Der stark sanierungsbedürftige Abschnitt der L 564 zwischen Loffenau und Bad Herrenalb soll in diesem Jahr instandgesetzt werden. Im Zuge der Bauvorbereitung für diese Maßnahme hat Bürgermeister Markus Burger immer wieder auf den ebenfalls sanierungsbedürftigen Abschnitt zwischen Gernsbach und Loffenau aufmerksam gemacht und auch hier auf eine baldige Sanierung gedrängt. Unterstützt wird er dabei unter anderem vom Rastatter Landtagsabgeordneten Jonas Weber (SPD), der seinerseits das Verkehrsministerium kontaktierte und sich mit Ministerialdirektor Berthold Frieß auf einen Vor-Ort-Termin verständigte. Am 2. April 2024 fand nun ein Gesprächstermin unter Teilnahme des zuständigen leitenden Baudirektors des Regierungspräsidiums Karlsruhe, Jürgen Genthner, in Loffenau statt. Erörtert wurden im Gespräch zwei Themen: Zum einen die gleichzeitige Sperrung der L 564 zwischen Loffenau und Bad Herrenalb sowie des Gernsbacher Tunnels im Zuge der B 462 für den Einbau der Betriebstechnik in die neuen Rettungstreppenhäuser und zum anderen eine mögliche Sanierung des Abschnitts der L 564 zwischen Gernsbach und Loffenau.
Vorgehen ist nun im Zeitraum vom 27. Mai bis 13. September 2024 die L 564 zwischen Loffenau und Bad Herrenalb nacheinander in zwei Bauabschnitten unter Vollsperrung zu sanieren. Eine Vollsperrung wird notwendig, da die Landesstraße an vielen Stellen nur rund sechs Meter breit ist und damit die für eine halbseitige Sanierung erforderliche Fahrbahnbreite nicht aufweist. Darüber hinaus müssen zudem noch drei Stützbauwerke saniert werden. Die überörtliche Umleitung erfolgt über die B 462 in Richtung Gaggenau, der L 613 folgend nach Michelbach und weiter über die K 4331 über Moosbronn und Bernbach nach Bad Herrenalb.
Vom 3. Juni bis 21. Juli 2024 wird der Tunnel in Gernsbach aufgrund von noch ausstehenden Restarbeiten im Zuge des Einbaus der Rettungstreppenhäuser zur Nachrüstung der Betriebstechnik gesperrt. Die Umleitung der B 462 erfolgt dann durch Gernsbach. Die Sperrung des Gernsbacher Tunnels wurde bereits mehrfach verschoben und ist zeitlich nicht mehr disponibel. Eine Verschiebung der Sanierung der L 564 auf den Zeitraum nach der Tunnelsperrung erachtet das Regierungspräsidium als sehr kritisch, da sonst das Risiko besteht, die Baumaßnahme nicht vor dem Wintereinbruch abzuschließen zu können.
Bürgermeister Burger sieht bei der zeitgleichen Sperrung die Gefahr, dass vor allem im Feierabendverkehr bei Notfällen Hilfsfristen nur schwer eingehalten werden können, da Rettungswagen oder Feuerwehr (im Falle einer notwendigen Überlandhilfe) nur über Gernsbach nach Loffenau fahren können. Erschwerend kommen hier die langen Schrankenschließzeiten in Gernsbach hinzu. Die Rettungskräfte waren bei den bisherigen Abstimmungsgesprächen eingebunden. Ergänzend wird nun geprüft, inwiefern im Notfall Rettungskräfte durch die gesperrte L 564 aus Bad Herrenalb anrücken könnten. Da generell eine Sperrung des Gernsbacher Tunnels, vor allem in den Hauptverkehrszeiten, zu einem Zeitverlust und Rückstau führt, wird ebenfalls geprüft, ob und wie die Umleitungsstrecke in Gernsbach optimiert werden könnte, um die Verkehrssituation zu entspannen. Für die Verkehrssituation in Gernsbach wirkt sich die parallele Durchführung beider Maßnahmen positiv aus, da der gesamte überörtliche Verkehr aus und in Richtung Bad Herrenalb in der Größenordnung von rund 2.000 Fahrzeugen pro Tag entfällt.
Im Hinblick auf eine mögliche Sanierung des Abschnitts der L 564 zwischen Gernsbach und Loffenau konnte Ministerialdirektor Frieß mitteilen, dass im diesem Jahr die nächste Befahrung aller Landesstraßen in Baden-Württemberg im Rahmen der turnusmäßigen Zustandserfassung und -bewertung erfolgen wird. Mit den Ergebnissen dieser Zustandserfassung und -bewertung wird eine Prioritätenliste für die Sanierung der Landesstraßen für einen Zeitraum von vier Jahren erstellt. Die Auswertung wird im Laufe des Jahres 2025 vorliegen und Grundlage für das kommende Erhaltungsmanagement der Jahre 2026-2029 sein. Ist der Abschnitt der L 564 zwischen Gernsbach und Loffenau dann in der Liste der vordringlich zu sanierenden Streckenabschnitte enthalten, kann mit einer Instandsetzung in den Jahren 2026-2029 gerechnet werden.