, erhalten eine arbeitstherapeutische Unterstützung. Weitere Informationen über das Vollzugliche Arbeitswesen, über die verschiedenen Standorte und deren Produktionsmöglichkeiten, sind unter www.vaw.de zu finden.

Beschäftigte des VAW aus den Justizvollzugsanstalten sind an folgenden Tagen jeweils von 11 bis 14 Uhr in der Ausstellung anwesend und informieren Besucherinnen und Besucher gerne:

Schreinerei Ulm: 03.02., 11.02., 20.02., 25.02., 06.03.
Malerei Mannheim: 09.02., 16.02., 23.02., 02.03.
JVA Bruchsal Hauptgeschäftsstelle mit Infostand zum Vollzug, zum Vollzugsdienst und zu den Werkbetrieben: 08.02., 21.02., 22.02.