Pressemitteilung

Naturschutzgebiet Erlich

Gehölzarbeiten ab Montag, 23. Januar bis voraussichtlich Mitte Februar 2023 sorgen für Artenvielfalt der Niedermoore

 

Im Naturschutzgebiet Erlich in Dettenheim-Rußheim im Landkreis Karlsruhe, werden weitere Bereiche des Niedermoors wiederhergestellt. Ab Montag, 23. Januar 2023, finden die diesjährigen ersten, umfangreichen Landschaftspflegearbeiten östlich des Pfandersees im Naturschutzgebiet statt. Die Arbeiten können voraussichtlich bis Ende Februar 2023 abgeschlossen werden. Während des An- und Abtransports der für die Arbeiten benötigten Maschinen, kann es zu kurzfristigen Beeinträchtigungen für den Fußverkehr kommen. Die Pflegearbeiten werden in Kooperation mit der Gemeinde Dettenheim durchgeführt und sind mit der Forstverwaltung abgestimmt.

Im Auftrag des Naturschutzreferates im Regierungspräsidium Karlsruhe wird das beauftragte Unternehmen aus Graben-Neudorf aufwachsende Grauweiden mitsamt dem Wurzelstock roden. Auf den offenen, feuchten Niedermooren, können sich dann wieder die typischen Pflanzengesellschaften entwickeln. Sumpf-Knabenkraut, Schneide oder Schwarzes Kopfried sind besondere Raritäten, die im Naturschutzgebiet Erlich nur noch auf kleiner Fläche vorkommen und sich nach der Pflegemaßnahme wieder ausbreiten können. Diese Raritäten stehen stellvertretend für viele andere Arten der Niedermoore, denn wo diese Arten vorkommen, finden auch viele andere moortypische Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum.

Bereits vor 15 Jahren wurde mit der Maßnahme zur Wiederherstellung des Niedermoors im Naturschutzgebiet Erlich begonnen. Mit Fördermitteln der europäischen Union starteten 2006/2007 im Rahmen des LIFE-Projekts „Lebendige Rheinauen bei Karlsruhe“ Gehölzrodungen und die Mahd des Niedermoors. Seither wird die Fläche ein- bis zweimal jährlich gemäht, um das Niedermoor zu erhalten.

Abhängig von den Witterungsverhältnissen und den damit verbundenen Grundwasserständen, finden zu einem späteren Zeitpunkt weitere Gehölzarbeiten statt.  Das Regierungspräsidium Karlsruhe wird darüber erneut informieren.

Die Arbeiten werden aus den Naturschutzmitteln des Landes Baden-Württemberg finanziert.

Die Landschaftspflege in Schutzgebieten ist aktiver Artenschutz und sorgt für die Erhaltung unserer heimischen biologischen Artenvielfalt.

Hintergrund: Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet

Das Naturschutzgebiet „Erlich“ wurde 2003 ausgewiesen und ist mit rund 280 Hektar eines der größeren Naturschutzgebiete in den Rheinauen. Mit der Meldung von Flora-Fauna-Habitat-Gebieten (FFH-Gebiete) für das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000, steht das Naturschutzgebiet seit fast 20 Jahren auch unter europäischem Schutz. Es gehört zum FFH-Gebiet „Rheinniederung von Karlsruhe bis Philippsburg“.

Die Karte, sowie die Würdigung und die Verordnung des Naturschutzgebietes „Erlich“, stehen im Daten- und Kartendienst „Umweltdaten und Karten Online“ (UDO) der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) zur Verfügung: