Pressemitteilung

Mobilitätspakt Rastatt: Steuerkreissitzung tagte gestern zum dritten Mal

Fortschritte in allen Bereichen

Neue Mobilität – Rad- und Fußverkehr, ÖPNV und Motorisierter Individualverkehr greifen wie Zahnräder ineinander

Unter Leitung von Elke Zimmer, Staatssekretärin im Landesverkehrsministerium, trafen sich gestern, Donnerstag, 23. März 2023, die Partnerinnen und Partner des Mobilitätspakts Rastatt zur dritten Steuerkreissitzung. Dabei tauschten sie sich über den aktuellen Stand der im Rahmen des Mobilitätspakts Rastatt laufenden und geplanten Maßnahmen aus und stimmten hierzu das weitere Vorgehen ab.

Staatssekretärin Elke Zimmer bedankte sich bei den Partnerinnen und Partnern des Mobilitätspakts für die ergebnisstarke Zusammenarbeit: „Es begeistert mich immer wieder, wie viele wertvolle kleinere und größere Maßnahmen im Rahmen der Mobilitätspakte umgesetzt werden – für das Klima und für die Menschen in der Region. Der Klimawandel macht sich immer stärker bemerkbar, die Uhr tickt. Da ist es umso wichtiger, an einem Strang zu ziehen. Für mehr Klimaschutz im Verkehr und für die Mobilitätswende. Mobilitätspakte wie dieser haben spürbar positive Effekte und machen Hoffnung.“

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder betonte bei ihrer Begrüßung, dass die Förderung nachhaltiger Mobilität ein wichtiges Ziel sei und bleibe, an dem gemeinsam mit allen Partnerinnen und Partnern in der Region Rastatt und darüber hinaus intensiv weitergearbeitet werde. Der Mobilitätspakt Rastatt sei hierfür ein geeignetes Format. Dies zeigten die im letzten Jahr erzielten Fortschritte bei den laufenden Maßnahmen.

Landrat Prof. Dr. Christian Dusch machte deutlich: „Landkreis, Stadt und Wirtschaftsregion Mittelbaden bringen sich in den Mobilitätspakt engagiert mit dem Ziel ein, die im Mobilitätskonzept der Wirtschaftsregion verankerten Maßnahmen rasch einer Umsetzung zuzuführen. Schwerpunkte liegen auf dem Ausbau des Öffentlichen Verkehrs, aber auch auf den Ausbau des Radverkehrsnetzes, um das Angebot im Umweltverbund für die Bevölkerung zu verbessern.“

Auf Arbeitsebene wurden im vergangenen Jahr zahlreiche Maßnahmen angestoßen oder umgesetzt:

Öffentlicher Personennahverkehr

Die „Elsass-Buslinie“ (Linie 231) von Rastatt nach Soufflenheim wurde zum 12. Dezember 2022, als erste grenzüberschreitende nordbadische Buslinie nach Frankreich in Betrieb genommen. Die Regionalbuslinie X 44 von Bühl nach Bad-Herrenalb über Baden-Baden und Gernsbach startete im März 2022. Die Linien X 34 Rastatt – Baden-Airpark – Bühl und X 45 Baden-Baden – Nationalpark Schwarzwald wurden bereits 2020 und 2021 in Betrieb genommen. Damit wurden alle aktuell geplanten Regionalbuslinien in der Region Rastatt umgesetzt.

Schienenverkehr

Im Dezember 2022 erfolgte der Kreistagsbeschluss zur Planung des abschnittsweise zweigleisigen Ausbaus der Murgtalbahn. Zudem ging im Dezember 2022 das Netz 7b (unter anderem Verbindung Karlsruhe – Rastatt – Forbach – Freudenstadt) in der ersten Stufe in Betrieb. Auf der Verbindung wurden in diesem Zuge neue, komfortable Regionalbahnzüge eingesetzt, die das bestehende Angebot mit Stadtbahnen und direkter Durchbindung in die Karlsruher Innenstadt ergänzen.

Radverkehr, Autonomes Fahren und On-Demand-Angebote

Im Bereich Radverkehr wurden die Ergebnisse der Vorplanung zur Radschnellverbindung Karlsruhe – Rastatt im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Herbst 2022 vorgestellt. Derzeit werden die Vorplanungsunterlagen finalisiert, bevor sie anschließend zur Genehmigung an das Ministerium für Verkehr weitergegeben werden. Im Stadtgebiet Rastatt wurden außerdem Radrouten markiert, um die Sicherheit der Radfahrenden zu erhöhen. Weitere sollen in 2023 hinzukommen.

Der Landkreis Rastatt erarbeitet derzeit ein Konzept für autonom fahrende Minibusse und On-Demand-Verkehre.

Integriertes Mobilitätskonzept

Zur Verbesserung der Vernetzung der verschiedenen Verkehrsarten hat die Stadt Rastatt ein integriertes Verkehrskonzept beauftragt, das kürzlich fertiggestellt wurde. Aus diesem Konzept sollen in den nächsten Jahren zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung nachhaltiger Mobilitätsformen umgesetzt werden. In dem im September 2022 eingeweihten regiomove Port am Bahnhof Rastatt werden bereits verschiedene nachhaltige Verkehrsangebote gebündelt.

Betriebliches Mobilitätsmanagement

Im Rahmen des betrieblichen Mobilitätsmanagements der Mercedes-Benz AG erfolgte auf dem Werksgelände die Integration von sechs Haltestellen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) für den „Elsass-Bus“. Zudem wurde der Busfahrplan speziell an die Schichtzeiten der Beschäftigten angepasst, um das Pendeln mit dem ÖPNV attraktiver zu gestalten. So können Pendelnde aus dem Elsass direkt auf das Werksgelände fahren. Darüber hinaus wurden zur Stärkung der Elektro-Mobilität im Dezember 2022 weitere 82 öffentliche Ladepunkte auf den Mitarbeiterparkplätzen des Werks in Rastatt errichtet. Die Ladesäulen sind öffentlich zugänglich und können extern genutzt werden. Mercedes-Benz hat im Januar verkündet, ein globales Mercedes-Benz-High-Power-Charging-Netzwerk zu errichten. Das Unternehmen plant, bis 2027 über 2.000 eigene Ladeparks mit mehr als 10.000 Ladepunkten in Nordamerika, Europa, China und weiteren Kernmärkten aufzubauen. Noch in diesem Jahr startet der Ausbau in Nordamerika und Europa. Zukünftig sollen auf dem Werksgelände über 250 zusätzliche Fahrradstellplätze realisiert werden, sodass Ende 2023 rund 450 arbeitsplatznahe Fahrradstellplätze verfügbar sind.

Ausblick

Schwerpunktthemen des Mobilitätspakts Rastatt sollen zukünftig unter anderem der Ausbau von gemarkungsübergreifenden und innerörtlichen Radwegenetzen, das Vorantreiben des zweigleisigen Ausbaus der Murgtalbahn, die Stärkung der Elektro-Mobilität in der Region, das Thema Autonomes Fahren und die Vernetzung weiterer Firmen beim Thema nachhaltige Pendlermobilität sein sowie die Ausweitung des betrieblichen Mobilitätsmanagements in den Unternehmen der Region.

Hintergrundinformationen Mobilitätspakt Rastatt

Zur Stärkung nachhaltiger Mobilitätsformen wurde im Januar 2020 unter Leitung des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg der Mobilitätspakt Rastatt unterzeichnet. Partnerinnen und Partner sind der Landkreis Rastatt, die Stadt Rastatt, die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW), der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV), der Regionalverband Mittlerer Oberrhein, die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH (TRK), die Wirtschaftsregion Mittelbaden und die ansässigen Firmen Getinge Holding AG & Co KG, Siemens AG und Mercedes-Benz AG sowie das Regierungspräsidium Karlsruhe, das die Koordination des Paktes übernimmt.

Das Format Mobilitätspakt sieht vor, dass Akteure aus unterschiedlichen Bereichen, gemeinsam Lösungen zur Verbesserung der verkehrlichen Situation in ihrem jeweiligen Lebens- und Wirtschaftsraum erarbeiten und umsetzen. Wesentlich ist dabei die Betrachtung und Vernetzung aller Verkehrsarten (ÖPNV, Straßenverkehr sowie Fuß- und Radverkehr) zugunsten der Stärkung nachhaltiger Mobilitätsformen. Einen großen Stellenwert hat hierbei auch das betriebliche Mobilitätsmanagement, da Pendlerverkehre einen maßgeblichen Einfluss auf die Verkehrssituation haben.

Weitere Informationen zum Mobilitätspakt auf der Homepage des Mobilitätspakts Rastatt