Pressemitteilung

Land fördert Abwassermaßnahmen in der Stadt Calw in Höhe von 3,574 Millionen Euro

Verschiedene Würfel mit Symbolbildern für Idee, Information, Daumen nach oben und mit dem Schriftzug Förderprogramme

Die Reaktivierung von Bahnstrecken stellte die Stadt Calw bei der Umsetzung eines erforderlichen Regenüberlaufbeckens zur Mischwasserbehandlung vor große Herausforderungen. Ursprünglich war im Bereich der Hengstetter Steige der Stadt Calw der Bau eines klassischen Regenüberlaufbeckens als Ersatz für den bestehenden Regenüberlauf vorgesehen. Nach Umplanungen der zu reaktivierenden Bahnstrecken war die Umsetzung an dafür möglichen Standorten jedoch nicht mehr möglich. Die Suche nach alternativen Standorten gestaltete sich schwierig. Steiles Gelände, schwierige Platzverhältnisse und fehlende Gewässer für die Mischwassereinleitung machten die Lösungsfindung nicht einfach. Diese konnte gefunden werden, indem nun kein Regenüberlaufbecken gebaut, sondern der Gewässerschutz durch eine Mischwasserrückhaltung in Form eines Staukanals realisiert wird. In dem Staukanal werden die Mischwasserabflüsse zwischenspeichert. Die Entlastung findet an unterhalb liegenden Regenentlastungen statt. Neben den Anlagen zur Regenwasserbehandlung sind auch Auswechslungen von zu- und abführenden Kanälen erforderlich. „Die Stadt Calw hat nun trotz schwieriger Standortvoraussetzungen eine gute, wirksame und auch effiziente Lösung für die Abwasserbeseitigung gefunden, die auch den Gewässerschutz angemessen berücksichtigt. Davon werden die Bürgerinnen und Bürger vor Ort und die Umwelt profitieren“, sagte Umweltministerin Thekla Walker heute (07.09.) in Stuttgart.

„Wir sind froh, dass wir trotz der schwierigen Randbedingungen eine gute Lösung gefunden haben“, ergänzt Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder heute (07.09.) in Karlsruhe. „Zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger unterstützen wir dieses Vorhaben sehr gerne“.

Hintergrundinformationen: Im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ergab sich eine Rückhaltung als 3-stufiger Staukanal mit einer Höhe von 2 Metern einer Breite bis zu 3 Metern und einem Volumen von 1043 Kubikmetern. Die geplanten Investitionskosten sind mit rund vier Millionen Euro veranschlagt. Neben den Anlagen zur Regenwasserbehandlung sind auch Auswechslungen von zu- und abführenden Kanälen, unter anderem im Bereich „Rumpele“ erforderlich. Um die Funktion und Wirksamkeit zu gewährleisten müssen beide Maßnahmenpakete parallel, beziehungsweise in zeitlichem Zusammenhang umgesetzt werden. Der Anteil für die Kanalsanierungen mit Ausdimensionierung beträgt rund eine Million Euro. Bei der Ausführung des Vorhabens zu berücksichtigen ist auch der geplante Ausbau der Herrmann-Hesse-Bahn, da die bestehende Entwässerung an zwei Stellen die künftige Bahntrasse tangieren wird. Die Sanierungen der Abwasserkanäle sind deshalb vor der Gleisneuverlegung für die S-Bahn abzuschließen, da eine Querung des Gleiskörpers danach nur mit erheblich höheren Kosten und Aufwand verbunden wäre. Die Gesamtkosten der Maßnahmen betragen rund 5,17 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg fördert die Umsetzung mit einem Zuschuss in Höhe von 3,574 Millionen Euro.