Pressemitteilung

Margaretenschlucht in Neckargerach

„Steinmännchen“ können der Tier- und Pflanzenwelt schaden – Besucherinnen und Besucher werden um Rücksicht gebeten

 

Was vielen Wandernden als schöner Brauch erscheint, kann im Naturschutzgebiet Margaretenschlucht die empfindliche Tier- und Pflanzenwelt stören. Das Sammeln und Aufschichten von Steinen zu „Steinmännchen“ am Wegesrand gefährdet insbesondere den Feuersalamander: Er ist von der Verbreitung der „Salamanderpest“ bedroht, die durch Wanderinnen und Wanderer eingeschleppt werden kann und für die Tiere den Tod bedeutet. Durch das Stöbern im Bachbett werden Salamanderlarven und andere Tiere aufgescheucht, die unter den Steinen Deckung suchen. Darüber hinaus stört das Sammeln von Steinen die natürlichen Prozesse von Verwitterung, Abtragung und Transport, die in der Schlucht seit Jahrtausenden ablaufen.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe bittet deshalb darum, aus Rücksicht auf die Natur die Wege nicht zu verlassen, das Bachbett nicht zu betreten und keine Steine zu sammeln oder aufzuschichten. Tiere und Pflanzen dürfen nicht beschädigt und die Bodengestalt einschließlich der Wasserläufe nicht verändert werden. Verstöße gegen die Naturschutzverordnung können mit einem Bußgeld geahndet werden.

Hintergrund zur Salamanderpest

Die Salamanderpest wird durch den Chytridpilz (Bsal) ausgelöst und breitet sich derzeit in Deutschland aus. Stand 2024 wurde der sogenannte „Salamanderfresserpilz“ in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hessen bei heimischen Schwanzlurchen nachgewiesen. Die Krankheit befällt die Haut der Lurche, die Infektion verläuft in der Regel tödlich. In den Niederlanden, Belgien und Deutschland hat die Erkrankung bereits zu lokalen und regionalen Bestandsverlusten geführt. Der Pilz bildet sehr beständige Dauersporen und kann nach dem Tod des Tieres lange Zeit im Wasser und in feuchtem Material überleben. So kann der Erreger auch durch feuchte Erde an Schuhsohlen von einem Gewässer zum nächsten gelangen.

Weitere Informationen zur Salamanderpest sind auf der Internetseite des Bundesamts für Naturschutz zu finden.