Pressemitteilung

Hochwasserschutzmaßnahmen am Forbach: Umsetzung der Hochwasserschutz-Konzeption Baiersbronn, Bauabschnitt 3

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder übergibt Fördermittelbescheid in Höhe von 870.800 Euro an Bürgermeister Ruf

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder übergibt Bürgermeister Michael Ruf den Fördermittelbescheid

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder übergibt Bürgermeister Michael Ruf den Fördermittelbescheid

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder hat heute, 22. Juli 2021, Herrn Bürgermeister Michael Ruf einen Fördermittelbescheid in Höhe von 870.800 Euro für die Umsetzung des dritten Bauabschnitts der Hochwasserschutz-Konzeption Baiersbronn übergeben.

„Baiersbronn nutzt ganz hervorragend die Vielfalt an Fördermöglichkeiten in Baden-Württemberg. Hier werden die Umgestaltung des Unterdorfes, eine Verbesserung des Hochwasserschutzes und die ökologische Aufwertung des Forbachs optimal miteinander kombiniert“, so Felder.

Bürgermeister Ruf freute sich: „Ich bin sehr froh, dass wir mit der großen finanziellen Unterstützung vom Land Baden-Württemberg nun in den nächsten Abschnitt unserer Hochwasserschutz-Konzeption einsteigen können. Insbesondere unter dem Eindruck der Bilder der letzten Wochen wurde die Wichtigkeit und Bedeutung von Hochwasserschutz wieder sehr deutlich“.

Durch Baiersbronn fließen die Murg und der Forbach, ein Seitengewässer der Murg, an denen es nach aktuellen Bewertungen im Hochwasserfall zu Überflutungen kommen kann. Die Gemeinde Baiersbronn plant daher im Rahmen der Unterdorfsanierung auch den Hochwasserschutz in Baiersbronn maßgeblich zu verbessern. Dass dies dringend erforderlich ist, zeigen nicht nur die aktuellen Hochwassergefahrenkarten des Landes Baden-Württemberg, sondern konnte auch bereits bei einem Hochwasser im Jahr 1990 beobachtet werden, als große Teile von Baiersbronn unter Wasser standen und hohe Sachschäden entstanden.

Der Forbach ist durch intensive anthropogene Nutzung in der Vergangenheit stark verändert worden. Durch die Umgestaltung soll die durch die geografische Kessellage des Unterdorfes und die naturferne Struktur des Forbachs begünstigte Hochwassergefahr gesenkt werden. Zusätzlich soll der Forbach ökologisch aufgewertet und die Erlebbarkeit durch die Schaffung von Zugänglichkeiten erhöht werden.

Hochwasserschutzmaßnahmen in Baiersbronn

Die Hochwasserschutzmaßnahmen in Baiersbronn sind Teil einer Hochwasserschutz-Gesamtkonzeption, die aus insgesamt sechs Bauabschnitten besteht und seit 2019 umgesetzt wird. Mit der Bewilligung des dritten Bauabschnitts mit einem Fördermittelvolumen von 870.800 Euro wurden bisher Landesfördermittel in Höhe von insgesamt 3.829.500 Euro bewilligt. Gebiete, in denen ein Hochwasserereignis statistisch gesehen einmal in 100 Jahren zu erwarten ist (HQ100), gelten gemäß § 65 Wassergesetz Baden-Württemberg (WG) als festgesetzte Überschwemmungsgebiete. Im Rahmen des dritten Bauabschnitts werden unter anderem folgende Maßnahmen umgesetzt, um einen Hochwasserschutzgrad von HQ100 zu erreichen:

  • Uferaufweitungen und Abflachung von Böschungen
  • Schaffung einer Flutmulde
  • Erhöhung der bestehenden Hochwasserschutzmauer und eines Erdwalls
  • Mobiler Hochwasserschutz

Die Maßnahmen am Forbach grenzen in einem Teilabschnitt an die Schelklewiese, die als zentrale Grünfläche im Baiersbronner Ortskern einen wichtigen Punkt für die Gartenschau darstellt. Die Landesregierung misst dem Schutz vor Hochwasser eine hohe Priorität bei. Regional und lokal unterstützt das Land Baden-Württemberg daher Verbände und Kommunen bei ihren Projekten zum Hochwasserschutz. Trotz aller Investitionen wird immer ein Restrisiko bleiben, da Hochwässer Naturereignisse sind. Das Land setzt daher auf eine ganzheitliche Hochwasserschutzstrategie. Neben dem technischen Hochwasserschutz sind dies das Hochwasserkrisenmanagement und die Hochwasservorsorge.

Weitere Informationen zum Hochwasserschutz sind auf der Themenportalseite der vier Regierungspräsidien im Bereich „Wasser“ zu finden.