Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe wird seit 2018 zwischen Reichental und Kaltenbronn die Landesstraße 76b vollumfänglich erneuert und instandgesetzt.
Am kommenden Samstag, 16. Dezember 2023, wird nun im Laufe des Nachmittags die Strecke wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Umleitungsbeschilderung wird im Laufe des Montags, 18. Dezember 2023, abgebaut.
In fünf Bauabschnitten wurden auf einer Länge von insgesamt mehr als acht Kilometern unter anderem die Fahrbahndecke und die Schutzplanken erneuert und die Straßenentwässerung neu gegliedert oder angepasst. Darüber hinaus wurden in großem Umfang Stützbauwerke, wie beispielsweise Stützscheiben oder Winkelstützwände, ertüchtigt und zum Teil neu gebaut. Von diesen Bauwerken werden die Straßenverkehrsteilnehmenden jedoch wenig bemerken, da sie sich hinter den Schutzplanken unterhalb der Straße befinden und sich so dem Blickfeld entziehen.
So wurde in den letzten beiden großen Bauabschnitten der Jahre 2022 und 2023 an zwei großen Stützwänden auf einer Länge von gut 400 Metern eine Spritzbetonschale aufgebracht und mit 600 Bodennägeln im Untergrund gesichert. Zur Verankerung der Schutzplanken im Bereich der Stützwände wurde auf den Spritzbetonschalen über die gesamte Länge ein Kopfbalken betoniert. Darüber hinaus wurden mehrere Stützscheiben und Winkelstützwände mit einer Gesamtlänge von gut 100 Metern neu errichtet.
Am 2. Mai dieses Jahres begann der fünfte und letzte Bauabschnitt, bei dem auf einer Fläche von rund 8.400 Quadratmetern der Asphaltbelag voll ausgebaut sowie die Schottertragschicht erneuert wurden: hier wurden fünf Bauwerke aus Naturstein zurückgebaut und durch Böschungen ersetzt. Außerdem wurden zwei Bauwerke aus Naturstein instandgesetzt. Eines dieser Bauwerke mit einer Länge von 130 Metern wurde durch eine rückverankerte Spritzbetonschale gesichert.
Aufgrund der langanhaltenden Regenfälle im November konnte die Maßnahme nicht wie geplant Ende November 2023 abgeschlossen werden. Neben den extremen und über Wochen anhaltenden Regenereignissen wurden im Straßenunterbau in erheblichem Umfang nicht tragfähige Schichten vorgefunden, die vollständig ausgetauscht werden mussten. Im Dezember hat dann der Wintereinbruch durch starke Schneefälle und vor allem durch Glatteis im Baufeld ein Weiterarbeiten nahezu unmöglich werden lassen.
Dank der sehr guten Zusammenarbeit zwischen der ausführenden Firma und dem Regierungspräsidium Karlsruhe wurde jedoch alles getan, die Strecke spätestens vor Weihnachten wieder freigeben zu können. Dazu wurden von den Beteiligten alle Mittel und Hebel in Bewegung gesetzt, damit die L 76 b wieder voll befahren werden kann. Nicht zuletzt wurde über Wochen an allen Werktagen unter vollständiger Ausnutzung des Tageslichtes gearbeitet.
Das Ziel konnte außerdem nur durch die stetige Unterstützung der Straßenmeisterei Gernsbach des Landratsamtes Rastatt erreicht werden, die für den sicheren Betrieb der Baustelle seit Wintereinbruch sorgte. Dank gilt ebenfalls der Straßenmeisterei Calw aus dem benachbarten Landkreis, die den Winterdienst von Osten her durchführt. Nur durch deren Unterstützung konnte die Baustelle auch im Schnee weiter bedient werden. Über die gesamte Bauzeit wurde der Bauablauf kontinuierlich auf die sich ständig ändernden Randbedingungen vor dem Hintergrund angepasst, die Strecke wieder zum Jahresende für den Verkehr freigeben zu können.
Die vorgesehene Sanierung und Umgestaltung des sogenannten Terrassen-Parkplatzes (Parkplatz E) in der Nähe des Infozentrums Kaltenbronn wird auf das nächste Frühjahr verschoben, wird aber keine Auswirkungen auf den Verkehr der L 76b haben.
Aufgrund der geringen Fahrbahnbreite der L 76b konnten die Arbeiten nur unter Vollsperrung durchgeführt werden, so dass auf den hierfür ausgewiesenen Umleitungsstrecken gleichzeitig keine weiteren Baustellen eingerichtet werden konnten. So konnte beispielsweise die erforderliche Sanierung der L 564 zwischen Loffenau und Bad Herrenalb nicht parallel durchgeführt werden und musste auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
Bei der Sanierung der L 76b handelt es sich um eine sehr umfangreiche Sanierungsmaßnahme bei der alleine im fünften und letzten Bauabschnitt des Jahres 2023 rund 16.000 Tonnen Grobgestein und Schotter, etwa 4.100 Tonnen Asphalt und weitere 600 Tonnen Spritzbeton verbaut wurden. Allein dies entspricht einer Menge von mehr als 1.000 Lkw-Ladungen. Der enorme Sanierungsumfang der L 76b zeigt sich aber auch in der Höhe der Gesamtkosten: Die Kosten für die Gesamtmaßnahme mit allen fünf Bauabschnitten der L 76 b zwischen Reichental und dem Informationszentrum Kaltenbronn belaufen sich auf rund 14 Millionen Euro und werden vom Land getragen.
Das Regierungspräsidium Karlsruhe bedankt sich bei den Anwohnenden, den Gewerbetreibenden und den Verkehrsteilnehmenden für das Verständnis und die Geduld während der Baumaßnahme.
Weitere Informationen unter VerkehrsInfo BW mit aktuellen Informationen zur Verkehrslage und zu Baustellen sowie in der "VerkehrsInfo BW" - App.