Pressemitteilung

Natura 2000-Managementplan für das Fauna-Flora-Habitat Gebiet „Odenwald und Bauland Hardheim“ fertiggestellt und ab Freitag, 29. Oktober 2021, online einsehbar

Orchideenreicher Kalk-Pionierrasen bei Schweinberg

Der im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe erarbeitete Natura 2000-Managementplan für das 2.730 Hektar große Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Odenwald und Bauland Hardheim“ (FFH-Gebiet 6322-341) ist fertiggestellt. Der Managementplan gibt Fachleuten, Landnutzenden, Eigentümern und an der Natur interessierten Personen einen detaillierten Überblick über die im Gebiet vorkommenden Lebensräume, Tiere und Pflanzen von europäischer Bedeutung. Er enthält darüber hinaus Hinweise was zu tun ist, um deren Vorkommen dauerhaft zu sichern. Die gesammelten Informationen sind in einem Textteil beschrieben sowie in Karten flächengenau dargestellt.

Die Unterlagen stehen ab Freitag, 29. Oktober 2021, zum Download auf der Internetseite der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) bereit.

Aufgrund der Corona-Pandemie wird darum gebeten, die Unterlagen bevorzugt online einzusehen. Sofern keine Möglichkeit für eine Onlineeinsicht besteht, kann nach Rücksprache und Terminvereinbarung mit dem Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis, dem Landratsamt Main-Tauber-Kreis oder dem Regierungspräsidium Karlsruhe ab 29. Oktober 2021 auch eine Einsichtnahme vor Ort erfolgen:

  • Landratsamt Neckar Odenwald Kreis, Gebäude 10, Zimmer 109, Pfalzgraf-Otto-Straße 14, 74821 Mosbach,
  • Landratsamt Main-Tauber-Kreis, Haus II, Zimmer 111, Schmieder Straße 21, 97941 Tauberbischofsheim
  • Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat Naturschutz und Landschaftspflege, Karl-Friedrich-Straße 17, 76133 Karlsruhe.

Für die Gebiete des europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ werden im Auftrag der Regierungspräsidien Natura 2000-Managementpläne erstellt. Mit Hilfe dieser Managementpläne soll der Schutz und die Erhaltung der in Natura 2000-Gebieten vorkommenden Lebensraumtypen und Arten der Fauna-Flora-Habitat- und der Vogelschutz-Richtlinie umgesetzt werden.

Im Managementplan „Odenwald und Bauland Hardheim“ wurden in gemeinsamer Abstimmung mit Fachverwaltungen, Gemeinden, Forst- und Landwirtschaftsvertretern und Naturschützern Ziele und Maßnahmen formuliert, die einen dauerhaften Erhalt und eine weitere Entwicklung dieser wertvollen Lebensräume und Arten sicherstellen. Verschiedene Fördermöglichkeiten unterstützen die Bewirtschafter bei der konkreten Umsetzung von Maßnahmen. So kann ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Europa geleistet werden, der der Verantwortung für naturnahe Lebensräume und deren seltene Bewohner gerecht wird.

Hintergrundinformationen zum FFH-Gebiet „Odenwald und Bauland Hardheim“

Das im Nordwesten an Bayern angrenzende FFH-Gebiet „Odenwald und Bauland Hardheim“ beherbergt eine aus europäischer Sicht besonders schützenswerte Lebensraumausstattung. Das Plangebiet besteht aus zehn Teilgebieten und erstreckt sich über die Gemarkungen von drei Städten und Gemeinden im Neckar-Odenwald-Kreis (Hardheim, Walldürn und Höpfingen) im Regierungsbezirk Karlsruhe sowie im Main-Tauber-Kreis (Külsheim) im Regierungsbezirk Stuttgart. Rund 2.360 Hektar Waldgebiete und 370 Hektar Offenland prägen das Landschaftsbild, das durch Oberflächengewässer der Erfa und ihre Seitentäler, sowie die artenreichen Wacholderheiden und Magerrasen östlich und südlich von Hardheim gekennzeichnet ist.

Bei der Erstellung des Managementplans konnten im gesamten Gebiet eine große Anzahl von europäisch geschützten Lebensräume und Arten nachgewiesen werden: 17 Lebensraumtypen und acht Arten der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. So sind zum Beispiel im waldreichen Gebiet die Fledermausarten Mopsfledermaus, Bechsteinfledermaus und Großes Mausohr heimisch. Auch im Wald findet man besondere, an Bäumen lebende Moosarten, wie das Grüne Besenmoos und das Grüne Koboldmoos. Auch der Biber siedelt sich von Norden kommend im Gebiet an.

Informationen zum Gebiet finden sich auf der Homepage des Regierungspräsidiums Karlsruhe.

Weitere Informationen zu den Natura 2000-Managementplänen